Prof. Dr. Dr. Friedrich W. Hesse wird Gründungsdirektor des Forschungsschwerpunktes D²L²

Der Psychologe sieht das große Potenzial, das in dem neuen Cluster „Digitalisierung, Diversität und Lebenslanges Lernen“ für die gesamte Hochschullandschaft steckt.


Portrait von Prof. Dr. Dr. Friedrich W. Hesse Foto: Hardy Welsch
Prof. Friedrich W. Hesse

Der noch junge Forschungsschwerpunkt der FernUniversität in Hagen „Digitalisierung, Diversität und Lebenslanges Lernen. Konsequenzen für die Hochschulbildung“ (D²L², bisher DDLL) hat einen Gründungsdirektor bekommen: Prof. Dr. Dr. Friedrich W. Hesse, auch Gründungsdirektor des Leibniz-Institutes für Wissensmedien in Tübingen (IWM) und externer Berater in der Aufbauphase des Schwerpunktes, übernimmt nun die wissenschaftliche Leitung.

Der Forschungsschwerpunkt widmet sich der Frage, welche Möglichkeiten und Notwendigkeiten sich für Hochschulen aus den großen Trends unserer Zeit ergeben: eine zunehmende Digitalisierung sehr vieler Lebensbereiche, eine zunehmende Diversität in der Gesellschaft und ein stetig wachsender Bedarf an lebenslanger Bildung und Weiterbildung. Die Institution Hochschule wird sich anpassen müssen, um daraus resultierenden geänderten Rahmenbedingungen und Wirkmechanismen gerecht zu werden.

„Professor Hesse hat sich inhaltlich und persönlich von Anfang an für den Forschungsschwerpunkt eingesetzt und diesen maßgeblich mit vorangebracht“, unterstrich Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert. „Wir freuen uns, dass seine Expertise nun verstetigt wird und er den wissenschaftlichen Aufbau gemeinsam mit allen Beteiligten der FernUniversität weiter voranbringen wird.“

Wissenschaftliches Ziel

Am interdisziplinären Forschungsschwerpunkt D²L² sind aktuell zehn Professorinnen und Professoren aller Fakultäten der FernUniversität und ein großes Nachwuchsteam beteiligt. Kooperationen mit hochkarätigen Partnern wie u.a. dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) oder dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE) stellen eine breite wissenschaftliche Basis und Vernetzung sicher.

An keiner Universität in Deutschland könnte man das Thema besser untersuchen.

Prof. Friedrich W. Hesse

Wissenschaftliches Ziel des Forschungsschwerpunkts ist es, Diversität in Bezug auf die ganze Bandbreite an bildungsrelevanten Variablen zu charakterisieren. Dazu gehören neben den klassischen soziodemographischen Komponenten wie das individuelle Vorwissen, die Fähigkeit zu Selbststeuerung und Selbstkontrolle und die Frage, wie divers eine optimale Gruppe aufgestellt sein muss.

Darüber hinaus soll die theoriebasierte Forschung vorangetrieben werden: Im Fokus stehen dabei Fragen danach, wie digitale Technologien eingesetzt werden können, um in personalisierten Lehr-/Lernszenarien adaptiv auf eine zunehmende Diversität der Studierenden zu reagieren.

„Großes Potenzial“ in D²L²

Hesse selbst bringt durch seine langjährigen Tätigkeiten vor allem auf dem Gebiet der Angewandten Kognitions- und Medienpsychologie, als Gründungsdirektor des Leibniz-Instituts für Wissensmedien und als ehemaliger Vize-Präsident der Leibniz-Gemeinschaft viel Erfahrung beim Aufbau von Forschungseinrichtungen mit.

Er wird das Amt an der FernUniversität für einen Zeitraum von fünf Jahren ausfüllen und sieht das große Potenzial, das in D²L² für die gesamte Hochschullandschaft steckt: „An keiner Universität in Deutschland könnte man das Thema besser untersuchen, denn hier haben wir die mit Abstand größte diverse Studierendenschaft.“

Anja Wetter | 06.06.2019