Online-Seminar mit Ausstellung

Thema:
Literaturausstellung: Dichtungsmaschinen
Zielgruppe:
BA KuWi: Modul L6; MA NdL: Modul MANDL 6; Modul MANDL 7; Interessierte
Ort:
Hagen / Online
Termin:
05.10.2021 bis
07.12.2021
Zeitraum:
Jeweils von 10-12 Uhr am
Di. 05.10.21,
Di. 12.10.21,
Di. 09.11.21,
Di. 30.11.21,
Di. 07.12.21.
(Weitere Termine zur Organisation der Ausstellung nach Absprache).
Leitung:
Prof. Dr. Peter Risthaus
Dr. Jeanine Tuschling-Langewand
Anmeldefrist:
27.09.2021
Anmeldung:
Bitte melden Sie sich über die Anmeldemaske an.
Auskunft erteilt:
Peter Risthaus , E-Mail: peter.risthaus , Telefon: +49 2331 987-2579
Jeanine Tuschling-Langewand , E-Mail: jeanine.tuschling , Telefon: +49 2331 987-2935
Christoph Düchting , E-Mail: christoph.duechting , Telefon: +49 2331 987-2119

Können Maschinen dichten? Der Informatiker Theo Lutz programmiert 1959 einen Algorithmus, der auf dem von Konrad Zuse konstruierten Z22 läuft und der darauf hin die sogenannten ›Stochastischen Texte‹ auswirft, die heute als erste Poesie gelten, die von Computern erzeugt wurde. Die jeweils 16 Subjekte und Prädikate, die Lutz als Textmatrix für sein Programm auswählt, entstammen dem Roman „Das Schloß“ von Franz Kafka. Wer ausprobieren möchte, welche ›Gedichte‹ dabei entstehen, kann im Netz gerne selbst einmal ›Lutzen‹, wie man diese Generierung von Poesie als Verb nach seinem Erfinder nennen wird (https://auer.netzliteratur.net/0_lutz/lutz_original.html). Die sogenannte Stuttgarter Schule um den Philosophen, Semiotiker und Schriftsteller Max Bense wird sich intensiv mit der Programmierung solch poetisch-informatischer Produkte befassen. Auch Hans-Magnus Enzensberger verfasst 1974 seine »Einladung zu einem Poesie-Automaten«, der im Jahr 2000 dann tatsächlich gebaut und auf dem Lyrikfestival »Lyrik am Lech« präsentiert wird. Inzwischen ist dieser »Landsberger Poesie-Automat« als Dauerleihgabe im Literaturarchiv in Marbach zu besichtigen. In Enzensbergers Einladung findet sich auch eine kritische Einschätzung der Computerpoesie durch den Dichter selbst: „Es ist ein Spiel. Wie weit man es mit Sinn auflädt, hängt vom Betrachter ab. Es können Gedichte entstehen, die jemand was sagen.“ Und: „Wer nicht besser dichten kann als diese Maschine, der soll es bleiben lassen.“ Ob diese Diagnose auch auf die sogenannten Lyrik-Bots der Gegenwart zutrifft, werden wir anhand von Arbeiten von Kathrin Passig, Hannes Bajohr oder Ranjit Bhatnagar prüfen und dabei auch nach den Konsequenzen für den Literatur- und Autorbegriff fragen.

Unser Seminar geht der Literatur- und Mediengeschichte solcher ›Dichtungsmaschinen‹ und ihrer Kontexte nach. Das Ergebnis wird eine hybride Literaturausstellung in Kooperation mit der Universitätsbibliothek sein (Arbeitstitel: Maschinenräume der Poesie), die auf der Tagung „Digitale Hermeneutik“ im März 2022, eröffnet werden soll. Jede*r Teilnehmende übernimmt einen ‚Gegenstand‘ dieser Ausstellung zum ‚forschenden Lernen‘ und verfasst einen Text für die Ausstellung bzw. den Katalog. Dazu arbeiten wir auch zusammen mit dem Seminar »Computerlyrik« von Helmut Hofbauer, um eine eigene Dichtungsmaschine zu programmieren.

Online-Anmeldung

Bitte füllen Sie das Formular vollständig aus. (Wenn Sie eine verschlüsselte Übertragung der Daten wünschen, wählen Sie in der Adresszeile Ihres Browsers „https://“ statt „http://“ und laden Sie diese Seite neu.) Eine Bestätigung über Ihre Teilnahme senden wir in den nächsten Tagen an Ihre E-Mail-Adresse.

Ich melde mich für: Online-Seminar mit Ausstellung Literaturausstellung: Dichtungsmaschinen (05.10.2021 bis 07.12.2021 in Hagen / Online) verbindlich an.

Kontaktinformationen
Frau Herr
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Christoph Düchting | 08.04.2024