Online-Seminar

Thema:
Nachtseiten und Nachtmeerfahrten. Die Literatur der Schwarzen Romantik.
Zielgruppe:
BA KuWi: Modul L1; Modul L4; Modul L5;
Ort:
online via Zoom
Termin:
02.12.2021 bis
27.01.2022
Zeitraum:
Das Seminar findet jeweils statt zwischen 16:00 und 18:00 Uhr am:
02.12.2021
09.12.2021
16.12.2021
06.01.2022
20.01.2022
27.01.2022
Leitung:
Jan Benedict Franke, M.A.
Anmeldefrist:
19.11.2021
Anmeldung:
Das Seminar ist ausgebucht. Die Warteliste wurde geschlossen.
Auskunft erteilt:
Jan Benedict Franke , E-Mail: jan.franke , Telefon: +49 2331 987-2942
Christoph Düchting , E-Mail: christoph.duechting , Telefon: +49 2331 987-2119

"Aus dem romantischen Gesichtspunkt haben auch die Abarten der Poesie, selbst die ekzentrischen und monströsen, ihren Wert, als Materialien und Vorübungen der Universalität, wenn nur irgend etwas drin ist, wenn sie nur original sind.“

(Friedrich Schlegel, Athenäums-Fragment 139)

Das Unheimliche, das Okkulte, das Gespenstische, das Finstere, das Irrationale, das Dämonische, das psychologisch Abgründige – alle diese Assoziationen finden innerhalb eines ebenso dunklen wie unklaren Gattungsbegriffes einen Gemeinplatz: der sogenannten Schwarzen Romantik.

Mit der Wende vom 18. Jahrhundert zum 19. Jahrhundert treten erstmals vermehrt dunkle und abgründige Themen in das literarische Schaffen ein (Novalis Hymnen an die Nacht, Klingemanns Nachtwachen Bonaventuras, E.T.A. Hoffmanns Nachtstücke), während auch die Naturwissenschaft sich dem Erkennbaren und Nichterkennbaren widmet (Schubert Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft). Die Geisteshaltung der Zeit steht unter dem Einfluss der Philosophie der Spätaufklärung, welche erstmals irrationale Themenfelder und Theorien für den Begriff der Erkenntnis berücksichtigt (Herder Über Erkennen und Empfinden der menschlichen Seele).

Das Seminar verfolgt den Anspruch, die Schwarze Romantik aus einer literatur- und kulturwissenschaftlichen Perspektive in Frage zu stellen, zu problematisieren, zu kontextualisieren und zu diskutieren. Dabei stellt sich die Hauptfrage, ob sich der Begriff als Erscheinungsform der Phantastik manifestiert, als eine Art Geisteshaltung zu verstehen ist oder überhaupt geeignet ist, um eine literarische Gattung zu beschreiben.

Neben einer Auswahl exemplarischer literarischer Texte (E.T.A. Hoffmann, Shelley, Novalis, […]) werden auch theoretische Texte berücksichtigt (Praz, Vieregge, Alt, Stölzel […]).


Für die erfolgreiche Teilnahme muss ein Impulsreferat gehalten werden. Die Themen dafür werden in der ersten Sitzung vergeben.

webredaktion | 08.04.2024