Einstieg

Wer in der Gesellschaft handeln und entscheiden, koordinieren und steuern will, muss sie beschreiben, analysieren und verstehen können. Die Gesellschaft wird aber tendenziell immer unübersichtlicher, und das Handeln der Gesellschaftsmitglieder findet unter sich ständig wandelnden Bedingungen statt. Hier setzt der B.A. Politikwissenschaft, Verwaltungswissenschaft, Soziologie an.
Er befasst sich vor allem mit der Analyse des Wandels. Modernisierung und Globalisierung sind nur die zwei wichtigsten Triebkräfte dieses Wandels. Damit verändern sich auch das Agieren von Politik und Verwaltung und die Formen und Möglichkeiten kollektiver und individueller Einflussnahme auf das gesellschaftliche Geschehen. Die Analyse muss daher ihren Blick auf individuelle und kollektive Akteure und auf institutionelle Regulierung und
organisationale Strukturen richten.

Das Handeln und Entscheiden in Parteien, Verwaltungen, Verbänden, Firmen und anderen Organisationen findet heute also in komplexen Kontexten statt. Selbst Entscheidungen auf der kommunalen Ebene werden heute nicht nur durch regionale und nationale, sondern auch durch europäische und internationale Vorgaben beeinflusst.
Dies gilt umso mehr für das Entscheiden in Parteien, Verwaltungen, Verbänden oder Firmen auf der regionalen, nationalen, transnationalen oder internationalen Ebene. Die verantwortliche Tätigkeit in solchen Organisationen setzt daher die Kenntnis allgemeiner Entwicklungslinien (soziale Ungleichheit und Differenzierung, Modernisierung, Privatisierung, Globalisierung, Wandel von Wissen, Arbeit und Arbeitsbeziehungen) ebenso voraus wie die Fähigkeit, die Auswirkungen dieser allgemeinen Entwicklungslinien auf den jeweils spezifischen Organisationskontext zu identifizieren.

Disziplinäre Bezüge

Die Leitidee des Studienganges ist es, Studierenden, die in o.a. Organisationen tätig sind oder dort tätig werden wollen, und auch Studierenden, die sich jenseits ihrer beruflichen Tätigkeit neue Themenfelder wissenschaftlich erschließen möchten, eine theoretisch reflektierte und empirisch breit angelegte Einführung in die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen und Prozesse moderner Gesellschaften zu geben. Damit werden Grundlagen für das Handeln und Entscheiden in verschiedenen Organisationen gelegt. Dafür erscheinen die fachwissenschaftlichen Profile der drei beteiligten Fächer Politikwissenschaft, Verwaltungswissenschaft und Soziologie in idealer Weise geeignet. Nach einer gemeinsamen Basisphase wählen die Studierenden einen Schwerpunkt in einem dieser drei Fächer, belegen aber ergänzend auch Module der anderen Fächer und können ein Modul aus inhaltlich angrenzenden Fächern (Geschichte, Philosophie und Rechtswissenschaft) wählen.
 
Fakultät KSW | 09.07.2020