Der Studiengang soll die Studierenden dazu befähigen,
neue Formen der politischen Steuerung und Koordination
wissenschaftlich fundiert zu analysieren und die erworbenen
Kenntnisse und Fertigkeiten in die berufliche Praxis
zu transferieren. Der Begriff "Governance"
kennzeichnet zum einen den gegenwärtigen Wandel
im Verhältnis zwischen Staat und Gesellschaft.
Er umschreibt diese neuen Formen gesellschaftlicher,
ökonomischer und politischer Regulierung, Koordination
und Steuerung in komplexen institutionellen Strukturen,
in denen meistens staatliche und private Akteure zusammenwirken.
Solche Prozesse finden sich in der öffentlichen
Verwaltung, in Bereichen des Dritten Sektors (Verbände,
Universitäten) und in privaten Unternehmen, in
der Herrschaftspraxis der Nationalstaaten sowie in der
internationalen Politik (z.B. in internationalen Organisationen,
Regimen und in der EU). Zum anderen steht "Governance"
für eine theoretische Diskussion über Koordinationsmodi
und Steuerung in komplexen Interorganisationsgefügen.
Koordiniert und gesteuert wird durch unterschiedliche
Mechanismen, die meist in Mischformen angewandt werden,
wie etwa wechselseitige Anpassung, Verhandlungen, Wettbewerb
und einseitige Entscheidung. Governance-Formen beinhalten
Elemente von Markt, Hierarchie, Netzwerken und lose
gekoppelten, mehr oder weniger konkurrierenden autonomen
Einheiten.
Gegenstand des Studiengangs sind Governance-Formen
im nationalen und internationalen Bereich, ihre Entstehung
und Entwicklung, ihre konkreten Ausprägungen sowie
die Steuerungs- und Koordinationsprozesse in ihnen.
Neben theoretischen Grundlagen, Analysekonzepten und
Methoden werden ausgewählte Bereiche von Governance
behandelt.
|