Archiv 2021

Workshop: Grundbegriffe digitaler Kultur II

25. und 26. November 2021

Bei der Beschäftigung mit den unterschiedlichsten Themenfeldern digitaler Kultur tauchen bestimmte Begriffe immer wieder auf und werden mehr oder weniger weiterverwendet, ohne ihnen eine spezifische Reflexion zukommen zu lassen. Begriffe sind in der kulturwissenschaftlichen Forschung aber nicht nur Etiketten oder Namen, sondern haben ihre eigene Geschichte und Systematik, die ein Verständnis des mit ihnen verbundenen Sachverhalts präfigurieren bzw. in spezifische Horizonte stellen. Ein Verständnis dieser Dimension des jeweiligen Begriffs eröffnet somit auch einen reflektierteren Blick auf die Sachlage selbst. Der Workshop möchte zu dieser Definitionsarbeit anhand der Begriffe „Format“, „Digitalität“, „Öffentlichkeit“ und „IoT“, „Quantifizierung“ und „Selbsttechnologie“ beitragen.

  • Programm

    25. November 2021

    Moderation: Thomas Bedorf (Hagen)

    14:00-14:10

    Begrüßung
    Thomas Bedorf (Hagen)

    14:10-14:50 »Format«
    Michael Niehaus (Hagen)
    14:50-15:30 »Digitalität«
    Anna Tuschling (Bochum)
    15:30-15:40 Pause
    15:40-16:20 »Öffentlichkeit«
    Saskia Sell (FU Berlin)

    26. November 2021

    Moderation: Daniel Schubbe (Hagen)

    9:00-9:40

    »Internet der Dinge«
    Florian Sprenger (Bochum)

    9:40-10:20 »Quantifizierung«
    Uwe Vormbusch (Hagen)
    10:20-10:30 Pause
    10:30-11:10 »Selbsttechnologie«
    Christian Leineweber (Hagen)
    11:10-11:30 Abschlussrunde

    Idee und Organisation:
    Thomas Bedorf
    Daniel Schubbe-Åkerlund

  • Grundbegriffe digitaler Kultur II Programm (PDF 195 KB)

  • Der Workshop findet online statt. Bitte senden Sie Ihren Teilnahmewunsch an Sarah Kissler (sarah.kissler). Sie erhalten anschließend einen Link, der die Teilnahme ermöglicht.


Lecture: Vortrag mit Prof. Dr. Petra Gehring

17. November 2021 | 13:30 Uhr

Am Mittwoch den 17.11.21 begrüßen wir Prof. Dr. Petra Gehring in unserer Lecture Series mit einem Vortrag unter dem Titel "Digitale Infrastrukturen als philosophisch-fachliches wie auch wissenschaftsweites Politikum".

Wir möchten alle Interessierten herzlich dazu einladen an Vortrag und anschließender Diskussion teilzunehmen. Den Link zu dem virtuellen Raum senden wir Ihnen gern auf Anfrage.

  • „Infrastruktur“? Jedenfalls im Digitalbereich scheint das derzeit nahezu alles zu sein. So gibt es gute Gründe, über die im Digitalzeitalter eingetretenen Veränderungen des ein­zel­nen geisteswissenschaftlichen Arbeitsplatzes und der Kommunikation von Forscher*innen mit­einander zu sprechen – bereits auf dieser Ebene ist „das Private“ (auch) politisch. Stich­worte wie digitale Volltextrecherchen, Korpusanalyse, Annotationssysteme und die sogenann­ten „quantitative“ Belege, aber auch Lizenzen, digitales Publizieren mit oder ohne Verlag, ver­änderte Services der Bibliotheken („E-Only“), fachwissenschaftliche Sozialnetze und ver­än­der­te Peer-Systeme seien schlaglichtartig genannt.

    Ebenso sind, teils programmatische und im Ergebnis verwerfungsartige Umbrüche in den Fä­chern zu beobachten. Insofern ist „fachpolitisch“ zu Digitalität und auch zu digitalen Infra­struk­turen einiges zu sagen.

    Jenseits dessen aber sind „Infrastrukturen“ auch ein Politikum im Makro-Maßstab, und hier liegt der Fluchtpunkt des Vortrags. Zentrale Stichworte lauten: Wissenschaftsweite Dien­ste, Zugänge, Interoperabilität, Recht, das ein Teilen von Daten und Digitalressourcen ermöglicht, und nach Möglichkeit Steigerung von Quali­tät(en) einerseits, Kosten, Qualitätsprobleme, neue Anreize und Organisationsformen, die auch Fehlanreize oder Gefahren mit sich bringen.

  • Bitte melden Sie sich bei d-k an.


