Wintersemester 2021/22

Modul 26410/Modul X: Rechtsphilosophie – Wirtschaftsphilosophie – Bioethik

Inhalte

Das Modul erweitert, vertieft und konkretisiert die praktisch-philosophischen Fragestellungen, die sich im Laufe des Master-Studiums in Beziehung auf die Bereiche der Ethik, des Rechts und der Wirtschaft ergeben haben. Exemplarisch werden dabei vor allem alternative Formen der Wirtschaftsphilosophie und die Fragestellungen einer integrativen Medizin- und Bioethik herangezogen. Zugleich wird im Blick vor allem auf die „Klassiker“ der europäischen Philosophie das Verhältnis von theoretischer und praktischer Philosophie erneut bedacht und der Frage nachgegangen, welchen Beitrag die Philosophie zu einer lebensweltlichen Realisierung von Freiheit leisten kann. Das Modul zieht insofern eine Summe aus den im Verlauf des Studiums erworbenen Kenntnissen und Perspektiven und kann auch im Blick Abschlußarbeiten im Bereich der Praktischen Philosophie belegt werden, die vertiefende Untersuchungen zu den Bereichen Ethik, Recht und Ökonomie vornehmen wollen.

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LE2: Diese Lerneinheit gibt eine erste Einführung in und Annäherung an die Grundlagen und Denkweise der romantischen Wirtschaftsphilosophie in Deutschland geben, die nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung für die klassische Ausrichtung der Wissenschaft gemeint ist. Neben Adam Müller kommen weitere prominente Autoren, die für das Verständnis der romantischen Position wichtig sind wie z. B. Johann Gottlieb Fichte, Franz Baader, Friedrich List oder Carl Ludwig Haller zu Wort. Der Bogen wird dabei von Aristotelischem Denken bis hin zur Katholischen Soziallehre des 20. Jahrhunderts gespannt, um deutlich zu machen, daß sich hier ein Denken zeigt, das einerseits auf eine lange Tradition bei der Reflexion des Wirtschaftens zurückblicken kann und andererseits immer wieder Impulse für die Beschäftigung mit aktuellen Fragen des Wirtschaftens bereitstellt, die die jeweils hervortretenden Potentiale und Defizite an Einsicht auf dem Hintergrund eines Totalitätsdenkens, eines Denkens vom Ganzen her und auf das Ganze hin, aufzuzeigen und auszugleichen imstande ist. Es wird versucht, einen für unsere heutige eingeübte Denkweise ungewohnten Standpunkt mit seinen möglichen Perspektiven für eine breitere Grundlage unseres wirtschaftsphilosophischen Denkens deutlich zu machen. Die Stärke der Romantiker liegt in ihrer grundsätzlichen Haltung, das Wirtschaften als ein Moment eines insgesamt gelingenden Lebens aufzufassen und nicht nur umgekehrt das Leben als ein Moment des kalkulierenden Wirtschaftens. Es geht also um die Einordnung des Wirtschaftens in das Gesamt des menschlichen Lebens und damit auch immer um das Verhältnis zum Staat als dem anderen Ausdruck des Gemeinschaftslebens. Die romantische Wirtschaftsphilosophie zeigt sich dabei als mehr als nur eine historisch abgelegte Auffassung. Sie enthält vielmehr einen Gegenentwurf zur Idee einer „Freien Marktwirtschaft“, bei dem sich freilich die Frage ergibt, wie hier das Verhältnis zur Realisierung von Freiheit gedacht ist. Kann dieser Aspekt der Freiheit, die von der konkreten Gemeinschaft und nicht bloß vom Individuum her gedacht ist für uns heute noch oder wieder interessant und hilfreich sein? In dieser Lerneinheit werden die Voraussetzungen für derartige Fragen durch die Darstellung der romantischen Position geschaffen, um damit auch erste Antworten und weitere Denkanstöße zu finden.

LE3: Die Rechtsphilosophie als Systemteil Hegelscher Philosophie. Hegels Wissenschaftsbegriff. Die Rechtsphilosophie als Geistphilosophie. Die Konstruktionsweise der Rechtsphilosophie: Logik, Methode, Darstellung. Kommentar zur Rechtsphilosophie. Ausführliche Analyse der Einleitung (1-32)- abstraktes Recht und Moralität als abstrakte Momente des Begriffs der Sittlichkeit- aktuelle Kritik des Hegelschen Staatsrechts. Rezeptionshaltungen gegenüber der Rechtsphilosophie Hegels im 19. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Herausbildung des deutschen Nationalstaates- Liberalismus und Konservatismus. Schwerpunkte der Rezeption im 20. Jahrhundert in philosophischer und politischer Hinsicht.

LE4: Die Lerneinheit greift in praxisbezogener und interdisziplinärer Weise zentrale Fragen der Medizin- und Bioethik auf. Im Mittelpunkt stehen dabei rechtliche, philosophische und politische Fragen nach Instrumenten, die aktuelle Willensentscheidungen von Patienten in pragmatischer Hinsicht ersetzen, wo eine Willensäußerung nicht (mehr) möglich ist. Zu diesen Instrumenten gehören vor allem die Patientenverfügung, der sogenannte „mutmaßliche Wille“ und der sogenannte „natürliche Wille“.

