Gespräche am Tor - Karlsruher Begegnungen zu Wissenschaft, Politik und Kultur
Mit anderen Augen. Versuch über den Politiker und Privatmann Willy Brandt
Ein Autorengespräch
26. November 2014, 18 Uhr
Prof. Dr. Peter Brandt im Gespräch mit Dr. Bernd Braun
Flyer zur Veranstaltung (PDF 379 KB)
Von einer der angesehensten, aber auch umstrittensten Persönlichkeiten in Deutschland, die noch bis in die 1980er Jahre hinein die bundesrepublikanische Öffentlichkeit polarisierte, hat sich Willy Brandt inzwischen zu einem Mythos der jüngeren deutschen Geschichte entwickelt. Diese prägte er maßgeblich durch seinen besonderen, leidenschaftlichen Politikstil, der auch große Ausstrahlung auf internationaler Ebene entfaltete.
In seinem Buch "Mit anderen Augen. Versuch über den Politiker und Privatmann Willy Brandt" macht Willy Brandts ältester Sohn die unterschiedlichen Facetten seines Vaters als Privatmann und als Politiker verständlich. Dabei kombiniert Peter Brandt die familieninterne Sicht mit dem analytischen Blick des Historikers. Sein Essay beschreibt somit das liebevolle, aber nicht ganz einfache Verhältnis zweier „sperriger Menschen“; er lädt dazu ein, die Person und Persönlichkeit Willy Brandts „mit anderen Augen“ zu betrachten.
In der Veranstaltung stellte der Autor Auszüge aus seinem Buch vor und diskutierte wesentliche Aspekte daraus mit seinem Gesprächspartner, Dr. Bernd Braun. Die Veranstaltung wurde begleitet von der Ausstellung fotografischer Eindrücke, in denen Horst Schlesiger (1925-1993), der 1950-1990 als Bildjournalist bei den „Badischen Neuesten Nachrichten“ tätig war, mehrere Besuche Willy Brandts in Karlsruhe festgehalten hat.
Peter Brandt, geb. 1948, Prof. Dr., war von 1989 bis 2014 Leiter des Lehrgebiets Neuere Deutsche und Europäische Geschichte an der FernUniversität in Hagen, wo er bis heute dem Dimitris-Tsatsos-Institut für Europäische Verfassungswissenschaften vorsteht. Er ist u.a. Mitglied des Vorstandes der Friedrich-Ebert-Stiftung, des Kuratoriums der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, des Beirats des Willy-Brandt-Archivs im Archiv der sozialen Demokratie und der Historischen Kommission beim SPD-Parteivorstand. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Vergleichende Europäische Verfassungsgeschichte, die Geschichte Nordeuropas, der Arbeiterbewegung sowie der Nationsbildung und Nationalbewegung.
Bernd Braun, geb. 1963, Dr., ist seit 1999 wissenschaftlicher Mitarbeiter und seit 2009 stellvertretender Geschäftsführer der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte Heidelberg. Als Historiker forscht und lehrt er zur Geschichte der Weimarer Republik, des Parlamentarismus, der Arbeiterbewegung sowie Cubas und Italiens.
Pressebericht in den Badischen Neuesten Nachrichten, 28.11.2014
Bericht in FernUni Plus Nr. 257 [interner Newsletter der FernUniversität vom 12.12.2014]
Zur Aufzeichnung der Veranstaltung [Ausschnitt, 80 Min.]