Kolloquium: Zur Ontologie digitaler Kultur

20. Oktober 2021

Die Diskussionen um unsere digitale Kultur kreisen vornehmlich um Fragen der Auswirkungen und Möglichkeiten der Digitalisierung. Aber wie sieht es mit den Voraussetzungen aus? Baut die Digitalisierung auf einem bestimmten Verständnis dessen auf, was wirklich ist? Wie steht es um die Rechtfertigung dieses Vorverständnisses? Daniel Schubbe-Åkerlund wird mit uns anhand eines Textes von Hermann Schmitz den Fragen nach den ontologischen Grundlagen digitaler Kultur nachgehen.


Vortragsreihe: Künstliche Intelligenz in Neurotechnologien

23. Juni 2021 | 18:00 Uhr

Am Mittwoch den 26.05.21 wird die Veranstaltung "Künstliche Intelligenz in Neurotechnologien" aus der Reihe "KI in der Medizin" stattfinden. Die Vortragsreihe wird in Kooperation der Emmy Noether-Forschungsgruppe (DFG) "Das Phänomen der Interaktion in der Mensch-Maschine-Interaktion (MMI)" (FernUniversität in Hagen), des interdisziplinären Forschungsschwerpunktes „digitale_kultur“ (FernUniversität in Hagen) sowie des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin (LMU München) als virtuelle Veranstaltung durchgeführt.

  • Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) könnte in absehbarer Zukunft eine zunehmend bedeutende Rolle in der klinischen Praxis spielen. Schon heute gibt es vielversprechende Ansätze in der Entwicklung von diagnostischen Entscheidungsunterstützungs- und automatisierten Datenanalysesystemen, von medizinischen Robotern oder Neurotechnologien. Solche Anwendungen wecken die Hoffnung auf eine schnellere, effizientere und effektivere medizinische Versorgung. Auf der anderen Seite werfen sie eine Reihe von Fragen und Problemen an der Schnittstelle von Technologieentwicklung, Ethik, Philosophie des Geistes und Psychologie auf. An diesem Abend der Vortragsreihe steht der Einsatz von KI in Neurotechnologien im Fokus.

    Weitere Informationen zur Reihe 'KI in der Medizin':
    Das Programm wird mit weiteren Veranstaltungen im Sommersemester 2021 sowie im Wintersemester 2021/22 fortgeführt.
    https://interactionphilosophy.wordpress.com/lecture-series-ai-in-medicine/

  • N.N.
    Prof. Dr. Thorsten O. Zander (BTU Cottbus-Senftenberg)

    Kooperative Mensch-KI-Systeme in Neurotechnologien
    Dr. Philipp Kellmeyer (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)

    Hybrid Minds – Die Verschmelzung von organischer und künstlicher Intelligenz
    Dr. Christoph Bublitz (Universität Hamburg)

  • Um Vorherige Anmeldung unter medizinethik wird gebeten. Der Teilnahme-Link wird einige Tage vor der Veranstaltung versendet.


Lecture: Affektivität in der digitalen Kultur

09. Juni 2021 | 13:30 Uhr

Am Mittwoch den 09.06.21 begrüßen wir Anna Tuschling in unserer Lecture Series mit einem Vortrag unter dem Titel "Affektivität in der digitalen Kultur".
Anna Tuschling ist Inhaberin des Lehrstuhls für Theorie, Ästhetik und Politiken digitaler Medien am Institut für Medienwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum. Im Rahmen der Lecture wird sie am Beispiel des Affective Computing und sog. "emotionaler KI" diskutieren, was allgemein als „Affektivität" in der digitalen Kultur verhandelt wird und was der Begriff in der Regel nicht umfasst.

Wir möchten alle Interessierten herzlich dazu einladen an Vortrag und anschließender Diskussion teilzunehmen. Den Link zu dem virtuellen Raum senden wir Ihnen gern auf Anfrage.

  • Lange Zeit galten Computer und digitale Medien als körperferne Technologien, die entweder der reinen Erkenntnisgewinnung (in der Frühzeit der Großrechner) oder der textbasierten und sprachlichen Unterhaltung und Verständigung (im Zeitalter des PCs und frühen Internets) dienten. Seit etwa einer Dekade wird jedoch unübersehbar, dass Affektivität in der digitalen Kultur ein Schlüsselthema darstellt.
    Digitale Medien lösen nicht nur heftige Reaktionen - positiver wie negativer Art - aus, sondern ihre Allgegenwart und ihr fortlaufender Gestaltwandel machen sie zu affektiven Objekten in unserer Lebenswelt.
    In Form von Wearables, Implantaten, Uhren und Trackern sind uns Digital Devices „auf den Leib gerückt“, um körperbezogene Daten zu erfassen, Stimmungen aufzuzeichnen und expressive Reaktionen auszuwerten. Menschliche Affekte in verkörperter Form sind kurzum zum Gegenstand der technischen Erkennung und Verarbeitung geworden, wie sie in den Projekten des Affective Computing und der emotionalen KI vorangetrieben werden.
    Am Beispiel des Affective Computing diskutiert und problematisiert der Vortrag, was als „Affektivität" in der digitalen Kultur verhandelt und verarbeitet - und dabei auch ausgelassen - wird.