LE5: Medizin- und Bioethik gehören zu den am meisten aktualitätsbezogenen Arbeitsfeldern der Philosophie. Diese Lerneinheit zeigt an exemplarischen Themen auf, was in diesem Kontext die Aufgabe der Philosophie ist: diese besteht nämlich nicht nur darin, allgemeine normative Gesichtspunkte auf spezielle, immer wiederkehrende oder auch neue Fragestellungen der medizinischen Praxis anzuwenden. Sie umfaßt vielmehr ebenso methodologische Überlegungen zur Kooperation so verschiedener Wissenschaften wie der Medizin, der Biologie, der Rechtswissenschaft und der Philosophie auf dem Gebiet der „Angewandten Ethik“, Klärungen zu Fragen des Verhältnisses von Kultur und konkreter Ethik oder auch grundsätzliche Bestimmungen des Mensch-Natur-Verhältnisses. Medizin- und Bioethik verweisen so auf die Grundfragen der Philosophie zurück, dürfen von dieser aber durchaus auch klare Entscheidungshilfen erwarten.

Das Modul hat einen Umfang von 15 ECTS. Im Rahmen der Modulbelegung werden Ihnen die Studienunterlagen aller Lerneinheiten zur Verfügung gestellt! Sie suchen sich dann neben den verpflichtenden Lerneinheiten (LE1 und L2) individuell weitere Lerneinheiten im Umfang von 4 SWS aus dem Wahlpflichtangebot aus, die Sie studieren möchten.

Lerneinheit Titel SWS
Pflicht:    
LE1: Einführung in die Rechtsphilosophie 2
LE2: Einführung in die Romantische Wirtschaftsphilosophie 2
Wahlpflicht:    
LE3: Hegels Rechtsphilosophie 2
LE4: Der individuelle Wille in der Medizin- und Bioethik 2
LE5: Themen der Medizin- und Bioethik 2

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Das Modul hat eine neue Modulnummer erhalten. Sollten Sie die Materialien über die alten Kursnummern 03578, 33371, 03319, 03326, 33335 bereits belegt haben, erhalten Sie kostenfreien Zugriff auf die Online-Version des aktuellen Studienmaterials unter der neuen Modulnummer 26410. Setzen Sie dafür bei der Belegung des Moduls das Wiederholerkennzeichen (WHK, Übergangsregelung bis WiSe 24/25).

Zugang zu den Lernmaterialien und weiteren studienrelevanten Informationen, sowie Kontakt zu den Betreuenden und den Mitstudierenden erhalten Sie in der
moodle Lernumgebung des Moduls. (in Vorbereitung) Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die Beleger/innen des Moduls automatisch geöffnet.

Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang die allgemeinen Studierhinweise für das Modul X.

Modulbeauftragte

    LG Philosophie II
    Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann
    Tel.: 02331/987-2156 oder -4636
    email: thomas.hoffmann

     

        LG Philosophie II
        Dr. Marcus Knaup
        Tel.: 02331/987-2748
        email: Marcus.Knaup

            LG Philosophie II
             Jutta Clauder-Hoemberg
             E-Mail: sekretariat.philosophie2@fernuni-hagen.de
            Telefon: +49 2331 987-4636

              Lernergebnisse/Kompetenzen

              • Das Modul bietet eine Vertiefung in Hinblick auf den komplexen philosophischen Zusammenhang von Recht, Wirtschaft und Ethik.
              • Zur Philosophie des Rechts liefern die entsprechenden Kurse einen Überblick über deren Gehalt.
              • Die Philosophie des Wirtschaftens wird von einem idealistischen Standpunkt aus vorgestellt als Kontrast zum allgemein verbreiteten angelsächsischen Wirtschaftsmodell.
              • Hinzu kommen Kurse zur Ethik als Reflexion menschlichen Handelns.
              • Das Studium der Kurse eröffnet einen Zugang zur näheren Beschäftigung mit exemplarischen Werken der angesprochenen Gebiete.
              • Das Modul am Ende des Masterstudienganges dient so auch in gewisser Weise einer Zusammenfassung philosophischen Denkens überhaupt, wie es auch eine Perspektive zur (Neu)Beschäftigung mit den schon absolvierten Teilbereichen der Philosophie eröffnet.

               

              Prüfung

              Form Prüfungsnummer Termin Anmeldeschluss
              Klausur  2063 siehe Klausurtermine 15.12.2021
              Mündliche Prüfung  2064 während des Semesters 15.12.2021
              Hausarbeit  2062 während des Semesters 15.12.2021

              Bitte beachten Sie, dass die Einreichung von Hausarbeiten im Modul X postalisch erfolgt und nicht elektronisch über das Online-Übungssystem. Details finden Sie in unter Prüfungen in diesem Studienportal.

              Zur Prüfungsanmeldung

               

              Weitere Informationen zum Modul

              Lehrformen

              Studienbrief, Präsenzveranstaltungen, Moodle, Digitale Lehr-/Lerntools

              Dauer

              1 Semester

              Häufigkeit

              Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten

              Umfang

              Workload: 450 h, Credits: 15 ECTS

              Teilnahmevoraussetzungen

              Keine

              Voraussetzungen für die Vergabe von Kreditpunkten

              Belegung und Bearbeitung des Moduls und erfolgreicher Abschluss der Prüfung

              Stellenwert der Note für die Endnote

              15/120