Themen für Masterarbeiten

Auf dieser Seite finden Sie einige mögliche Themen für Masterarbeiten. Wenn Sie sich für eines der Themen interessieren, geben Sie dies bitte im Freifeld des Themenbogens an.

Sustainability-Linked Bonds – Marktüberblick und Bepreisung

In den letzten Jahren hat die Relevanz nachhaltiger Investitionsmöglichkeiten stetig zugenommen. Eine finanzwirtschaftliche Innovation in diesem Kontext sind Sustainability-Linked Bonds (SLBs). Hierbei handelt es sich um Anleihen, deren Kupon von dem Erreichen von Nachhaltigkeitszielen abhängig ist; d. h. der Kupon steigt, falls der Emittent das festgelegte Nachhaltigkeitsziel verfehlt (Step-Up), oder fällt, falls er das Ziel erreicht (Step-Down).

Das Ziel der Masterarbeit ist es zunächst, einen Überblick über dieses relativ neue Marktsegment zu geben. Darauf aufbauend soll die Bepreisung von SLBs im Vergleich zu regulären Anleihen ohne Nachhaltigkeitsverknüpfung untersucht werden. Hierfür sind im Einzelnen

  • ein Literaturüberblick über die Wirkungsweise von Nachhaltigkeitsfeatures auf die Bepreisung von Finanzprodukten (mit besonderem Fokus auf SLBs) zu geben;
  • aktuell am Markt gehandelte SLBs sowie Vergleichsanleihen zu identifizieren;
  • die Bepreisung von SLBs im Vergleich zu regulären Anleihen deskriptiv zu beschreiben bzw. mit einer geeigneten Methodik zu analysieren.

Einstiegsliteratur: Kölbel/Lambillon (2023): Who pays for sustainability? An analysis of sustainability-linked bonds, Swiss Finance Institute Research Paper Series, Nr. 23-07.

Zur Preisstellung von Aktienanleihen auf dem deutschen Markt für strukturierte Finanzprodukte – Eine empirische Analyse

Aktienanleihen stellen eine der beliebtesten Kategorien strukturierter Finanzprodukte auf dem deutschen Markt dar. Diese Produkte werden typischerweise als Anleihen vermarktet. Der Käufer zahlt einen Nominalbetrag und erhält dafür zu vorab festgelegten Zeitpunkten Kuponzahlungen. Die Rückzahlung des Nominalbetrags hängt jedoch, im Gegensatz zu klassischen Anleihen, von der Entwicklung eines zugrunde liegenden Basiswertes ab. Sollte der Basiswert, welcher häufig eine Aktie ist, bei Fälligkeit unterhalb eines bestimmten Niveaus liegen, so erhält der Käufer der Aktienanleihe nur einen bestimmten Bruchteil des Nominalbetrags zurück. Die Aktienanleihe weist somit ein Aktienkursrisiko auf.

Der Wert einer Aktienanleihe ergibt sich gemäß des Duplikationsprinzips als Summe der Werte einer klassischen Anleihe und einer Short-Position in einer Verkaufsoption auf den Basiswert. Diese Duplikation resultiert in einem fairen Produktwert und einem korrespondierenden fairen Kupon. Die Emittenten solcher Produkte treten jedoch als Market Maker auf und legen die Marktpreise selber fest. Damit diese an den verkauften Produkten verdienen können, wird ein Aufschlag auf den fairen Preis erhoben.

Das Ziel der Arbeit besteht darin, die Höhe dieser Emittentenmargen auf Basis von Marktdaten zu bestimmen und diese durch Produkteigenschaften und weitere Erklärungsgrößen aus der wissenschaftlichen Literatur zu erklären. Die Methodik kann dabei analog zu Discountzertifikaten verwendet werden; vgl. hierzu bspw. Baule et al. (2023): Fair-washing in the market for structured retail products? Voluntary self-regulation versus government regulation. Journal of Banking and Finance 148, 106749.

Die "Headline Rate" von Aktienanleihen auf dem deutschen Markt

Auf verschiedenen Märkten für strukturierte Finanzprodukte wurde herausgefunden, dass die "Headline Rate", also die nominale Kuponzahlung, einen hohen Einfluss auf die Beliebtheit hat – ungeachtet weiterer Produkteigenschaften sowie Kosten. Anleger lassen sich also durch vermeintlich hohe Kuponzahlungen blenden und vernachlässigen dabei das Risiko der Produkte. Damit zusammenhängend lässt sich für die Emittenten mehr verdienen, wenn sie eine hohe Headline Rate ausweisen – ihre Gewinnmarge steigt mit der Höhe des nominalen Kupons.

Dieser Zusammenhang soll im Rahmen der Masterarbeit am deutschen Markt für Aktienanleihen überprüft werden. Hierzu sind Produktinformationsblätter auszuwerten, denen sowohl der Kupon als auch die Emittentenmarge – bzw. spiegelbildlich die Kosten für den Anleger – zu entnehmen sind. Zudem sollen weitere Einflussfaktoren auf den Kupon analysiert werden, beispielsweise der risikofreie Marktzinssatz bei Emission.

Einstiegsliteratur:

Célérier/Vallée (2017): Catering to investors through security design: headline rate and complexity. The Quarterly Journal of Economics 132, 1469–1508.

Vokata (2023): Salient attributes and household demand for security designs. Fisher College of Business Working Paper No. 2023-03-007.