Wintersemester 2019/20

Modul 5: Soziale Differenzierung in Arbeit und Organisation

Inhalte

Alle Kurse müssen belegt werden, wenn Sie dieses Modul studieren möchten.

Kurs-Nr.
Titel SWS
33806 Unterschiede machen: Praktiken der Differenzbildung in Arbeit und Organisation 2
33804 Organisationen und Mitglieder – Bindungen durch Arbeit, Ökonomie und Anerkennung 2
33714 Struktur, Konstruktion, Askription: Theoretische und empirische Perspektiven auf Geschlecht und Gesellschaft 2
33807 Interaktion und Institution: Doing Gender in Arbeit, Familie und Organisation 2

Zum Inhalt und Zusammenhang der Kurse

Im Mittelpunkt des Moduls steht die Frage, wie soziale Differenzierungen in Arbeit und Organisation zustande kommen und welche Folgen sie haben. Um diese Fragen zu erörtern, werden zum einen theoretische Grundlagen vermittelt, die die Wirklichkeit als sozial konstruiert verstehen. Zum zweiten werden Arbeit und Organisation als zentrale Orte der Verteilung von sozialen Chancen thematisiert, und zwar a) mit Blick darauf, wie Phänomene der Differenzierung mit der Funktionsweise von Organisationen verbunden sind und b) mit Blick auf die Differenzierung von Geschlecht in der Erwerbs- und Familienarbeit.

Kurs 33804 „Organisationen und Mitglieder – Bindungen durch Arbeit, Ökonomie und Anerkennung“ betrachtet das Geschehen in Organisationen: Organisationen werden als gesellschaftliche Orte analysiert, in denen durch die Interaktionen der Organisationsmitglieder individuelle Identität und wechselseitige Anerkennung entstehen. Dabei werden Unterschiede zwischen den Organisationsmitgliedern aufgegriffen und es werden neue geschaffen, zum Beispiel mit Blick auf Karriere oder innerbetriebliche Hierarchien.

Im Kurs 33806 „Unterschiede machen: Praktiken der Differenzbildung in Arbeit und Organisation“ wird anhand von Beispielen aus dem Feld des Diversity Managements, der Polizei und der zivilen Luftfahrt sichtbar gemacht, wie das Herstellen von Unterschieden in die Strukturen und Prozesse von Organisationen eingebettet ist. Die Beispiele zeigen, wie aus organisationalen Praktiken und den konkreten Kommunikationen und Tätigkeiten der Akteure Differenzierungen entstehen, die als geschlechtsspezifische bzw. kulturelle Unterschiede thematisiert werden – und soziale Ungleichstellungen zur Folge haben (können). Diese mikrosoziologischen Analysen werden in einen theoretischen Rahmen gestellt, der wissenssoziologische und sozialkonstruktivistische Theorien fokussiert, und sie werden gerahmt durch Hinweise auf sozialwissenschaftliche Diskussionen zur sozialen Ungleichheit sowie zur Ungleichheit am Arbeitsmarkt.

Kurs 33807 „Interaktion und Institution: Doing Gender in Arbeit, Familie und Organisation“ setzt in der Analyse von Geschlechterdifferenzen einen Schwerpunkt. Er erläutert das theoretische Konzept des „Doing Gender“, fokussiert die Verfestigung von Interaktionen in gesellschaftlichen Institutionen und macht die Bedeutung von Geschlechterdifferenzen in Berufs- und Studienwahl, Ausbildung und beruflicher Tätigkeit in Organisationen sowie der Arbeit in Familie und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie deutlich.

Kurs 33714 „Struktur, Konstruktion, Askription: Theoretische und empirische Perspektiven auf Geschlecht und Gesellschaft“ führt die theoretischen Grundlegungen mit Blick auf Geschlechterdifferenzierungen weiter aus. Es werden unterschiedliche theoretische Perspektiven der Geschlechtersoziologie vorgestellt und mit dem Blick auf die Bedeutung von Geschlecht in Arbeit und Organisation empirisch vertieft.

