Online-Vortrag zur Hassrede in der japanischen Gesellschaft
06. November 2023Online-Vortrag
Zeitraum
06.11.2023, 13:00 Uhr
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Flyer-Vortrag-Hassrede
Seit 2009 finden in Japan vermehrt Hassaufmärsche und -demonstrationen statt. Auch im Internet sowie in sozialen Medien ist Hassrede weit verbreitet. Lange Zeit gab es diesbezüglich in Japan keine Regulierung in der realen oder virtuellen Welt. Die freie Meinungsäußerung, welche die japanische Verfassung als fundamentales Recht gewährleistet, wird bei Hassrede gezielt verwendet, um gesellschaftliche Minderheiten anzugreifen. Eigentlich soll das Recht auf freie Meinungsäußerung garantieren, dass alle Menschen, insbesondere sozial schwache, ihre Gedanken und Vorstellungen artikulieren können, weshalb dieses Recht eine Grundvoraussetzung für das Funktionieren einer liberalen Demokratie ist. Diese Freiheit gilt als wichtigste Voraussetzung, um in einer gewaltfreien demokratischen Gesellschaft eigene Standpunkte vertreten zu können.
Im Jahr 2016 trat in Japan das „Anti-Hate Speech Gesetz” nach kontroverser Debatte in Kraft. Jedoch sieht es weder Verbote noch Sanktionen von öffentlicher Hassrede vor. Der deutsche Ansatz unterscheidet sich im Gegensatz dazu deutlich, da er zur Bewältigung von Hassrede zunehmend auf das Strafrecht zurückgreift. Ist der japanische Zugang im kulturellen Kontext der richtige Weg für die Bekämpfung von Hassrede und anderer Hasskriminalität?
Referent: Prof. Dr. Sangyun Kim, Ryūkoku Universität Kyōto
Moderation: Leon Ritter
Begrüßung: Jun.Prof. Dr. Julius Weitzdörfer
Livestream: https://e.feu.de/hassrede | Meeting-ID: 682 2201 5971, Kenncode: 10738711
Über rege Teilnahme und einen Austausch per Chat im Stream würde die Abteilung für Japanisches Recht sich freuen.