Lessons learned?!? Was uns die Geschichte der Krisen und Lernprozesse für die Post-Covid-Ära bringt

Heute ubiquitär benutzt, definiert die Geschichtswissenschaft ‚Krise‘ als „kollektive Reaktion auf ein Ereignis, das mit den herkömmlichen Deutungsmustern weder zu erklären noch psychisch zu bewältigen ist“.[1] Krisen können kulturgeschichtlich als Diskurse und Praktiken der Zukunftsbewältigung untersucht werden. Wer waren jeweils die Krisen-Diagnostiker und ihre Interessen in der Erklärung einer Krise? Was waren die Wirkungen der Deutung einer Situation als ‚Krise‘ in der jeweiligen historischen Gegenwart?

Wir befassen uns im Rahmen der PV mit einzelnen vormodernen Krisenfällen. Eng verbunden mit der Diagnose einer Krise war häufig die daran geknüpfte Hoffnung auf Veränderung. Je nach Standpunkt konnte etwa eine reformierende, revolutionierende oder innovative Vorstellung die Verbesserung versprechen.

Ebenfalls von Interesse für uns sind die Forschungskonzepte und die Frage, inwieweit uns Begriffe der ‚Verbesserung‘ vergangene Deutungen und Wirklichkeit erklären helfen können. Mit Hinblick auf die aktuelle Krise der Coronapandemie wollen wir uns daher nicht ohne Gegenwartsrelevanz fragen: Wie funktionierte Lernen angesichts von Krisen und welche Akteurs- und Deutungskonstellationen gab es, um zur erwünschten Verbesserung zu gelangen?

Die Übernahme eines Referats ist erwünscht. Weitere Informationen, Literatur und Referatsthemen werden in Moodle bekanntgegeben.