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Missverständnisse bei Open-Book-Klausuren
[16.02.2021]Einige unserer Klausuren im aktuellen Wintersemester sind als "Open-Book-Klausuren" angekündigt. Der Begriff mag falsche Assoziationen hervorrufen. Einige Missverständnisse zu Open-Book-Klausuren:
Open-Book-Klausuren werden nicht beaufsichtigt.
Der Begriff des "open book" hat nichts mit der Beaufsichtigung zu tun. Es gibt bzw. gab auch Präsenzklausuren, die unter Aufsicht als "open book exams" durchgeführt werden. Der Begriff besagt lediglich, dass Textmaterial zum Kurs als Hilfsmittel verwendet werden darf. Im Rahmen der aktuellen Klausurkampagne erfolgt eine Beaufsichtigung mit Software-Unterstützung.
Alles ist erlaubt.
Auch Open-Book-Klausuren unterliegen Beschränkungen hinsichtlich der erlaubten Hilfsmittel. Typischerweise ist der Lehrtext zu der betreffenden Klausur "offen", also zugelassen. Bezüglich weiterer Hilfsmittel wie Notizen, ausgedruckte Seiten, Bücher, PDF-Dokumente sind die Regularien von Klausur zu Klausur unterschiedlich. Beachten Sie in jedem Fall die genauen Hinweise zu erlaubten Hilfsmitteln!
Im weiteren Sinne kann eine Klausur auch mit dem Prädikat "open book" versehen werden, wenn nur ein Teil des Lehrtextes, beispielsweise eine Formelsammlung, zugelassen ist.
Open-Book-Prüfungen sind ein Kinderspiel.
Eine Open-Book-Klausur ist keine leichte Prüfung. Um die Fragen gut zu beantworten, muss man mehr tun, als nur Informationen aus Texten abzuschreiben. Der Zugriff auf den Kurstext kann Sie beispielsweise davor bewahren, eine falsche Antwort zu geben, wenn Sie sich an eine Tatsache oder eine Formel nicht erinnern können, das allein reicht aber nicht zum Bestehen aus. Bei Open-Book-Prüfungen kommt es darauf an, wie Sie die Informationen anwenden und nutzen.
Sie müssen nicht lernen.
Der wohl größte Irrglaube über Open-Book-Prüfungen ist, dass man nicht lernen muss. Sie sollten genauso lernen wie für jede andere Prüfung auch. Wenn Sie Kurstexte und Notizen haben, auf die Sie sich beziehen können, müssen Sie sich vielleicht nicht so viele Informationen merken, aber Sie müssen trotzdem in der Lage sein, sie effektiv anzuwenden.
Das bedeutet, dass Sie die Inhalte und Materialien Ihres Kurses vollständig verstehen und mit ihnen vertraut sein müssen, damit Sie das Gelernte anwenden können. Wenn Sie nicht lernen, werden Sie im Bedarfsfall auch nicht wissen, wo Sie Informationen finden können.
Sie können einfach direkt aus dem Kurstext abschreiben.
Sie können keine Antworten direkt aus Kurstexten oder anderem Material kopieren. Das wäre ein Plagiat. In Open-Book-Prüfungen werden Ihnen diese Hilfsmittel zur Verfügung gestellt, daher wird von Ihnen mehr erwartet, als sie nur zu reproduzieren. Sie müssen in der Lage sein, die Informationen zu finden, zu interpretieren und auf die Prüfungsfragen anzuwenden.
Je mehr Materialien, desto besser.
Auch wenn über die Kurstexte hinausgehendes Material erlaubt sein sollte, lassen Sie sich nicht dazu hinreißen, sich mit Ausdrucken von Materialien und Ressourcen zu überladen – nehmen Sie nur das, was Ihnen wirklich relevant erscheint. Papierstapel sind keine Garantie für gute Leistungen, und Sie werden keine Zeit für ausführliche Lektüre haben. Zu viele Materialien können Sie am Ende ablenken. Wählen Sie Ihre Materialien sorgfältig aus und ordnen Sie sie zum schnellen Nachschlagen.
(Angelehnt an Hinweise der University of New South Wales, https://student.unsw.edu.au/open-book-and-take-home-exams.)