„Von Fröschen, Hunden und Menschen: Handeln, Intelligenz und Vernunft bei Tieren“

Um das Denken und Handeln von Tieren geht es im nächsten Vortrag des „Forum Philosophicum“. Willkommen sind alle Interessierten. Der Eintritt ist frei.


Im nächsten Teil der Vortragsreihe „Forum Philosophicum“ am Donnerstag, 27. April, geht es um die Frage, wie das Handeln von Tieren unter philosophischen Gesichtspunkten zu bewerten ist. Prof. Dr. Hans-Johann Glock von der Universität Zürich wird hierzu ein Referat mit dem Titel „Von Fröschen, Hunden und Menschen: Handeln, Intelligenz und Vernunft bei Tieren“ halten. Es beginnt um 18.30 Uhr im Seminargebäude der FernUniversität, Universitätsstraße 33, 58097 Hagen. Der Eintritt zu der öffentlichen Veranstaltung ist frei.

Der Vortrag widmet sich folgenden Fragen: a) Können Tiere überhaupt handeln oder verhalten sie sich nur? b) Können Tiere intelligent handeln? c) Können Tiere rational handeln? d) Können Tiere aus Gründen handeln? e) Können Tiere nachdenken, bzw. Schlüsse ziehen? Prof. Glock beantwortet alle diese Fragen mit Ja, allerdings mit Qualifikationen und Kautelen, die von (a) nach (d) kontinuierlich zunehmen. Sein Angriffsziel ist der Lingualismus: Diese besonders in der rationalistisch gesinnten Philosophie verbreitete Position verneint alle gestellten Fragen unter Berufung auf allgemeine begriffliche Argumente, wonach (rationales) Handeln der Sprache bedarf. Bei der Auseinandersetzung mit dem Lingualismus werden zwei Punkte eine besondere Rolle spielen: erstens die Wichtigkeit des ungerechtfertigter Weise vernachlässigten oder sogar verleumdeten Begriffs der Intelligenz; zweitens eine revisionistische Position in der zeitgenössischen Handlungstheorie, wonach Handlungsgründe nicht subjektive mentale Zustände oder Ereignisse des Handelnden sind, sondern objektive Sachverhalte und Ziele, welche die Handlung für den Handelnden attraktiv machen.

Die Veranstaltung findet unter dem Dach des Hagener Forschungsdialogs der FernUniversität statt.

Der Referent

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Hans-Johann Glock ist Professor für theoretische Philosophie. Er studierte Philosophie, Germanistik und Mathematik in Tübingen, Oxford und an der Freien Universität Berlin und wurde 1990 in Oxford zum Dr. phil. promoviert. Nach Forschungsaufenthalten und Tätigkeiten als Dozent in Oxford und an der Universität Reading wurde er 2006 auf einen Lehrstuhl für Theoretische Philosophie an der Universität Zürich berufen. Zudem ist er Visiting Professor an der Universität Reading und war als Forschungspreisträger der Alexander von Humboldt Stiftung 2015 an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Sprachphilosophie, Philosophie des Geistes und Analytische Philosophie. Glock beschäftigt sich insbesondere mit Begriffen und der Frage, ob Tiere denken können. Darüber hinaus arbeitet er über die Normativität von Sprache und ist als Experte für die Philosophie von Ludwig Wittgenstein bekannt.

Benedikt Reuse | 21.04.2017