  • Bitte melden Sie sich bei d-k an.


Lecture: Digitale Souveränität und Katzenbildchen

26. Mai 2021 | 13:30 Uhr

Am Mittwoch den 26.05.21 begrüßen wir Sebastian Posth in unserer Lecture Series mit einem gleichermaßen wissenschaftlich als auch praktisch ausgerichteten Vortrag zum Themenkomplex Digitalisierung, Urheberschaft und Identität.
Sebastian Posth hat nach seinem Studium der Deutschen Literaturwissenschaften und Philosophie mehr als 15 Jahre als Unternehmer den digitalen Wandel der Medienindustrien aktiv mitgestaltet. Der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit – als Promovent an der Universität Siegen und als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Internet-Sicherheit der Westphälischen Hochschule – liegt auf der Erforschung der technischen Grundlagen und Standards für die Dezentralisierung in den Kultur- und Kreativwirtschaften und Blockchain-Governance.

Wir möchten alle Interessierten herzlich dazu einladen an Vortrag und anschließender Diskussion teilzunehmen. Den Link zu dem virtuellen Raum senden wir Ihnen gern auf Anfrage.

  • Wir sind Zeugen eines Epochenwechsels: Nach Jahrhunderten der Enteignung von Urhebern und Rechteinhabern durch Nachdrucker, Verleger, Reproduktions- und Vervielfältigungs-Apparate, Plattformen und Piraten erfährt die Frage des (geistigen) Eigentums ausgerechnet im Kontext der digitalen Medien, Identitäten und Signifikanten eine neue Wendung – sozusagen aus dem Geiste limitierter, wenn auch zugleich unbeschränkt verfügbarer Cryptokätzchen, mit denen der aktuelle Hype um die sogenannten NFTs begonnen hat.

    Protokolle und Technologien wie Blockchain, kryptographisches Hashing und Public-Key-Kryptographie ermöglichen es digital zu signieren und sich dadurch bestimmte Rechte und Identitäten anzueignen. Die digitale Signatur ist Zeichen einer neuen Autorität und der Kontrolle über eine dauerhafte und unlösbare Bindung, welche Identitäten und Selbstbeschreibungen, Werke und Metadaten miteinander zu verknüpfen vermag. Dadurch entsteht auch eine anderer Typ von Souveränität zwischen Dingen und Subjekten.

  • Bitte melden Sie sich bei d-k an.


Foto: FernUni
Visualisierung eines auf den lebensgeschichtlichen Interviews der Sammlung Lebensgeschichte und Sozialkultur im Ruhrgebiet trainierten Topic Models

Hands-on Workshop: Digital unter Tage - Text Mining in der qualitativen Forschung

06. bis 07. Mai 2021

Eine Re-Analyse von Oral History-Transkripten mit den Verfahren des Topic Modeling und der Text/Word Embeddings.

Seit den 1980er Jahren hat sich die Arbeit mit biographisch-narrativen Interviews in den Sozialwissenschaften und der Geschichtswissenschaft in Deutschland etabliert. Mittlerweile liegen aus zahlreichen Projekten tausende Interviews vor, die zwar zu einem spezifischen Thema geführt wurden, aufgrund ihrer lebensgeschichtlichen Anlage aber ein gewaltiges Quellenpotential für andere Forschungsfragen bieten. Jedoch ist die weitere inhaltliche Erschließung dieser Quellen eine große Herausforderung für Sammlungsinhaber*innen, weshalb das Wissen nach dem Abschluss des zugehörigen Forschungsprojekts in größtenteils unstrukturierten Textbeständen unentdeckt vor sich hinschlummert. Text Mining-Verfahren können dabei helfen, bislang unerforschte Inhalte explorativ aufzudecken und große Sammlungen von Transkripten vorzustrukturieren. Zwei dieser Verfahren möchten wir in diesem Workshop vorstellen und selbst erproben. Dazu nutzen wir die digitalisierten Transkripte aus dem ersten großangelegten deutschen Oral History-Projekt Lebensgeschichte und Sozialkultur im Ruhrgebiet (LUSIR), die im Archiv „Deutsches Gedächtnis“ der FernUniversität in Hagen liegen.

