Italien vor den Römern

Thema:
Italien vor den Römern
Veranstaltungstyp:
Präsenzveranstaltung
Adressatenkreis:
BA KuWi: Modul G2; Modul G4; Modul G5; MA EuMo: Modul 2E; MA GeEu: Modul II; Modul IV;
Neuer Master-Studiengang „Geschichte Europas. Epochen, Umbrüche, Grenzen“, Modul II und IV
Ort:
Karlsruhe
Adresse:
Regionalzentrum Karlsruhe
Postbankgebäude
Kriegsstraße 100, Raum BASEL
76133 Karlsruhe
Termin:
25.01.2018 bis
28.01.2018
Zeitraum:
Donnerstag, 25.01.18, ca. 16:00 Uhr
Freitag, 26.01.18, ca. 10:00-18:00 Uhr
Samstag, 27.01.18, ca. 10:00-18:00 Uhr
Sonntag, 28.01.2018, ca. 10:00-15:00 Uhr
Leitung:
Daniel Syrbe
Anmeldefrist:
bis 30.11.2017
Anmeldung:
Online-Anmeldung
Auskunft erteilt:
E-Mail: Dr. des. Daniel Syrbe
E-Mail: Irmgard Hartenstein , Telefon: +49 2331 987- 4752

Mit der Expansion Roms, das sich seit dem 4. Jh. v. Chr. von einem kleinen und lange Zeit ziemlich unbedeutenden Städtchen am Rand des kulturell blühenden etruskischen Raumes zuerst zur dominierenden Macht Italiens und später des gesamten Mittelmeerraums aufschwang, ging eine nachhaltige Umformung und Überprägung der politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Strukturen der Apenninenhalbinsel einher. Dieser Prozess, den wir heute unter dem Begriff der „Romanisierung“ Italiens fassen, brachte vielerlei Vereinheitlichungen zuvor bunter politischer und sozialer Lebensweisen mit sich und führte dazu, dass die vielfältigen Regionalkulturen des vorrömischen Italien bis zum Ende des 1. Jh. v. Chr. nach und nach verschwanden. Über Geschichte und Kultur z.B. der Etrusker und Umbrer in Mittelitalien, der Kelten in Norditalien, in der Po-Ebene und im Alpenraum, der Osker, der Samniten und nicht zu vergessen der griechischen Poleis in Süditalien berichten überwiegend literarische Quellen, die von späteren römischen Autoren verfasst wurden, die auf den Aufstieg Roms als Erfolgsgeschichte zurückblickten, oder von Griechen, die aus der Ferne nach Italien schauten. Darüber hinaus können wir die regionalen Kulturen des vorrömischen Italien aber anhand einer bemerkenswert vielschichtigen epigraphischen und numismatischen Überlieferung sowie einer intensiven archäologischen Forschungen fassen. Auf diesem Weg lassen sich detailreiche Einblicke gewinnen, bspw. in Sozialstrukturen der Etrusker oder Picener, Religion, Kultfeste und Prozessionen in Umbrien, Handelskontakte, die den stark von Griechen besiedelten Süden mit Mittel- und Norditalien verbanden, sowie in regionale Entwicklungen von Wirtschafts- und Siedlungsstrukturen. Die permanente Verknüpfung von ‚klassischen‘, schriftquellenbasierten mit sprachwissenschaftlichen, epigraphischen und archäologischen Ansätzen macht dabei den besonderen Reiz der Beschäftigung mit den vielfältigen Kulturen des vorrömischen Italien im Spannungsfeld mit dem römischen Ausgreifen aus. Ziel des Seminar ist, dieser Vielfalt anhand ausgewählter Beispiele nachzuspüren, wobei auch die Möglichkeit besteht, eigene Interessen und Forschungsfragen einzubringen.

m Rahmen des Seminars ist ein Besuch der Ausstellung „Die Etrusker. Weltkultur im antiken Italien“ im Badischen Landesmuseum Karlsruhe geplant; aus diesem Grund ist die Teilnehmerzahl auf max. 25 Studierende beschränkt.

Zur Vorbereitung auf das Seminar wird eine Moodle-Plattform mit weiteren Informationen und Hinweisen eingerichtet.

Literaturhinweise zum Einstieg:

  • Aigner-Foresti, Luciana: Die Etrusker und das frühe Rom, (WBG Wissen kompakt), Darmstadt: WBG 2.Auflage 2009.
  • Cornell, Tim: The Beginnings of Rome. Italy and Rome from the Bronze Age to the Punic Wars (c.1000-264 BC) (The Routledge History of the Ancient World), London: Routledge 1995.
  • Bell, Sinclair/ Carpino, Alexandra A (Ed.): A Companion to the Etruscans, (Blackwell Companions to the Ancient World), Chichester: Wiley-Blackwell 2016.
Irmgard Hartenstein | 13.08.2021