Präsenzveranstaltung

Thema:
Autonomie und Selbstbestimmung bei Kant und Hegel
Adressatenkreis:
BA KuWi: Modul 25402/P2; Modul 25405/P5; Modul 25406/P6; BA PVS: Modul 25407/PHIL; MA Phil: Modul 26402/II; Modul 264081/VIII; Modul 26409/IX; Modul 26410/X; AP Phil;
Ort:
Zürich
Termin:
16.12.2022 bis
18.12.2022
Zeitraum:
Beginn: 16.12.2022 um 15.30 Uhr
Ende: 18.12 2022 um 14.00 Uhr
Leitung:
PD Dr. Markus Rothhaar

[Dieses Seminar wird von PD Dr. Markus Rothhaar in Vertretung für Prof. Dr. Thomas S. Hoffmann durchgeführt, der gerade ein Forschungsfreisemester wahrnimmt.]

Der Gedanke der Freiheit spielt in der klassischen deutschen Philosophie von Kant bis Hegel eine zentrale Rolle. Handeln überhaupt, so die Grundüberzeugung aller Autoren dieser Epoche, lässt sich überhaupt nur verstehen, wenn es vom Begriff der Freiheit her gedacht wird. Im Einzelnen unterscheiden sich die Konzepte von Freiheit, Autonomie und Selbstbestimmung dann allerdings teilweise erheblich. So zielt der Begriff der Autonomie – ursprünglich ein politischer Begriff – innerhalb der praktischen Philosophie Kants auf den Umstand ab, dass Handeln genau dann frei und in moralischer Hinsicht gut ist, wenn der Handelnde sich an Gesetzen orientiert, die die reine praktische Vernunft sich notwendig selbst gibt. Autonomie ist dementsprechend von der äußeren Willkürfreiheit zu unterscheiden, die durch das Recht geschützt wird, indem die Handlungsfreiheit jedes Individuums im Hinblick auf die Ermöglichung eines gleichen Maßes an Handlungsfreiheit für alle Individuen eingeschränkt wird.

Hegel knüpft in seinen Entwürfen zur Rechtsphilosophie einerseits an Kants Autonomiebegriff an, verwirft zugleich aber Kants subjektivitätstheoretisches Konzept der Autonomie zugunsten eines intersubjektiv gedachten Konzepts von Autonomie und Selbstbestimmung, das er „Sittlichkeit“ nennt. Durch diese Verschiebung ergibt sich ein grundlegend neues Verständnis von Freiheit. In dem Seminar „Autonomie und Selbstbestimmung bei Kant und Hegel“ wollen wir diese Differenz zwischen der praktischen Philosophie Kants und der praktischen Philosophie Hegels durch genaue Textlektüre in ihrer systematischen Bedeutung, ebenso wie in ihren Implikationen für die praktische Philosophie insgesamt beleuchten. Dabei werden wir auch einen Blick auf entsprechende zeitgenössische Interpretationen werfen, die diese Problematik in den Blick nehmen.

Primärliteratur:

Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse. In G.W.F. Hegel: Werke in 20 Bänden, Band 7, hg. von Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel, Frankfurt a.M. 1986.

Kant, Immanuel: Kritik der praktischen Vernunft. Kants gesammelte Schriften, hg. von der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaft (Akademieausgabe), Band V. Berlin 1900 ff. (alternativ: Suhrkamp-Werkausgabe, hg. von Wilhelm Weischedel, Band VII. Frankfurt a.M. 1977 ff.)

Kant, Immanuel: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Kants gesammelte Schriften, hg. von der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaft (Akademieausgabe), Band VI. Berlin 1900 ff. (alternativ: Suhrkamp-Werkausgabe, hg. von Wilhelm Weischedel. Band VII, Frankfurt a.M. 1977 ff.)

Kant, Immanuel: Metaphysik der Sitten: Die Rechtslehre. Kants gesammelte Schriften, hg. von der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaft (Akademieausgabe), Band VI. Berlin 1900 ff. (alternativ: Suhrkamp-Werkausgabe, hg. von Wilhelm Weischedel, Band VIII. Frankfurt a.M. 1977 ff.)

Die genannten Werke werden jeweils in Auszügen gelesen, deren genauer Zuschnitt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nach der Anmeldung bekanntgegeben wird.

Ergänzende Lektüre:

Korsgaard, Christine: Self-Constitution: Agency, Identity, and Integrity. Oxford/New York 2009.

Pinkard, Terry: Freedom and Social Categories in Hegel’s Ethics. In: Philosophy and Phenomenological Research. Vol. 47, No. 2 (Dec., 1986), S. 209-232.

Pippin, Robert: Hegel’s Practical Philosophy: Rational Agency as Ethical Life. Cambridge 2008.

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Ludwig Krüger | 07.12.2022