Veranstaltung

Demokratie und Frieden – führen Demokratien wirklich keinen Krieg?

Der Krieg in der Ukraine aus Sicht des Forschungsfelds des demokratischen Friedens

Termin(e) Leitung
Ort/Raum
Mi, 16.11.2022
19:00
Prof. Dr. Michael Stoiber
WBK - Wissen Bildung Kultur
Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine erhält in der Politikwissenschaft eine große Aufmerksamkeit. Neben Analysen zu Ursachen und möglichen Lösungen ist insbesondere die Rolle der westlichen, demokratischen Welt von Interesse. In dem Vortrag wird aus der Perspektive des Paradigmas des „Demokratischen Friedens“ versucht, das Verhalten der beteiligten Akteure zu erklären. In der ursprünglichen Form bedeutet dies, dass Demokratien aus normativen und institutionellen Gründen keinen Krieg führen. Jedoch zeigt die Empirie, dass dies nur für den Umgang zwischen Demokratien gilt.

Daher soll der Blick nicht nur auf die Kriegsparteien gerichtet werden, sondern auch die Frage gestellt werden, wie sich die Unterstützung der Ukraine durch westliche Demokratien zu den Prämissen des demokratischen Friedens verhält und ob diese eine neue Form des „Demokratischen Kriegs“ darstellt.

Michael Stoiber ist seit Oktober 2010 Leiter des Lehrgebiets „Vergleichende Politikwissenschaft“ an der FernUniversität in Hagen. Er promovierte 2002 an der Universität Mannheim und lehrte und forschte von 2003 bis 2010 an der TU Darmstadt. Seine Forschungsinteressen liegen in der vergleichenden Demokratieforschung, wie z.B. die Wirkung neuer, innovativer Beteiligungsinstrumente, die Messung der Demokratiequalität und die Analyse von Demokratisierungsprozessen.

Martina Stöppel | 08.04.2024