Hochschulen können von anderen Branchen lernen

Die Digitalisierung hat die Musik- und Medienbranche verändert. Auch die Hochschulen stehen vor einem Wandel. Dazu lädt die FernUniversität in Hagen im Januar zu einer Tagung in Berlin ein.


Illustration
Studierende lernen zunehmend mit mobilen Endgeräten.

Die Digitalisierung durchdringt auch an den Hochschulen alle Bereiche. Sie bringt Veränderungsprozesse in Studium und Lehre, in der Forschung und Verwaltung mit sich. Hochschulen haben sich auf den Weg gemacht, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Um gemeinsam an weiteren Perspektiven zu arbeiten, bringt die FernUniversität in Hagen Expertinnen und Experten am 25. Januar in Berlin zusammen: „Veränderung durch Digitalisierung – Lernen von anderen Branchen“.

In einigen Branchen der Wirtschaft hat die Digitalisierung bereits zu einem tiefgreifenden Wandel geführt. In den „Pionierbranchen“ Medien und Musik sind Anpassungen über völlig neue Geschäftsmodelle erfolgt.

Dynamik der Digitalisierung

Auch Hochschulen müssen sich auf derartige Einschnitte vorbereiten. Hier gilt es von anderen Bereichen zu lernen und die Dynamik der Veränderungsprozesse, die auch das Lernen und Lehren beeinflussen, rechtzeitig mitzugestalten. Stichworte sind etwa neue Nutzungsstrukturen, innovative Formen der Interaktion und Gemeinschaftlichkeit, „User generated Content“ und neue Rollen im Arbeits-und Lernprozess.

Auf der Veranstaltung in der Landesvertretung NRW in Berlin werden die digitale Transformation in der Wirtschaft genauer betrachtet und verwandte Prozesse an den Hochschulen sichtbar gemacht. „Dabei wollen wir über die Treiber für Digitalisierung als nicht nur technische, sondern auch kulturelle Prozesse diskutieren“, sagt FernUni-Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert. „Die vielfältige Natur der Veränderungen macht sie besonders wirkmächtig und eben auch vielfältig gestaltbar.“ Auf dem Abschlusspodium werden die Transformationserfahrungen aus der Wirtschaft für das Organisationsfeld der Hochschulen und der Hochschulbildung kritisch reflektiert.

Anmeldung

Die reguläre Anmeldefrist ist abgelaufen. Sollten Sie noch teilnehmen möchten, können Sie sich gerne am Tag der Veranstaltung an der Information vor Ort nachmelden.

Wann:
25. Januar 2017, 11 – 17.15 Uhr

Wo:
Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund
Hiroshimastraße 12 – 16
10785 Berlin-Tiergarten


Das Programm

11.00 Uhr - Begrüßung
Prof. Dr. Ada Pellert, Rektorin der FernUniversität in Hagen
Sprecherin der Digitalen Hochschule NRW (Vita)

11.15 Uhr - Keynote (plus Diskussion)
Prof. Dr. Felix Stalder, Hochschule der Künste Zürich, Medientheoretiker (Vita)

12.00 Uhr - Session I: Musikbranche
Karlheinz Brandenburg, TU Ilmenau, Fraunhofer-Institut für Digitale Medien (Vita)
Prof. Dr. Carsten Winter, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover,
Lehrstuhl für Medien- und Musikmanagement (Vita)

13.00 Uhr Mittag

14.00 Uhr - Session II: Medienbranche
Hon. Prof. Dr. Andy Kaltenbrunner, Medienforscher und -entwickler,
Geschäftsführer Medienhaus Wien GmbH (Vita)
Romanus Otte, Leiter Axel Springer Global Network (Vita)


15.00 Uhr - Kaffeepause

15.30 Uhr - Session III: Wirtschaft
Fokus: Güter und Dienstleistungen
Prof. Dr. Ulrike Baumöl, FernUniversität in Hagen, Lehrstuhl für BWL,
insbes. Informationsmanagement (Vita)
Dr. Sebastian Saxe, CIO/CDO der Hamburg Port Authority (Vita)


16.30 Uhr - Schluss-Session
Prof. Dr. Dr. Ayad Al-Ani, Organisationsforscher, Alexander von Humboldt Institut
für Internet u. Gesellschaft Berlin (Vita)
MD Dr. Dietmar Möhler, Abteilungsleiter Hochschulplanung im Ministerium für
Innovation, Wissenschaft und Forschung, NRW
Prof. Dr. Ada Pellert