In dieser Kooperationsveranstaltung werden Michael Tebbe (Workgroup Human Centered Computing der Freien Universität Berlin) und Dennis Möbus (Koordination der Forschungsgruppe digital humanities im Forschungsschwerpunkt digitale_kultur der FernUniversität in Hagen) die zwei Methoden zur computergestützten Inhaltserschließung – Topic Modeling (Blei et al., 2003), Clusteranalyse von Text-Embeddings (z.B. Cer et al., 2018) – vorstellen.


Workshop: (Unintended) Information in Human-Machine Interaction [engl.]

21. bis 23. April 2021

  • Mittwoch, 21. April 2021

    14:00-14:15 Welcome

    Session 1: The Concept of Information in Informatics, Robotics and the Sciences

    14:15-15:00

    Human-Machine Interaction on the Way to AI-Supported Hybrid Cognitive Systems
    Klaus Mainzer (Munich)

    15:00-15:45

    Connecting Humans, Robots and Learning. State of Things and Where to Go
    Lars Johannsmeier (Munich)

    15:45-16:00

    Coffee Break

    16:00-16:45

    Augmented Reality. Natural Information in Artificial Environments
    Hajo Greif (Warsaw)

    16:45-17:30

    Concluding Discussion

    17:30-18:00

    Coffee Break

    Keynote 1

    18:00-19:30 Information and Interaction. A Philosophical Perspective on Two-Part Code Optimization and Self-Organizing Systems
    Pieter Adriaans (Amsterdam)
    19:30-20:30 Get Together

    Donnerstag, 22. April 2021

    Keynote 2

    08:30-10:00 The Ethics of Artificial Intelligence. Moral Machines
    Julian Savulescu (Oxford/Melbourne)
    10:00-10:15 Coffee Break

    Session 2: The Concept of Information in the Humanities

    10:15-11:00

    Understanding Human-AI Interactions. A Hermeneutic and Phenomenological Perspective
    Philipp Kellmeyer (Freiburg)

    11:00-11:45

    Digitality, Virtuality, and Information
    Jörg Noller (Munich)

    11:45-12:00

    Coffee Break

    12:00-12:45

    Aliens in the Space of Reasons?
    Bert Heinrichs (Bonn)

    12:45-13:30

    Concluding Discussion

    13:30-14:30

    Lunch Break

    Session 3: Ethics I

    14:30-15:15

    Why Digital Assistants Need Your Information to Support Your Autonomy
    Jan-Hendrik Heinrichs (Juelich)

    15:15-16:00

    Brain Surveillance. A Real Threat for Humans and for some Philosophical Views
    JVincent C. Müller (Eindhoven)

    16:00-16:15

    Coffee Break

    16:15-17:00

    How Machine Advice Shapes Our Moral Conduct
    Matthias Uhl (Munich)

    17:00-17:45

    Concluding Discussion

    17:45-19:00

    Get Together

    Freitag, 23. April 2021

    Keynote 3

    08:30-10:00 Slaves to the Algorithms? Algocracy and Republican Liberty
    Robert Sparrow (Melbourne)
    10:00-10:15 Coffee Break

    Session 4: Ethics II

    10:15-11:00

    Do Algorithm-Based Decisions Need to be Explainable? The Ethics of Algorithms Meets Social Epistemology
    Andreas Wolkenstein (Munich)

    11:00-11:45

    Bias Preservation in Fair Machine Learning
    Brent Mittelstadt (Oxford)

    11:45-12:00

    Coffee Break

    12:00-12:45

    A Matter of Justice. Why Digital Health Technologies Warrant an Intersectional Feminist Perspective
    Tereza Hendl & Bianca Jansky (Augsburg/Munich)

    12:45-13:30

    Concluding Discussion and Final Remarks


    Weitere Informationen:
    https://interactionphilosophy.wordpress.com/munich-workshop/

  • Wir bitten um Anmeldung bei Meliz-Sema Kaygusuz.


Lecture: Realismus für irreale Zeiten – Science Fiction und Szenariotechnik

21. April 2021 | 13:30 Uhr

Am Mittwoch den 21.04.21 begrüßen wir Julia Grillmayr in unserer Lecture Series mit einem Vortrag zu den realitätskonstitutivem Potentialen des Science-Fiction Genres. Julia Grillmayr ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin sowie Journalistin. Sie forscht in dem Projekt "Science Fiction, Fact & Forecast" zu Szenario-Techniken in zeitgenössischer Science Fiction-Literatur und Futurologie und unterrichtet zu Literaturtheorie und kritischen Posthumanismen an der Universität Wien und der Kunstuniversität Linz.

