Präsenzseminar
- Thema:
- Die grüne Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft – Soziologische Perspektiven
- Veranstaltungstyp:
- Präsenzveranstaltung
- Semester:
- Wintersemester 2025/26
- Zielgruppe:
- Alle Studierenden des Bachelor PVS sowie des Master Soziologie
- Ort:
- München
- Adresse:
- 
                        
Campus München
                        
                            
 Campus München der FernUniversität in Hagen
 Arcisstr. 19/EG
 80333 München
- Termin:
- 06.02.2026
                            bis
 07.02.2026
- Zeitraum:
- Freitag, 06.02.2026, ab 15:00 Uhr
 Samstag, 07.02.2026, bis 15:00 Uhr
- Leitung:
- Prof. Dr. Uwe Vormbusch
- Anmeldefrist:
- 15.12.2025
- Anmeldung:
- Bitte nutzen Sie das untenstehende Formular für eine verbindliche Anmeldung. Sie erhalten innerhalb von drei Werktagen eine Eingangsbestätigung per E-Mail. Sollten mehr Anmeldungen eingehen als Plätze zur Verfügung stehen, werden die Teilnehmer:innen ausgelost. Eine definitive Zu- bzw. Absage erhalten Sie bis zum 18.12.2025 per E-Mail.
- Auskunft erteilt:
- 
                        Christiana Braun
                                
 E-Mail: sekretariat.gegenwartsdiagnosen
 Telefon: +49 2331 987-4743
- Hinweis:
- Veranstaltung wird als Seminar im Sinne der Studienordnung anerkannt. Es wird eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt.
Das Präsenzseminar widmet sich den Chancen und Herausforderungen sowie konkreten Projekten der ökosozialen Transformation. Es sollen sowohl neue Arbeits- und Wirtschaftsformen vorgestellt als auch die dahinter liegenden theoretischen Konzepte und Debatten diskutiert werden. Was müssen unsere Gesellschaften lernen, um auf einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformationspfad einzuschwenken, der innerhalb der planetaren Grenzen zu bleiben versteht? Hierbei wird in der letzten Zeit zunehmend auch der Aspekt der sozialen Ungleichheit im ökosozialen Wandel diskutiert (Wansleben/Terhorst 2025). Welche Unterstützung findet ein ‚grüner‘ Umbau der Wirtschaft in welchen sozialen Milieus (Eversberg 2023)? Was also sind die möglichen Gewinne und Verluste - für welche Gruppen der Bevölkerung? Ist ein solches Projekt überhaupt denkbar, ohne den Kapitalismus nicht nur als ökonomisches Regime, sondern auch als eine spezifische Lebensform (Sachweh/Münnich 2027) zu überwinden? In welchem Verhältnis steht die von den orthodoxen Wirtschaftswissenschaften proklamierte reine Profitorientierung auf Märkten zu moralischen Orientierungen wirtschaftlichen Handelns, wie also steht es um die Chancen einer ‚Wiedereinbettung‘ der Wirtschaft (Polanyi 1979; Beckert 2005)? Ganz konkret interessieren uns neuartige Wirtschafts- und Sozialformen, die mit einem Bein zumindest jenseits traditioneller Formen des Wirtschaftens stehen. Hier ist z.B. an gemeinschaftliche Wohnprojekte (Görgen 2021), Tauschringe oder andere Sharing-Praktiken zu denken. Welcher institutionelle Wandel ist i.d.Z. wichtig, z.B. in Hinblick auf die Schließung von Ressourcenkreisläufen und die Entwicklung zirkulärer Geschäftsmodelle? Welche Beispiele gibt es hierfür und welche Erfahrungen wurden gewonnen?
Das Präsenzseminar baut auf den Kursen des Moduls M6 auf, wir wollen aber vor allem auf neuere Entwicklungen im Verhältnis von Wirtschaft, Gesellschaft und Nachhaltigkeit blicken. Soziologisch wird hierbei mittels vieldiskutierter Konzepte wie ‚Imperiale Lebensweise‘ (Brand/Wissen 2017) oder ‚Infrastruktursozialismus‘ (Neckel 2024) eine durchaus radikale Kritik am Status Quo formuliert und Debatten über eine wirtschafts- und gesellschaftspolitische Transformation angestoßen. In diesem Zusammenhang wird sowohl über Möglichkeiten der ‚Wiedereinbettung‘ der Wirtschaft diskutiert, als auch über Ansätze einer ‚sustainable finance‘, wie sie beispielsweise in die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie eingeflossen sind (Bundesregierung 2024).
Im Präsenzseminar wollen wir eine vielfach eingeübte akademische Sichtweise ein wenig umkehren: Am ersten Tag sollen eben diese Experimente eines ‚neuen‘ Wirtschaftens im Mittelpunkt stehen. Hier sind von den Studierenden eingebrachte Beispiele sehr erwünscht. Der zweite Tag ist dann den theoretischen Debatten und Politiken gewidmet, die sich in der Umsetzung innovativer Wirtschaftspraktiken für unsere Gesellschaften ergeben.
Das Seminar findet in Präsenz am Standort München statt. Es ist für alle Studierenden des Bachelor PVS sowie des Master Soziologie geöffnet, also nicht nur für Studierende des Moduls M6.
Voraussetzung für die Ausstellung einer Teilnahmebescheinigung sind der Besuch an beiden Veranstaltungstagen und die vorherige Ausarbeitung eines Referats, ggf. als Teil einer Arbeitsgruppe. Bitte rechnen Sie mindestens drei bis vier Wochen Zeit für die Erarbeitung Ihrer Präsentation ein.
Die maximale Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Bei zu geringen Anmeldezahlen kann das Seminar abgesagt werden. Bei Fragen zur Teilnahme kontaktieren Sie bitte das Sekretariat des Lehrgebiets Soziologische Gegenwartsdiagnosen, Frau Christiana Braun.