17.15 Uhr - Schluss

Curriculum Vitae der externen Referenten

Prof. Dr. Dr. Ayad Al-Ani ist Professor für Change Management und Consulting. Er forscht am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) auf dem Gebiet der internetbasierten Innovationen und ist Geschäftsführer der Beratungsagentur „tebble“. Zuvor war er Professor an der ESCP Europe Wirtschaftshochschule, der Hertie School of Governance in Berlin und führte die Berliner ESCP Europe Wirtschaftshochschule als Rektor. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Change Management, Digitale Ökonomie und Politik, Organisationtheorie und Strategisches Management. Prof. Al-Ani verfügt über 20 Jahre Erfahrung in internationalen Beratungsfirmen und war zuletzt Executive Partner bei Accenture und Managing Director des Wiener Büros. Kontakt

Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. nat. h.c. mult. Karlheinz Brandenburg ist bekannt für seine grundlegenden Arbeiten im Bereich der Audiocodierung (Entwicklung des mp3-Formats), der Bewertung von Audio- und Videoqualität, der Wellenfeldsynthese und der Psychoakustik. Er ist Fellow der Audio Engineering Society, des Institute of Electrical and Electronics Engineers und der European Association for Signal Processing. Er ist Leiter des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie in Ilmenau und Professor am Institut für Medientechnik. Darüber hinaus ist er Direktor des Instituts für Medien und Mobilkommunikation IMMK der Technischen Universität Ilmenau. Kontakt

Hon. Prof. Dr. Andy Kaltenbrunner lehrt und forscht seit 1990 in Europa und den USA, u.a. an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Universität Klagenfurt, der DUW/Steinbeis Hochschule, Berlin, dem Poynter Institute, USA, als Honorarprofessor der Universidad Miguel Hernández in Elche/Spanien und Gastprofessor der Summerschool der Universität Wien für European and International Studies. Arbeitsschwerpunkte: Medienpolitik, Journalismusentwicklung, Digitalisierung und Medienkonvergenz. Kontakt und Publikationsliste

Romanus Otte verantwortete nach Stationen bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und der Financial Times Deutschland fünf Jahre lang als General Manager die digitalen Produkte der WELT. Zuvor gehörte der gelernte Journalist fünf Jahre der Chefredaktion der WELT-Gruppe an. Seit Ende 2015 ist er Leiter des neu gegründeten „Axel Springer Global Networks“. Das Netzwerk soll helfen, Wissen und Kreativität der vielfältigen Unternehmen und Bereiche bei Axel Springer noch besser zu nutzen und damit die Transformation zu einem weltweit führenden digitalen Verlag unterstützen. Im Rahmen des „Axel Springer Silicon-Valley-Fellowships“ verbrachte Otte 2015 zweieinhalb Monate am bedeutendsten Standort der IT- und High-Tech-Industrie der Welt. Kontakt

Seit Januar 2009 ist Dr. Sebastian Saxe Mitglied der Geschäftsleitung der Hamburger Port Authority (HPA). In dieser Funktion leitet er den Bereich Services, zudem ist er Chief Digital Officer und Chief Information Officerder HPA. Als CIO ist er für den Ausbau und die Weiterentwicklung der IT-Landschaft der HPA zuständig. In seiner Funktion als CDO leitet der promovierte Mathematiker die digitale Transformation der HPA und treibt diese voran. Zuvor war Saxe in verschiedenen Funktionen in der Hamburger Verwaltung tätig – u.a. als Leiter des Landesamts für Informationstechnik. Kontakt

Felix Stalder ist Professor für Digitale Kultur und Theorien der Vernetzung in Zürich, Vorstandsmitglied des World Information Institute in Wien und langjähriger Moderator der internationalen Mailingliste <nettime>. Er beschäftigt sich mit dem Wechselverhältnis von Gesellschaft, Kultur und Technologien, und forscht u.a. zu Netzkultur, Urheberrecht, Commons, Privatsphäre, Kontrollgesellschaft und Subjektivität. Zuletzt erschienene Bücher : "Deep Search: The Politics of Search Beyond Google" (2009), "Digital Solidarity" (2013)", "Der Autor am Ende der Gutenberg Galaxis" (2014) und "Kultur der Digitalität" (Suhrkamp, 2016). Kontakt

Prof. Dr. Carsten Winter absolvierte berufliche Stationen in Lüneburg, Ilmenau und Klagenfurt, bevor er 2004 zum Dr. phil. promoviert wurde. 2007 folgte seine Habilitationsschrift. Seit September desselben Jahres ist Winter Universitätsprofessor für Medien- und Musikmanagement am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Der Schwerpunkt seiner Forschung und Lehre liegt auf dem strategischen Management von Einflüssen, Akteuren, Prozessen und ihrer Entwicklungsdynamiken im 21. Jahrhundert. Kontakt

Weitere Veranstaltungen

Mit dieser Veranstaltung beginnt 2017 eine Serie mit insgesamt drei Veranstaltungen, die als Begleitung zur Etablierung des Forschungsschwerpunktes „Diversität, Lebenslanges Lernen, Digitalisierung. Konsequenzen für die Hochschulbildung“ geplant sind.

Anja Wetter | 24.01.2017