Wir möchten alle Interessierten herzlich dazu einladen an Vortrag und anschließender Diskussion teilzunehmen. Den Link zu dem virtuellen Raum bekommen Sie auf Anfrage.

  • „Science fiction is the realism of our time“, betont der Autor Kim Stanley Robinson immer wieder in Interviews und Artikeln, die nach der zeitgenössischen Relevanz des Genre fragen – und er wird dadurch bestätigt, dass danach inzwischen immer öfter und auch von renommierten Journals wie Nature gefragt wird. Oft geht dieses Statement mit der Beobachtung einher, dass sich Realität und Alltagssituationen zunehmend ‚science-fiktionaler‘ gestalten. Robinson ist einer der bekanntesten zeitgenössischen SF-Autor*innen und allen voran mit dem Subgenre der Climate Fiction verbunden. Die auf Klimawandel und hoffnungsvolle Post-Apokalyptiken spezialisierte CliFi zählt nicht allein deshalb unumstritten zur Science Fiction, weil sie in eine (meist nahe) Zukunft blickt, sondern auch deshalb, weil sie diese Phänomene besonders eindrücklich darstellen kann. Das Global Warming wir hier als Global Weirding wahrnehmbar. Die bizarren, oft katastrophischen Wetterphänomene des Anthropozäns sind wissenschaftlich erklärbar, was sie aber nicht weniger unheimlich macht. Wer könnte solche Situationen besser fassen als die Science Fiction, die sich einer gewissen Wissenschaftlichkeit verpflichtet und gleichzeitig die überraschendsten und bizarrsten Welten erschafft? Vor dem Hintergrund dieser Beobachtung werden zwei Textformen immer öfter miteinander verquickt: Szenarios, kurze Gebrauchstexte, die von Futurist*innen und Technikfolgeabschätzer*innen mithilfe spezieller Methodiken geschrieben werden, und die Science Fiction-Literatur, die eine Kunstform ist, sich aber seit ihrem Bestehen gerne auf futurologische Ansprüche einlässt.

    Anhand von zeitgenössischen Beispielen eines explizit science-fiktionalen Szenario-Schreibens, beleuchtet der Vortrag die Medienspezifik dieser Textform. Dazu zählt der unklar definierte aber emphatisch geäußerte Anspruch, dass Literatur die aktuelle Situation nicht allein abbilden, sondern zu einem Umdenken und Handeln bewegen soll.

  • Bitte melden Sie sich bei d-k an.


Jahrestagung: Von Menschen und Maschinen

03. bis 05. März 2021

Nachdem wir beschlossen haben aufgrund der aktuellen Pandemie unsere Jahrestagung um einige Monate zu verschieben, sehen wir nun zuversichtlich der für den 03. bis 05. März 2021 anberaumten Tagung Von Menschen und Maschinen bzw. On humans and machines. Mensch-Maschine-Interaktion in digitialen_kulturen entgegen. Wir freuen uns bereits über die Zusagen unserer Keynote-Gäste Stefania Milan (Amsterdam) und Peter-Paul Verbeek (Twente).
Änderungen und Aktualisierungen werden wir hier auf unserer Homepage zu gegebener Zeit bekannt geben.

  • Jahrestagung des Forschungsschwerpunkts digitale_kultur der FernUniversität in Hagen und der Emmy Noether-Forschungsgruppe (DFG): „Das Phänomen der Interaktion in der Mensch-Maschine-Interaktion (MMI)“.

    Die Tagung betrachtet qualitative Neuerungen gegenwärtiger Mensch-Maschine-Interaktionen aus einer interdisziplinären Perspektive. Dabei kommen sowohl philosophische, kultur-, sozial- und bildungswissenschaftliche Ansätze als auch Perspektiven der TechnikentwicklerInnen zur Sprache. Der Fokus liegt auf der Frage nach den sozialen und kulturellen Implikationen neuer MMI. Den Ausgangspunkt bilden dabei aktuelle Diskussionen um die Grenzen und Potentiale des Informationsparadigmas. Angesichts aktueller Technologieentwicklungen steht zur Debatte, ob sich neue Formen der MMI noch erschöpfend durch dieses Paradigma beschreiben lassen oder ob es alternativer Beschreibungsmodi bedarf. Alternative Ansatzpunkte bilden dabei Positionen aus der Postphänomenologie, den Critical Code Studies oder der Infrastrukturenforschung. In wie weit eignen sich diese Theorielinien, um neueste Entwicklungen im Bereich der Mensch-Technik-Relation theoretisch zu begreifen? Und wie können derartige Ansätze neue Formate empirischer Forschung im Bereich digitaler Methoden informieren und vice versa?

