Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Dimitris Th. Tsatsos († 24. April 2010)

Ehrendirektor des DTIEV (seit März 2009)

Im April 2010 haben der Vorstand und die Mitarbeiter des Instituts vom Ableben ihres Gründungsmitglieds und Ehrendirektors, Mentoren, Kollegen und Freundes Dimitris Th. Tsatsos Kenntnis nehmen müssen. Das Institut fühlt sich seinem Andenken weiterhin verpflichtet.

Im Jahre 2012 hat das DTIEV in Zusammenarbeit mit dem Centre for European Constitutional Law (CECL, Themistokles und Dimitris Tsatsos-Stiftung) in Athen den "Dimitris Tsatsos-Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Europäischen Verfassungswissenschaften" ins Leben gerufen.

Dimitris Tsatsos-Preis

Kurzlebenslauf Dimitris Th. Tsatsos:

In Athen am 5.5.1933 geboren und aufgewachsen. Studium der Rechtswissenschaft in Athen und Heidelberg. Promotion 1960 in Athen, 1. Habilitation Juni 1968 in Athen (keine Vorlesungserlaubnis durch die Militärdiktatur), 2. Habilitation Oktober 1968 an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn. Professor an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn von 1969 - 1974. März bis September 1973 Inhaftierung durch die Junta. Nach Beendigung der Militärdiktatur und überstandener Gefangenschaft Eintritt in die Regierung der "Nationalen Einheit" (unter K. Karamanlis) als Vizekultusminister, zuständig für das Hochschulwesen. In dieser Eigenschaft: Ausarbeitung des ersten griechischen Hochschulgesetzes und Durchführung der Demokratisierungsaktion gegen die Hochschullehrer, die mit der Junta zusammengearbeitet haben. Von 1974-77 Mitglied des ersten Nachdiktaturparlamentes; als Abgeordneter Generalreferent aller Oppositionsparteien für die demokratische Verfassungsreform. Professor für Verfassungsrecht an der Universität Thessaloniki von 1974-80 und 1980 bis 1989 Inhaber des Lehrstuhls für Verfassungsrecht an der Panteion-Universität in Athen; zugleich von 1980 bis 1998 auch ordentlicher Professor für Deutsches und Ausländisches Staatsrecht und Staatslehre an der Fernuniversität Hagen. Begründer und Mitherausgeber der beim Nomos Verlag erscheinenden "Schriften zum Parteienrecht". Präsident der griechischen Staatsrechtslehrer-Vereinigung (1989 - 1992). Von 1991-97 Direktor des Instituts für Deutsches und Europäisches Parteienrecht an der FernUniversität in Hagen. Seit 1998 Vorsitzender des Kuratoriums des Instituts für Deutsches und Europäisches Parteienrecht. Von 1994 bis 2004 Mitglied des Europäischen Parlamentes. 1995 Verleihung des "Kulturpreises Europa 1995". Verleihung des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse 1998. Dezember 2001 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Juristischen Fakultät der Universität Thessaloniki. Im April 2002 Verleihung des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Seit Mai 2003 Vorstandsmitglied des Instituts für Europäische Verfassungswissenschaften an der FernUniversität in Hagen und seit 2008 dessen Ehrendirektor. Seit November 2003 Honorarprofessur an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Seit 2006 Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates des Kommunalwissenschaftlichen Instituts des griechischen Städtetages. Dez. 2007 Ehrendoktor an der Politikwissenschaftlichen Fakultät der Universität Kreta (Rethymnon) und Dezember 2009 Ehrendoktorwürde der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Peloponnes. Ehrenbürger der griechischen Städte: Skiathos (Sporadeninsel), Chersonissos und Neapolis (Kreta). Mitglied des Führungskreises des Institute for European Affairs (INEA). Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Dimitris Th. Tsatsos verstarb am 24. April 2010 in Athen.


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DTIEV | 13.08.2021