Jahrestagung 2022

FSP digitale_kultur

Panel 4: Poetische Maschinenräume

Veranstalter: Prof. Dr. Peter Risthaus, Helmut Hofbauer

Die ‚Computerdichtung‘ hat erheblich aufgerüstet und zwar nicht allein technisch: Lyrik-Bots und vergleichbare Textgeneratoren laufen jetzt auf Twitter und in anderen sozialen Medien, von diversen Websites ganz zu schweigen. Was wird Dichtung unter digitalen Bedingungen gewesen sein?

Sprachalgorithmik: analog/digital. Poetische Kalküle von der Ars Combinatoria bis zur Biopoesie

Dr. Nils Jablonski (FU Hagen)

Die Sprachalgorithmik umfasst all jene literarischen Phänomene, die nach mathematisch-logischen und letztlich programmierbaren Verfahren erzeugt sind und damit zum Bereich der sogenannten kalkülsprachlichen Dichtung gehören. Der Vortrag gibt einen Einblick in die zentralen literarhistorischen Entwicklungsphasen der kalkülsprachlichen Dichtung von den analogen Anfängen bis zu ihren gegenwärtigen digitalen Ausprägungen.

Dr. Nils Jablonski ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Lehrgebiet Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medienästhetik von Prof. Dr. Michael Niehaus an der FernUniversität in Hagen. 2018 wurde er mit der Arbeit Idylle. Eine medienästhetische Untersuchung des materialen Topos in Literatur, Film und Fernsehen an der Technischen Universität Dortmund promoviert. 

Digitale Küchenpoesie. Ein internetlinguistischer Rezeptionsversuch (online)

Prof. Dr. Konstanze Marx (Universität Greifswald)

Mit „Als ich die Küche betrete“ beginnen auf Twitter recht regelmäßig veröffentlichte fiktionale Szenarien des Accounts @Im_Alter_Fische. Damit hat sich dieser Account nicht nur innerhalb kürzester Zeit einen poetischen Raum auf der Plattform erobert, sondern zu zahlreichen Adaptionen motiviert. Inwieweit hier musterhafte (maschinenähnliche) Strukturen übernommen werden und wie sich ein Spannungsverhältnis zwischen Realität und Fiktion entlang dieser Rekontextualisierungen identifizieren lässt, soll Gegenstand eines internetlinguistischen Zugangs sein.

Prof. Dr. Konstanze Marx ist Professorin für Germanistische Sprachwissenschaft sowie Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Deutsche Philologie an der Universität Greifswald. Seit 2021 ist sie zudem Prorektorin für den Aufgabenbereich Kommunikationskultur, Personalentwicklung und Gleichstellung. Sie forscht vornehmlich zu digitaler Interaktion, Methoden der Internetlinguistik und Ethik, Wissenschaft und Öffentlichkeit sowie Digitalisierung der Lehrmethoden in Schule und Universität

Interview (online)

mit @Im_Alter_Fische