Die BürgerUniversität begeistert für Wissenschaftsthemen

Seit zehn Jahren diskutiert die „BürgerUniversität Coesfeld“ der FernUniversität aktuelle gesellschaftliche Fragen. Das Jubiläum war ein Anlass, das erfolgreiche Konzept zu feiern.


Eine Gruppe von mehreren Personen steht in einem Saal, im Hintergrund sitzen Leute: Freuen sich über zehn Jahre BürgerUni: (v.li.) Prof. Timm Homann (CEO Ernsting`s family), Stephan Casselmann (FernUni), Barbara Thesing (Regionalzentrum Coesfeld), Jun.-Prof. Dorett Funcke, Prof. Frank Hillebrandt (beide FernUni), Lilly Ernsting, Heinz Öhmann (Bürgermeister Coesfeld), Rektorin Prof. Ada Pellert und Stephan Ernsting.
Freuen sich über zehn Jahre BürgerUni: (v.li.) Prof. Timm Homann (CEO Ernsting`s family), Stephan Casselmann (FernUni), Barbara Thesing (Regionalzentrum Coesfeld), Jun.-Prof. Dorett Funcke, Prof. Frank Hillebrandt (beide FernUni), Lilly Ernsting, Heinz Öhmann (Bürgermeister Coesfeld), Rektorin Prof. Ada Pellert und Stephan Ernsting. (Fotos: FernUniversität in Hagen)

„Vital, robust, akzeptiert, mit auffälliger Treue zum Erfolg“ – Mit diesen positiven Eigenschaften charakterisierte Soziologin Jun.-Prof. Dr. Dorett Funcke die „BürgerUniversität Coesfeld“ auf der Feier zum zehnjährigen Jubiläum im vollbesetzten Vortragssaal des münsterländischen Regionalzentrums. „Die BürgerUni ist ein ,Ort der Geselligkeit‘. Sie folgt einem Grundsatz aus der Zeit der Aufklärung: Der Redner möge allgemeinverständlich sein.“ Dieses Motto hat bis heute Gültigkeit für das Angebot der FernUniversität in Coesfeld. Eine Zutat des Erfolgsrezepts.

Die BürgerUniversität ist ohne Personen nicht denkbar: Allen voran der Coesfelder Kurt Ernsting mit seiner Familie und dem Unternehmen, das eine Stiftungsprofessur am Institut für Soziologie der FernUniversität in Hagen stiftete. Die Hochschulleitung um den damaligen Rektor Prof. Dr.-Ing. Helmut Hoyer sowie Soziologie-Professor Dr. Heinz Abels engagierten sich ebenso wie die Stadt Coesfeld und ihr Bürgermeister Heinz Öhmann.

Aktuelle Fragestellungen der Gesellschaft

Die „BürgerUniversität Coesfeld“ ist eng verknüpft mit der Stiftungsprofessur, um Forschungsergebnisse in verständlichen Vorlesungen und Seminare zu aktuellen Fragestellungen der Gesellschaft zu behandeln. Die Saat des Gründungsgedanken ging auf.

„Die BürgerUniversität ist ein Ort der Geselligkeit, der für Wissenschaftsthemen begeistert und dazu einlädt, über Aktuelles und Grundsätzliches nachzudenken. Durchaus auch in Form eines kritischen Engagements für eine demokratische Zivilgesellschaft“, ordnete Dorett Funcke ein. Die Wissenschaftlerin hat seit Oktober 2013 die Ernsting’s family-Juniorstiftungsprofessur für „Soziologie familialer Lebensformen, Netzwerk und Gemeinschaften“ und die Betreuung der Veranstaltungsreihe im Hagener Forschungsdialog inne.

Vollbesetzte Stuhlreihen in einem Saal: Der Saal ist gut gefüllt – wie bei allen Veranstaltungen der BürgerUniversität.
Der Saal ist gut gefüllt – wie bei allen Veranstaltungen der BürgerUniversität.

Engagierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FernUniversität und anderer Hochschulen haben an den bisherigen Abenden der BürgerUniversität ihre Sicht auf die Gesellschaft vorgestellt und einen großen Stamm an interessierten Bürgerinnen und Bürger weit über die Grenzen Coesfelds hinaus gefunden.

„Es bedarf eben dieser Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ein solches Konzept wie die BürgerUniversität als Auftrag begreifen“, würdigte FernUni-Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert – und nannte weitere Personen, die die BürgerUni vorantreiben: Dorett Funcke sei ein „wichtiger Kristallisationspunkt“, Bärbel Thesing als Leiterin des Regionalzentrums die „soziale Schlagader“. „Wir freuen uns auf die nächsten 10, 20…30 Jahre BürgerUniversität Coesfeld“, schloss die Rektorin.

Denn der Nachwuchs ist gesichert: Seit Februar 2016 gibt es das soziologische Promotionskolleg „Wandel der Familie. Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung“, das auch untrennbar mit dem Namen Ernsting’s verbunden ist und drei junge Wissenschaftlerinnen unterstützt.

Festvortrag: „Digitalisierung verändert Gewohnheitsmuster“

Als Festredner des Jubiläumsabends sprach Prof. Dr. Timm Homann, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Ernsting‘s family Unternehmensgruppe, über „Digitale Transformation im Handel“. Für den Handel bedeute Digitalisierung „pure Verdrängung“, wies Homann auf verödende Innenstädte hin.

„Die Digitalisierung verändert unsere Gewohnheitsmuster – und wir stehen noch ganz am Anfang dieses Revolutionssturms.“ Über die Branchen Musik und Medien sei der Sturm schon hinweg gefegt. Dort hat die Digitalisierung für tiefgreifende Veränderungen gesorgt. Homann schlug auch den Bogen zu Bildungsinstitutionen und deren Auftrag, Medienkompetenzen zu vermitteln.

Physik und „Star Trek“

Die Jubiläumsfeier war auch eine Gelegenheit, auf das Programm der BürgerUniversität für das Sommersemester 2017 aufmerksam zu machen: Da wird es etwa um Biografien von Besatzungskindern gehen, um die Rolle der Physik in der Science-Fiction-Serie „Star Trek“ und um unsere Emotionen beim Musikhören.

Anja Wetter | 17.03.2017