  • Mittwoch, 03. März 2021

    12:30-13:00 Begrüßung

    Panel 1: Was ist neu an der Mensch-Maschine-Interaktion? Zum Stand gegenwärtiger MMI

    13:00-13:40

    Maschinenrationale Sozialität. Kritik der in maschinelle Lernverfahren eingeschrieben Sozialität
    Gabriele Gramelsberger (Aachen)

    13:40-14:20 Manfred Hild (Berlin)
    14:20-15:00

    Die Digitalisierung des Taylorismus: Von der Alterität zum Embodiment und zurück?
    Christopher Coenen (Karlsruhe)

    15:00-15:30 Pause

    Panel 2: Erfahrungsdimensionen in der Mensch-Maschine-Interaktion

    15:30-16:10

    Maschinenhermeneutik
    Thomas Bedorf (Hagen)

    16:10-16:50

    Paradoxien im Digitalen – Zum Phänomen der Mensch-Maschine-Interaktion aus bildungstheoretischer Perspektive
    Christian Leineweber (Hagen)

    16:50-17:30

    Anthropozentrismus in der Mensch-Maschine-Interaktion. Eine technikanthropologische Perspektive
    Kevin Liggieri (Darmstadt)

    17:30-18:00 Pause
    18:00-20:00

    Keynote 1: On intertechnicality: Postphenomenology, New Materialism, and Digital Materiality
    Peter-Paul Verbeek (Twente)

    Donnerstag, 04. März 2021

    Panel 3: Information – Daten – Wissen: Wie unterscheiden sich menschliche und künstliche Intelligenz?

    10:00-10:40

    "Die Antwort ist 42" – Wenn Algorithmen das digitale Gedächtnis übernehmen. Erfahrungen mit künstlicher Intelligenz im Archiv „Deutsches Gedächtnis“
    Almut Leh (Hagen)

    10:40-11:20

    Digitale Methoden zur inhaltlichen Erschließung von Zeitzeugeninterviews
    Felix Engel/Matthias Hemmje (Hagen)

    11:20-12:00

    Die Maschine verstehen? Ansätze zum geisteswissenschaftlichen Umgang mit der black box
    Tobias Hodel (Bern)

    12:00-14:00 Pause

    Panel 4: Producing Knowledge with/about Machines

    14:00-14:40

    Learning with and from Augmented Reality: A Shift in Knowledge Acquisition?
    Wulf Loh (Tübingen)

    14:40-15:20

    Collaborations between Humans and Machines in the Production of Knowledge
    Katharina Kinder-Kurlanda (Klagenfurt)

    15:20-16:00

    About the Challenges and Opportunities of Human-Machine Collaboration
    Claudia Müller-Birn (Berlin)

    16:00-16:30 Pause
    16:30-18:30

    Keynote 2: Reclaiming Agency in Human-Machine Interactions
    Stefania Milan (Amsterdam)

    Freitag, 05. März 2021

    Panel 5: Digitale Subjektivierung und Sozialität

    9:30-10:10

    'Welcome to the Machine‘ – Digitale Subjektivierung und soziotechnische Algorithmik
    Thorben Mämecke (Hagen)

    10:10-10:50

    Das kybernetische Subjekt: Selbstthematisierung im Self-Tracking
    Eryk Noji (Hagen)

    10:50-11:30

    Empowerment, Educational Challenges und Rechtextremimus: TikTok zwischen theatraler Ästhetik und Zensur durch Algorithmen
    Hanna Klimpe (Hamburg)

    11:30-12:00 Pause

    Panel 6: Soziale, kulturelle und ethische Folgen neuer MMI

    12:00-12:40

    Verantwortung in der Mensch-Roboter-Interaktion
    Janina Loh (Wien)

    12:40-13:20

    Herr Kollege Roboter – von der Anthropomorphisierung der Technik und der Selbst-Technisierung der Menschen
    Armin Grunwald (Karlsruhe)

    13:20-14:00

    Verkörperte Technologien: Über den Blick der Cyborgs
    Irina Gradinari (Hagen)

    14:00-16:00 Abschlussdiskussion


    Organisationsteam:
    Selin Gerlek
    Sarah Kissler
    Thorben Mämecke
    Dennis Möbus
    Johanna Seifert

  • Auf der offiziellen Webseite finden sie die Videos vieler Vorträge der Jahrestagung:

    https://on-humans-and-machines.fernuni-hagen.de

  • Tagungsprogramm (PDF 409 KB)


