Veranstaltung

Von Ossis und Wessis - Deutsch-deutsche Spannungen in der Wiedervereinigungsgesellschaft

Vorlesung an der BürgerUniversität Coesfeld

Termin(e) Leitung
Ort/Raum
Mi, 12.06.2024
19:00
Prof. Dr. Thomas Großbölting
WBK - Wissen Bildung Kultur

Über dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung scheinen die Gräben zwischen Ost- und Westdeutschland tief. „Jammer-Ossi“ und „Besser-Wessi“ – gegenseitige Vorurteile prägen das Bild und scheinen sich eher zu verfestigen als aufzulösen. Wie erklärt sich, dass der 1989/90 so starke Jubel über die Wiedervereinigung mittlerweile verhallt zu sein scheint? Was brachten die beiden deutschen Teilstaaten in das wiedervereinigte Deutschland ein? Was macht die „Vereinigungskrise“ aus? Wie hängen Rechtspopulismus und Demokratieverdrossenheit mit der geteilten Geschichte, aber auch mit den Prozessen seit 1990 zusammen? Diese und andere Fragen wollen wir aufgreifen und mittels einer historischen Einordnung zu klären versuchen.

Prof. Dr. Thomas Großbölting hat Geschichte, Katholische Theologie und Germanistik in Köln, Bonn, Münster und Rom studiert und promovierte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit einer Studie zum Bürgertum und zur Bürgerlichkeit in der NS- und in der SED-Diktatur. Die Habilitation erfolgte in Moderner Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit einer Analyse der Industrie- und Gewerbeausstellungen des langen 19. Jahrhunderts als Medien der Diskussion und Popularisierung von Konsummöglichkeiten in der sich industrialisierenden deutschen Gesellschaft. Nach verschiedenen beruflichen Stationen im In- und Ausland, unter anderem als Leiter der Abteilung Bildung und Forschung bei der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (Berlin), ist Prof. Dr. Thomas Großbölting seit August 2020 Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) und Professor für Neuere Geschichte/Zeitgeschichte im Arbeitsbereich Deutsche Geschichte der Universität Hamburg.

Ursula Dertmann | 08.04.2024