Sommerschule 2020: Medizin zwischen Wissenschaft und Heilkunst

Interessierte können sich ab dem 1. Dezember für die interdisziplinäre Veranstaltung des Instituts für Philosophie der FernUniversität bewerben, die im Juni in Berlin stattfindet.


Foto: Kooperationsgemeinschaft Mammographie

Zu dem Thema „Medicine Between Science and Art of Healing“ führt das Lehrgebiet „Praktische Philosophie – Ethik, Recht, Ökonomie“ des Instituts für Philosophie der FernUniversität in Hagen vom 21. bis 28. Juni 2020 in Berlin eine internationale und interdisziplinäre Sommerschule durch. Für die Zulassung können sich Studentinnen und Studenten des FernUni-Masterstudiengangs „Philosophie – Philosophie im europäischen Kontext“ sowie Hagener Doktorandinnen und Doktoranden, insbesondere der Philosophie, vom 1. Dezember 2019 bis 1. März 2020 bewerben. Die Tagungssprache ist Englisch. Die Veranstaltung findet in der Reihe „Bioethik im Kontext“ statt. Als Kooperationspartnerinnen werden die Universitäten von Belgrad, Rethymno, Sofia, Thessaloniki, Tirana, Zagreb, Zenica sowie die Akademie für Politische Bildung in Tutzing beteiligt sein.

Die Sommerschule setzt bei der Erfahrung an, dass medizinethische Konflikte häufig aus einer ungeklärten Spannung heraus entstehen: Auf der einen Seite steht der Heilauftrag der Medizin, den diese aus dem Arztethos heraus nur in persönlicher Hinwendung zum Individuum wahrnehmen kann. Demgegenüber befindet sich der Wissenschaftsanspruch der vom Individuum abstrahierenden Medizin, die dann als „Apparatemedizin“, als „empathielos“, wenn nicht gar als von ökonomischen Motiven getrieben wahrgenommen wird.

Gefragt werden soll unter anderem nach Art und Besonderheit des medizinischen Wissens, nach dem Arzt-Patienten-Verhältnis und dem Arztethos in Zeiten der Technisierung und Digitalisierung. Zum Rahmenprogramm der Sommerschule gehören Besuche in den medizinhistorischen Sammlungen der Charité und des Robert-Koch-Instituts.

Gerd Dapprich | 27.11.2019