Präsenzveranstaltung

Unter den Subdisziplinen der Philosophie dürfte die Sportphilosophie zu den unbekanntesten und am wenigsten beachteten gehören. Sich für sie zu interessieren, mag auch als eine mögliche „guilty pleasure“ zählen, wenn sich der Verdacht erhebt, hier werde ein ganz außerphilosophisches Privatinteresse durch philosophischen Überbau geadelt. Daher ist es in der (kurzen) Geschichte der Sportphilosophie auch stets umstritten gewesen, was Sportphilosophie ist bzw. wodurch sich Sport überhaupt als Sport auszeichnet. Mit solchen strittigen Bestimmungsfragen ist man aber zugleich mitten in der philosophischen Reflexion, da der Sport selbst sich diese Frage nicht stellt.

Darüber hinaus verhandelt die Sportphilosophie Fragen der ästhetischen oder politischen Bedeutung des Sports oder solche der ethischen Bewertung bestimmter Sportpraktiken. Sie greift dabei wiederholt auf theoretische Elemente aus Anthropologie, Praxistheorie, Performanztheorie und verschiedener ethischen Ansätze zurück, so dass sich in ihr auch die interdisziplinäre Breite der Philosophie an einem spezifischen Gegenstand spiegeln lässt.

Das Seminar gibt einen Überblick über die Grundfragen der Sportphilosophie anhand zentraler Autoren und Positionen. Es findet statt in Zusammenarbeit mit Volker Schürmann (der die einzige deutschsprachige Professur für Sportphilosophie innehat). Veranstaltet wird es im Zentrum der deutschen Sportwissenschaft, der Deutschen Sporthochschule Köln. Untergebracht werden können die Teilnehmer*innen im Gästehaus des DSHS. Möglich ist aber auch eine eigenständige Unterbringung. Nähere Informationen zum Procedere erhalten Sie nach der Anmeldung bzw. auf Nachfrage bei Meliz-Sema Kaygusuz.