Termin: 24.10.2019
Die Themen Suizidalität und Suizidprävention haben im letzten Jahrzehnt in Deutschland besondere Bedeutung gewonnen, vor allem vor dem Hintergrund der gesetzgeberischen und standespolitischen Diskussion zur Suizidbeihilfe. Aufgrund zunehmender Betonung des Selbstbestimmungsrechts und eines Verständnisses von „Autonomie“, das Entscheidungen über das eigene Leben und das Lebensende einschließen soll, ist ein Wechsel ethischer Grundauffassungen festzustellen. Für die Suizidprävention stellen diese Einstellungsänderungen vor dem Hintergrund des Versuchs einer adäquaten psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung von Personen, bei denen man im Unterschied zu früheren – vor allem religiösen – Einstellungen heute eine besondere psychische Notsituation annimmt, eine besondere Problematik dar. Die zukünftige Suizidprävention ist von einer Reihe unterschiedlicher Variablen abhängig, nicht zuletzt auch vom gesundheitspolitischen Willen und der sozialen Hilfeleistung für betroffene Personen.