Phänomenologie und Kognitionswissenschaft
Das Ziel besteht darin, einen Beitrag zur anthropologischen Forschung zu leisten. Dieses Vorgehen erscheint deshalb attraktiv, da hier direkt aufeinander beziehbare Argumentationskomplexe vorliegen, die sich aus zwei verschiedenen wissenschaftlichen Zugängen ergeben: aus der erstpersönlichen Erfahrung der Phänomenologie und der empirischen Beobachterperspektive der Kognitionswissenschaft. Das systematische Problemfeld, das hier angesprochen wird, findet im korporalen Differenz seinen Konvergenzpunkt, der für das Forschungsprojekt die systematische Gelenkstelle abgeben wird (und in der Forschung selbst immer schon am Werk ist). Der Begriff verweist auf die Körper-Leib-Differenz, die in letzter Instanz eine Differenzerfahrung im Leiblichenselbst ist. Mit der korporalen Differenz steht ein Begriff zur Verfügung, der das metaphysische Dualismusproblem diesseits ontologischer Festlegungen (das Mentale, das Physische) auflöst und Chalmers' hard problem obsolet werden lässt. Zum Dualismus werden letztlich auch alle Identitätstheorien gezählt, die hinterrücks von dichotomischen Vorbedingungen leben. Der entgegengesetzte Fluchtpunkt dieses Spektrums sind monistische Theorien, die mit Begründungshypotheken belastet sind, die sich nur schwer in konsistente Theorien überführen lassen. Innerhalb des Projekts wird als weiteres Forschungsziel die Möglichkeit einer ontologisch neutralen Zwei-Aspekte-Theorie auf Grundlage eines vorgängigen Differenzierungsgeschehens als kohärente Alternative zu den überkommenen Konzeptionen der Geistesphilosophie ausgelotet.
Im Forschungsfeld Phänomenologie und Kognitionswissenschaft sind bisher folgende Arbeiten erschienen:
- Ulrich Dopatka: Phänomenologie der absoluten Subjektivität. Eine Untersuchung zur präreflexiven Bewusstseinsstruktur im Ausgang von Edmund Husserl, Jean-Paul Sartre, Michel Henry und Jean-Luc Marion. Paderborn: Fink Verlag 2019
Kommende Seminare zu diesem Forschungsfeld:
- Phänomenologie und Philosophie des Geistes, 05.-07. Februar 2021 in Berlin (Dr. Ulrich Dopatka)
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