Tagung: Materialität – Digitalisierung – Bildung

25.und 26. Februar 2021

Besitzt die digitale Sphäre eine Materialität? Und welche Auswirkungen hat dies auf den Bildungsbegriff? Diesem Thema widmet sich die Tagung "Materialität – Digitalisierung – Bildung", die am 25. und 26. Februar 2021 veranstaltet wird. Ziel ist es, sich der Verschränkung von Materialität, Digitalisierung und Bildung aus erziehungs-, medien-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Perspektiven anzunähern. Dabei werden folgenden Themenbereiche und Fragenkomplexe adressiert:

  • Historische Perspektiven auf Materialität
  • Pädagogische Praxis und Materialität
  • Bildung und Materialität
  • Embodiment
  • Digitale Spaltungen
  • 25. Februar 2021

    09:00–09:45

    Tagungseröffnung
    Dr. Christian Leineweber, Dr. Maximilian Waldmann, Dr. Maik Wunder

    Grußworte
    Prof. Dr. Thomas Bedorf
    (Leitung Forschungsgruppe I Forschungsschwerpunkt digitale_kultur)

    Prof. Dr. Katharina Walgenbach
    (Geschäftsführende Direktorin Institut für Bildungs­ wissenschaft und Medienforschung/Lehrgebiet Bildung und Differenz)

    Prof. Dr. Claudia de Witt
    (Lehrgebiet Bildungstheorie und Medienpädagogik)

    Historische Perspektiven auf Materialität, Digitalisierung und Bildung

    09:50–10:30

    „You Press the Button, We Do the Rest. Bildung und Knöpfe“
    Prof. Dr. Lisa Unterberg (Stuttgart)

    10:35–11:15

    Die erziehende Technik der bildenden Digitalisierung. Eine kurze Transformationsgeschichte ihrer Ideologie
    Dr. Clemens Bach (Hamburg)

    Moderation: Dr. Maik Wunder
    Chatmoderation: Dennis Möbus, B.A.

    Pädagogische Praxis und Materialität

    11:20–12:00

    Biographisches Erinnern und Erzählen in relationalen Gefügen. Kritische Anfragen an die qualitative Bildungsforschung
    Prof. Dr. Patrick Bettinger (Zürich)

    12:00–12:45

    Mittagspause

    12:50–13:30

    Studentisches Medienhandeln im Wechselspiel von Eigenmächtigkeit und Anpassung
    Filiz Aksoy, M.A. (Hagen)
    Sabrina Schaper, M.A. (Hagen)

    13:35–14:15

    Die Rekonfiguration medialer Infrastrukturen. Wissensvermittlung in hybriden pädagogischen Arrangements
    Dr. Torsten Cress (Mainz)

    Moderation: Heike Karolyi, M.A.
    Chatmoderation: Dr. Susanne Winnerling

    14:15–14:40

    Kaffeepause

    Bildung und Materialität

    14:40–15:20

    Mediale Räume – Digitale Materialität in der Kindheit
    Dr. Yvonne Bulander (Hildesheim)

    15:25–16:05

    Digitale Matrix – Systematische Annäherung an das Selbst-Welt-Verhältnis in der wissenschaftlichen Weiterbildung
    Jun.-Prof. Dr. habil. Sebastian Lerch,

    Kim Deutsch, M.A. (Mainz)

    16:10–16:50

    Wie KI und Algorithmen das Verhältnis von Kreativität, Kunst und Bildung verschieben
    Juliane Ahlborn, M.A. (Magdeburg)

    Moderation: Dr. Christian Leineweber Chatmoderation: Jessica Felgentreu, B.A.

    26. Februar 2021

    Embodiment

    10:00–10:40

    Bildung und Ermächtigung von Jugendlichen zur reflexiven Gestaltung digitaler Gesundheitstechnologien
    Andreas Raab, M.A., Brigitta Höger, M.A.,

    Prof. Dr. Fares Kayali, Ass.-Prof. Stefan Meier, Ass.-Prof. Rosa Diketmüller (Wien)

    10:45–11:25

    Bildung in soma-technischen Netzwerken
    Marvin Sieger, M.A. (Hannover)

    10:45–11:25

    YouTube, Männlichkeiten und die Genese von Körpern
    Prof. Dr. Britta Hoffarth, Dr. des. Susanne Richter, Dr. Sylvia Wehren (Hildesheim)

    Moderation: Dr. Maximilian Waldmann
    Chatmoderation: Christoph Baumann, M.A.

