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Modul 2.2: Inhalt und Zusammenhang der Kurse

Die vier Kurse verbindet das Thema Entwicklung, ein weiteres klassisches Thema der Politikwissenschaft. Das vorliegende Modul dient dazu, die Studierenden mit drei Problemkreisen vertraut gemacht werden: (1) der Verflechtung zwischen politischen und gesellschaftlichen Prozessen in unterschiedlich entwickelten Weltregionen, (2) den autonomen Handlungsmöglichkeiten der Entwicklungsländer unter besonderer Berücksichtigung der Demokratisierung und (3) dem Beitrag von Good Governance zur Förderung der Problemlösungskapazitäten von Entwicklungsländern im nationalen und globalen Kontext.

Der Kurs 04671 "Unterentwicklung – Krise der Peripherie" von Wolfgang Hein hat Grundlagencharakter zum Verständnis von Entwicklungsproblemen und ihren Lösungsmöglichkeiten. Er verdeutlicht anhand zentraler Problemfelder die Krisensituation in Entwicklungsländern und erläutert maßgebliche Theorien von Entwicklung und Unterentwicklung im großen Gebiet zwischen Dependenz- und Modernisierungstheorien. Weiterhin diskutiert er zentrale Strategien zu Überwindung von Unterentwicklung auf nationaler und internationaler Ebene. Er schließt mit einer Reflexion zum Entwicklungsverständnis, die auch die Industrieländer zum Umdenken in Richtung „nachhaltiger Entwicklung“ auffordert.

Der Kurs 34606 „Good Governance“ vertieft das entwicklungstheoretische Thema, indem er zunächst das Leitbild der Entwicklung aus der Perspektive unterschiedlicher Entwicklungsträger vorstellt. In der Diskussion von Ursachen fehlgeschlagener Entwicklung und Lösungsperspektive unterstreicht dieser Ansatz die zentrale Rolle politischer Steuerung. Der Beitrag von Bad Governance – als Ausdruck von Korruption, Klientelismus und Misswirtschaft – zu Entwicklungsstörungen wird dabei ebenso verdeutlicht wie das Potential von Good Governance – gebündelt in der Vorstellung von Rechtsstaat und Partizipation – zu deren Lösung. Verschiedene Beiträge in diesem Reader untersuchen daher die Möglichkeiten Good Governance zu fördern.

Der Kurs 34607 „Demokratisierung im Area-Vergleich. Lateinamerika, Ostasien und Osteuropa“ von Wolfgang Merkel analysiert die seit den späten siebziger Jahren einsetzenden Demokratisierungen der so genannten „Dritten Welle“ in drei Weltregionen: Lateinamerika, Ostasien und Osteuropa. An ausgewählten Länderbeispielen werden die Phasen von der Auflösung der autoritären Regime über die Institutionalisierung bis hin zur meist problematischen Konsolidierung der jungen Demokratien vergleichend untersucht, wobei Analysekonzepte des Studienbriefes „Transformationsforschung“ verwendet werden. Die Analysen ergeben ein komplexes Bild aus Fortschritten, Stagnation und Regression, das keine einfachen Schlüsse auf die Erfolgsbedingungen von Demokratisierungen zulässt. Strukturelle, kulturelle und institutionelle Faktoren spielen mit dem Verhalten der Akteure in unterschiedlicher Mischung und Dynamik zusammen. Dies wirft auch Fragen über die Möglichkeit der Steuerung politischen Wandels jenseits der Anziehungskraft der Europäischen Union auf.

Der Kurs 04683 "Das nachkoloniale Afrika" von Rainer Tetzlaff und Cord Jakobeit behandelt Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Ausgehend von einer historischen Perspektive werden Gesellschaftsformationen analysiert und Fremd- und Eigenwahrnehmungen thematisiert, die in der Untersuchung von ethnischen Konflikten fruchtbar gemacht werden. Einen zentralen Platz erhält die Analyse von Staat und politischer Herrschaft sowie von Demokratisierungsprozessen, die zugleich die Schwierigkeiten und Rückschläge auf diesem Gebiet beleuchten. Untersucht werden dabei die Problematik der Staatsbildung und die personale Dimension politischer Herrschaft. Die Situation Afrikas ist ohne Einbezug der Außenbeziehungen nicht zu verstehen. Daher werden politische und ökonomische Außenbeziehungen umfassend einbezogen. Abschließend werden Entwicklungsperspektiven diskutiert, in denen die Governance-Möglichkeiten systematisch erörtert werden.
Bei der Lektüre der Kurse sollten Sie sich um das Verständnis der relevanten Begriffe, Konzepte, Theorien oder Hypothesen bemühen. Versuchen Sie dabei, Querverbindungen zwischen den Kursen zu entdecken, die sich sowohl im Bezug zu regionalen Schwerpunkten als auch im theoretischen Zugriff ergeben. Zugleich können Sie versuchen, die Entwicklung der entwicklungstheoretische Debatte und ihrer politikwissenschaftliche Wende, die eine wachsende Bedeutung der Analyse von Governance-Prozessen anzeigt, anhand der vier Briefe nachzuvollziehen. Für das Studium der Kurse empfehle ich Ihnen die Kurse in der angegebenen Reihenfolge durchzuarbeiten.

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  • Aktuelles zum Modul 2.2:
    • Zur Zeit keine Meldungen.
  • Umfang des Moduls:
    • 450 Arbeitsstunden, davon 240 Std. Kurse (= 8 SWS)
    • 15 ECTS-Punkte
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