Prophetie in Umbruchszeiten

Thema:
Prophetie in Umbruchszeiten. Achtung: Teilnahmebeschränkung!
Veranstaltungstyp:
Online-Seminar
Zielgruppe:
BA KuWi: Modul G2; Modul G3; Modul G4; MA GeEu: Modul I; Modul II; Modul III; Modul IV;
Ort:
Online
Adresse:
Online über Zoom
Termin:
09.11.2021 bis
22.02.2022
Zeitraum:
9.11., 30.11., 14.12.2021, 18.1.2022, 25.01., 8.2. und 22.2. - jeweils Dienstags ab 18 Uhr
Leitung:
Dr. Petra Waffner
Dr. Dennis Schmidt
Anmeldefrist:
(09)18.08.2021 - 10.10.2021
Anmeldung:
Online-Anmeldung
Auskunft erteilt:
Christiane Eilers B.A., Sekretariat Schmieder , E-Mail: sekretariat.schmieder , Telefon: +49 2331 987-4752

Prophetie in Umbruchszeiten - online-Seminar

Prophetie wurde seit jeher genutzt um Erklärungen für aktuelle Ereignisse zu geben. Dies entstammt dem Wunsch der Menschen sich das Unerklärliche erklärbar zu machen, indem sie es in das Heilsgeschehen einbetteten. Vor allem bedrohliche Eindrücke konnten so verarbeitet und handhabbar gemacht werden. Sei es das Aufkommen von fremden Völkern, die das eigene Territorium durch kriegerische Handlungen bedrohten, seien es Naturphänomene, die die Menschen existentiell angingen, wie Hungersnöte durch Missernten, lange Perioden der Trockenzeit oder unaufhörliche Regenfälle. All dies konnte durch Prophetie erklärbar gemacht werden, da das Unbekannte, Erschreckende hierdurch Teil eines Planes wurde, des Plan Gottes. Prophetische Texte legen grundsätzlich das Problem in die Zukunft und somit ist die Lösung durch die Hinweise des Propheten vorgegeben. Durch die von Gott selbst gegebene prophetische Autorität des Schreibers kann die Prophetie, da sie die Probleme in die Zukunft legt, diese auch lösen.

„Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“ – so lehrt es das Sprichwort. Zugleich gilt die Prognose als ein Kennzeichen der Moderne, als eine Überwindung der vermeintlich vormodernen Prophetie. Beide stellen aber Antworten auf die gleiche Frage dar, nämlich auf die generelle Unsicherheit über das, was die Zukunft bringen wird. In einer Langfristperspektive wollen wir uns in dem Seminar in sieben Sitzungen mit dem Phänomen der Prophetie auseinandersetzen und dabei bewusst Epochengrenzen überwinden, indem wir den Zeitraum vom 12. bis ins lange 19. Jahrhundert in den Blick nehmen. Die Schwerpunkte liegen dabei auf fundamentalen Umbruchszeiten, in denen die Zukunft Zeitgenossen*innen nicht selten als besonders unsicher und daher auch besonders deutungsnotwendig erschien. Grob werden wir die Zeiten „um“ 1200, 1500 und 1800 in den Blick nehmen und nach Akteur*innen, Medien und der gesellschaftlichen Bedeutung von Prophetien fragen.

Die Teilnehmer*innen werden um einen Beitrag zum Seminar (Kurzreferat, Rezension u.a.) gebeten. Eine Moodle-Umgebung wird zur Verfügung gestellt.

Literatur zum Einstieg:

  • Schmieder, Felicitas (2015): Zukunftswissen im mittelalterlichen Lateineuropa. Determinanten sozialen und politischen Handelns, wenn die Zeit gemessen ist, in: Andreas Hartmann/ Oliwia Murawska (Hg.), Representing the Future. Zur kulturellen Logik der Zukunft, Bielefeld 2015, 199-216 [auch online abrufbar über ihr Profil bei academia.edu]