Onlineveranstaltung

Weimarer Verhältnisse. Gesellschaft, Politik und Kultur in der Weimarer Republik

„Weimarer Verhältnisse“ sind in den politischen Debatten der Bundesrepublik gemeinhin eine Chiffre für eine strukturell misslungene oder jedenfalls hochgradig bedroht erscheinende politische Ordnung. In der Tat hat die Weimarer Republik nicht viel länger als ein Jahrzehnt existiert, bevor sie vom Nationalsozialismus zerstört worden ist. Trotzdem ist es nicht sinnvoll, die Weimarer Republik allein von ihrem Ende her zu analysieren. Denn sie hat nicht nur schwerwiegende Gründungskrisen überstanden und deutlich länger angedauert als viele der anderen nach dem Ersten Weltkrieg aus der Konkursmasse der untergangenen Kaiserreiche entstandenen demokratische Republiken in Mitteleuropa. Vielmehr hat die Weimarer Republik in vielen gesellschaftlichen Bereichen auch eine hochentwickelte Modernität hervorgebracht. Das Spannungsverhältnis zwischen strukturellen Widersprüchen und vielfältigen Modernisierungstendenzen soll im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen.

Wir werden dazu ausgewählte Forschungstexte besprechen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, zur Vorbereitung von Prüfungsleistungen thematisch passende Referate zu halten.

Einführende Literatur:

Kolb, Eberhard u. Dirk Schumann: Die Weimarer Republik. 8., aktualisierte und erweiterte Auflage. Oldenbourg, München 2013

Peukert, Detlev J. K.: Die Weimarer Republik. Krisenjahre der klassischen Moderne (= Edition Suhrkamp. Band 1282 = NF Band 282 Neue historische Bibliothek). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1987

Winkler, Heinrich August: Weimar 1918–1933. Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie. Durchgesehene Auflage, C. H. Beck, München 1998