Präsenzveranstaltung
- Thema:
- Dinggeschichten und Zirkulationserzählungen - ein Editionsprojekt
- Adressatenkreis:
-
BA KuWi:
Modul L2;
MA NdL:
Modul MANDL 5;
Modul MANDL 7;
MA EuMo:
Modul 3E;
und alle Interessiereten - Ort:
- Bonn
- Adresse:
- Regionalzentrum Bonn
- Termin:
- 23.04.2021
bis
24.04.2021 - Zeitraum:
- voraussichtlich im April 2021
- Leitung:
-
Dr. Nils Jablonski
Prof. Dr. Michael Niehaus
Dr. Mirna Zeman - Anmeldefrist:
- 30.03.2018
- Auskunft erteilt:
-
E-Mail:
Dr. Nils Jablonski
E-Mail: Dr. Mirna Zeman
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts finden sich immer wieder selbsttätige, selbstgenügsame und selbst erzählende Dinge – Geldmünzen, Kleider- und Möbelstücke, Gebrauchsgegenstände, Tiere, Kutschen und andere Verkehrsmittel – (nicht nur) in deutschen Periodika. Das Alleinstellungsmerkmal dieser außergewöhnlichen Darstellungsform ist die Erzählweise aus der Perspektive eines nicht menschlichen Akteurs, der in der Regel seine eigene Reise/Zirkulation als Ware, Verkehrsmittel oder Objekt thematisiert. Anhand dieser Zirkulations-Erzählungen aus dem 18. und 19. Jahrhundert (wobei eine Eingrenzung auf den deutschen Sprachraum erfolgt) werden im Seminar poetologische Grundbegriffe (Satire, Erzählperspektive, Gattung, Subgenre), literaturhistorische Traditionen (pikarischer Roman, Tradition des außermenschlichen Erzählens), diskurs- und medienhistorische Kontexte (Kreislaufdiskurse des 18. Jahrhunderts, Zeitschriftenwesen, Aufkommen der modernen Druckkultur und des literarischen Marktes), die Historizität der Dinggeschichten und das Phänomen der literarischen Mode- und Genrebildung diskutiert. Das Seminar wird auch eine editionsphilologische Komponente haben – integraler Bestandteil ist die Transkription bzw. die Übertragung einiger der – meist in Fraktur gesetzten – Dinggeschichten bzw. Zirkulationserzählungen in ein Word-Dokument durch die SeminarteilnehmerInnen, die auf diese Weise die Gelegenheit erhalten, am ersten Band der neuen Hagener Reihe „Kabinettstücke. Sammlung literarischer Skurrilitäten“ mitzuwirken. Die Transkiptionen sollen in der Vorbereitungsphase des Seminars erfolgen und vorab zirkulieren, damit alle Teilnehmenden das gesamte Textkorpus zur Verfügung haben. Für die Durchführung der Transkiptionen wird ein Tutorial bereitgestellt.