Termin: 14.10.2020
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Der Zionismus strebt nach einem jüdischen Staat, der eine Einheit von Nation, Volk, Kultur, Sprache und Territorium darstellt. Damit folgt er seinem europäischen Vorbild.
Vertreterinnen und Vertreter einer multikulturellen Denkschule in Israel verurteilen diese vereinheitlichenden Bestrebungen und setzen sich für kulturelle Vielfalt ein. Genauso wenden sie sich gegen das gängige Bild des „rückständigen Orients“ und gegen die Diskriminierung der Palästinenserinnen und Palästinenser sowie der arabischstämmigen Israelis. In ihrer Kritik vergleichen sie die zionistische Betrachtungs- und Behandlungsweise mit der einstigen Haltung der europäischen Kolonialmächte gegenüber dem sogenannten „Orient“.
Im Rahmen der Vorlesung wird der „innere Kolonialismus“ Israels beleuchtet. Der Fokus liegt auf Konflikten innerhalb der israelischen Gesellschaft.
Julia Gosert (M.A.) hat an der Ruhr-Universität Bochum Sozialwissenschaft studiert. Sie arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der FernUniversität in Hagen am Lehrgebiet der Ernsting‘s family-Stiftungsprofessur für Mikrosoziologie. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören Kulturanthropologie, Qualitative Methoden der Sozialforschung und Rekonstruktive Sozialforschung.