Präsenzveranstaltung

Thema:
IMPERIUM. Von der Antike zum Mittelalter
Veranstaltungstyp:
Präsenzveranstaltung
Zielgruppe:
BA KuWi: Modul G3; Modul G4; Modul G5;
Ort:
Leipzig
Adresse:
Campus Leipzig
Termin:
20.11.2015 bis
22.11.2015
Zeitraum:
FR, 20.11.15, 15.00 bis 19.00 Uhr
SA, 21.11.15, 9.00 bis 19.00 Uhr
SO, 22.11.15, voraussichtlich 9.00 bis 15.00 Uhr
Leitung:
Daniel Syrbe, M.A.
Nadine Holzmeier, M.A.
Anmeldefrist:
bis 08.11.2015
Anmeldung:
Online-Anmeldung
Auskunft erteilt:
Daniel Syrbe , E-Mail: daniel.syrbe
Nadine Holzmeier , E-Mail: nadine.holzmeier
Irmgard Hartenstein , E-Mail: irmgard.hartenstein , Telefon: +49 2331 987- 4752

IMPERIUM. Von der Antike bis zum Mittelalter

Nachdem am Ende des 20. Jahrhunderts in der Zeitgeschichte und der Politologie eine Diskussion zur Rolle von Imperien als Garanten einer globalen Ordnung einsetzte, deren Ausgangspunkt die Frage nach der Rolle der USA in der post-kommunistischen Welt war, sprang in den letzten zehn Jahren auch die historische Forschung zur Vormoderne auf den bereits fahrenden Zug auf. In den Blick gerieten dabei nicht nur bekannte und seit langen diskutierte Imperien, wie das Imperium Romanum oder das Alexanderreich, sondern – so unser vielleicht zu einem gewissen Grad subjektiver Eindruck – es wurden an allen Ecken und Enden von Zeit und Raum neue Herrschaftsbildungen entdeckt, die unter dem Schlagwort Imperium beschrieben werden: Osmanen und Habsburger möge dabei noch naheliegende Beispiele sein; Imperien haben aber neuerdings auch Wikinger und Normannen (Bates 2013) geschaffen, genauso wie die reiternomadischen Bewohner des eurasischen Steppengürtels. Etwas älter ist dagegen die Diskussion um das „Athenian Empire“ (Meiggs 1979). Auf einer zweiten Ebene gerieten aber auch Herrschaftsbildungen in den Blick, die entweder am Rand des europäisch zentrierten Welt lagen, mit dieser interagierten und die offenbar ebenfalls markante imperiale Züge aufwiesen, wie z.B. die Reiche der Achaimeniden, Parther und Sasaniden (Wiesehöfer), oder die sich strukturell mit europäischen Imperien vergleiche ließen, wie das China der Han-Zeit (206 v.Chr.-220n.Chr.; Scheidel 2013 und 2015). Schon in einer solchen losen Stichwortsammlung wird klar, dass unter dem Schlagwort „Imperium“ mittlerweile sehr verschiedene Herrschaftsbildungen nebeneinander gestellt werden; teils reicht dies bis zu einem eher metaphorischen Gebrauch des Begriffs. Dieser Heterogenität wollen wir uns im Seminar mit einem historischen Zugriff annähern. Anhand von historischen Fallbeispielen – auf deren Auswahl auch sie vorab Einfluss nehmen können – wollen wir zum einen strukturelle Merkmale von Imperien im langfristigen historischen Vergleich herausarbeiten, um den Blick dafür zu schärfen, was eigentlich ein Imperium ausmacht und wodurch es sich von anderen, nicht-imperialen Herrschaftsbildungen unterscheidet. Zum anderen wollen wir uns der wenn auch immer wieder in verschiedener Couleur propagierten, so dennoch aber sehr diffusen Idee des Imperiums befassen, aus der diese nicht zuletzt ihren Ordnungsanspruch und ihre Legitimation ziehen. Ziel des Seminars ist, auf diesen beiden Pfaden den ordnungsstiftenden Anspruch der Imperien kritisch zu analysieren.

Organisatorisches:

Eine Moodle-Plattform zum Seminar wird Mitte Oktober freigeschaltet. Dort stellen wir Themenvorschläge und eine Auswahl möglicher Fallbeispiele zur Diskussion sowie Texte und Quellen, die zur Vorbereitung des Seminars dienen und vorab gelesen werden müssen, ebenso wie Informationen zu möglichen Referaten und Prüfungsleistungen, die aus dem Seminar hervorgehen können.

Literatur zur Einführung :

Münkler, Herfried, Imperien. Die Logik der Weltherrschaft – vom Alten Rom bis zu den Vereinigten Staaten, Berlin: rowolt 22005 (in verschiedenen Auflagen erschienen; jüngste 2013/ 2014).

Meyer-Zwiffelhoffer, Eckhard, Imperium Romanum. Geschichte der römischen Provinzen, München: C.H.Beck 2009.

Irmgard Hartenstein | 09.04.2024