In den Politikwissenschaften,
in der Soziologie und auch in Teilen der Wirtschaftswissenschaften
hat in den letzten zehn Jahren eine Renaissance institutionalistischen
Denkens eingesetzt - in Reaktion zum einen auf systemtheoretische
Perspektiven, zum anderen auf die Rational-Choice-Perspektive,
die beide institutionelle Strukturen weitgehend ausgeblendet
haben.
Der Studienbrief besteht aus drei Teilen: Im ersten
Teil (Autoren: Raymund Hasse, Georg Krücken) wird
ein Überblick über den soziologischen "Neuen
Instituionalismus" gegeben, der insbesondere in
der amerikanischen Organisationssoziologie entwickelt,
aber inzwischen auf weitere soziologische Felder - von
der Kultursoziologie bis zur Theorie der Weltgesellschaft
- übertragen worden ist. Der zweite Teil (Autor:
Fritz W. Scharpf) stellt wesentliche Elemente des "akteurzentrierten
Institutionalismus" vor, wie er in den politikwissenschaftlich
orientierten Forschungsarbeiten des Kölner Max-Planck-Instituts
für Gesellschaftsforschung entwickelt worden ist.
Im dritten Teil (Autoren: Roland Czada, Uwe Schimank)
wird zum einen ein Überblick über neoinstitutionalistische
Perspektiven, auch im Vergleich zum älteren soziologischen
und politikwissenschaftlichen Institutionalismus, gegeben.
Zum anderen wird das Wechselverhältnis zwischen
Akteurkonstellationen und Institutionendynamiken näher
betrachtet. |