    12:10–13:00

    Mittagspause

    Digitale Spaltungen

    13:00–13:40

    Das digitale Echo der Ungleichverhältnisse. Zu den mimetischen Prozessen der Informationsintermediäre
    Katja Dill, M.A. (Vechta)

    13:45–14:25

    Zur Persistenz pädagogischer Sozialität. Theorie und Empirie der Implikationen digitaler Mediatisierung von Unterricht
    Prof. Dr. Sven Thiersch, Dr. Eike Wolf (Bochum)

    Moderation: Nadja Körner, M.A. Chatmoderation: Dr. Claudia Grüner

    14:30–15:15

    Abschluss der Tagung

    Dr. Christian Leineweber, Dr. Maximilian Waldmann, Dr. Maik Wunder (Hagen)


    Weitere Informationen:
    http://e.feu.de/digitalekultur

  • Flyer (PDF 693 KB)

  • Veranstalter

    Dr. Christian Leineweber
    Lehrgebiet Bildungstheorie und Medienpädagogik (Prof. Dr. Claudia de Witt)

    Dr. Maximilian Waldmann und Dr. Maik Wunder
    Lehrgebiet Bildung und Differenz (Prof. Dr. Katharina Walgenbach)

    Anmeldung

    Anmeldung bis zum 08.02.2021
    materialitaet-digitalisierung-bildung

    Tagungsort

    Die Tagung findet als interaktive Veranstaltung digital statt. Nach Anmeldeschluss erhalten Sie einen Zugangslink zur Tagung per E-Mail.

    Kontakt und weitere Informationen

    Vanessa Meiners
    materialitaet-digitalisierung-bildung

    Die Tagung findet im Rahmen des Forschungsschwerpunktes digitale_kultur statt.


Grundbegriffe digitaler Kultur – Historische und systematische Perspektiven

23. und 24. Februar 2021

Bei der Beschäftigung mit den unterschiedlichsten Themenfeldern digitaler Kultur tauchen bestimmte Begriffe immer wieder auf und werden mehr oder weniger weiterverwendet, ohne ihnen eine spezifische Reflexion zukommen zu lassen. Begriffe sind in der kulturwissenschaftlichen Forschung aber nicht nur Etiketten oder Namen, sondern haben ihre eigene Geschichte und Systematik, die ein Verständnis des mit ihnen verbundenen Sachverhalts präfigurieren bzw. in spezifische Horizonte stellen. Ein Verständnis dieser Dimension des jeweiligen Begriffs eröffnet somit auch einen reflektierteren Blick auf die Sachlage selbst. Der Workshop möchte zu dieser „Begriffsarbeit“ anhand der Begriffe „Digital“, „Medium“, „Virtuell“ und „Künstliche Intelligenz“ beitragen.

  • 23. Februar 2021

    14:00-14:30

    Begrüßung und Einführung
    Daniel Schubbe-Åkerlund (Hagen)

    14:30-15:30

    »Digital«
    Jens Lemanski (Hagen)

    15:30-15:45 Pause
    15:45-16:45

    »Medium«
    Shirin Weigelt (Weimar)

    24. Februar 2021

    9:00-10:00

    »Virtuell«
    Thomas Bedorf (Hagen)

    10:00-10:15 Pause
    10:15-11:15

    »Künstliche Intelligenz«
    Dennis Möbus (Hagen)

    11:15-11:45 Abschlussrunde: »Perspektiven der Begriffsarbeit für den Forschungsschwerpunkt«


    Idee und Organisation:
    Thomas Bedorf
    Daniel Schubbe-Åkerlund
    David J. Lensing

  • Der Workshop findet online via AdobeConnect statt. Bitte senden Sie Ihren Teilnahmewunsch an Sarah Kissler (sarah.kissler). Sie erhalten anschließend einen Link, der die Teilnahme ermöglicht.


textfeld online: mit Alberto Romele

18. Januar 2021 | 18:00 Uhr

Das Textfeld-Kolloquium des Lehrgebiets Philosophie III läd für den dritten Montag im neuen Jahr zur Forschungsgruppenübergreifenden Diskussion mit Alberto Romele zum Thema 'Digital Hermeneutics' ein.

Im kommenden textfeld ist Alberto Romele zu Gast: Romele forscht am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften der Universität Tübingen und hat mit seiner wegweisenden Monographie Digital Hermeneutics (Routledge 2020) eine hermeneutische Zugangsweise zum Phänomen des Digitalen ausgearbeitet, welche im Zentrum unserer Diskussion (in englischer Sprache) stehen wird. Die Veranstaltung richtet sich primär an die Mitglieder des Fachbereichs Philosophie und des FSP digitale_kultur.

  • Die Veranstaltung findet online via AdobeConnect statt. Bitte senden Sie Ihren Teilnahmewunsch an Felix Schneider (felix.schneider). Sie erhalten anschließend einen Link, der die Teilnahme ermöglicht. Beachten Sie jedoch, dass sich das Kolloq primär an die Mitglieder des Fachbereichs Philosophie und des FSP digitale_kultur richtet.