Lernergebnisse/Kompetenzen

Um sich mit dem Phänomen der sozialen Differenzierung auseinander zu setzen, lernen die Studierenden grundlegende sozialtheoretische Perspektiven kennen und erhalten Einblick in aktuelle Debatten der Arbeits-, Organisations- und Geschlechtersoziologie. Auf dieser Basis setzen sie sich mit der Frage auseinander, wie Prozesse der Differenzierung in alltäglichen Praktiken des Arbeitens und Organisierens vonstattengehen, wie sie sich institutionell manifestieren und wie sie mit dem Errichten bzw. Auflösen von Grenzen – zwischen Akteuren, von und zwischen Organisationen verbunden sind.

Fachkompetenzen:

Die Studierenden kennen zentrale Begriffe und einschlägige Theorien, um das Entstehen und die Wechselwirkungen von Prozessen der Grenzziehung und der sozialen Differenzierungen im Kontext von Arbeit und Organisation zu beschreiben. Sie können grundlegende Begriffe der Sozialtheorie, der Arbeits-, Organisations- und Geschlechtersoziologie erläutern, zueinander in Beziehung setzen und fachlich einordnen. Sie verstehen, wie Prozesse der Differenzierung und Grenzziehung in alltäglichen Praktiken von Arbeit und Organisation vonstattengehen und wie sich diese institutionell manifestieren.

Die Studierenden haben Einsicht in Theorien sozialer Konstruktion, in wissenssoziologische und geschlechtersoziologische Grundlagen sowie in zentrale Themen der Arbeits- und Organisationssoziologie (Mitgliedschaft, Tausch, Anerkennung, Karriere, alltägliche Arbeitspraktiken, interaktive Arbeit, Arbeit im Netzwerk) erlangt. Auf dieser Basis können sie Prozesse von Arbeit und Organisation analysieren, Wechselwirkungen zwischen der Lebenslage von Akteuren (vor allem mit Blick auf soziale Positionierung, Geschlecht und kulturelle Zugehörigkeit) und ihrer Aktivität in Arbeit und Organisation analytisch einordnen und Prozesse sozialer Differenzierung in Arbeit und Organisationen reflektieren und beurteilen.

Studierende sind in der Lage, soziologische Ansätze und Analysen zum Themenspektrum der Grenzziehung und sozialen Differenzierung in Arbeit und Organisation auf spezifische Phänomene und Fragestellungen anzuwenden und deren Zusammenhang zu beurteilen. Sie können unterschiedliche theoretische Ansätze systematisch miteinander vergleichen, sie können Zusammenhänge zwischen Theorien und wissenschaftlichen Fragestellungen herstellen und begründet Theorien auf spezifische Felder von Arbeit, Beruf und Organisation anwenden. Damit können sie auch eigene berufliche und außerberufliche Erfahrungen in Arbeit und Organisation reflektieren und spezifische Situationen oder Probleme im Rahmen der erworbenen Begrifflichkeiten formulieren und analysieren.

Die Studierenden kennen sowohl grundlegende als auch spezifische Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und wenden diese zur Entwicklung einer soziologischen Fragenstellung und deren Bearbeitung im Rahmen der Hausarbeit selbständig an.

Weitere Schlüsselkompetenzen:

Die Studierenden

  • bauen ihre Fähigkeiten zum selbstorganisierten Lernen aus, indem sie zeit- und ortsun­abhängig lernen, ein eigenes Zeitmanagement erstellen und dessen Umsetzung und Einhaltung eigenständig organisieren;
  • können das Angebot verschiedener digitaler Medien zum Selbststudium sowie zur aktiven Teilnahme in Online-Lerngruppen nutzen und mitgestalten;
  • können durch die Teilnahme an der Moodle-Lernumgebung, durch Selbststudium inner­halb von Lerngruppen und durch die Teilnahme an Präsenz- und Online-Seminaren kooperativ lernen;
  • üben durch die Teilnahme an Präsenzseminaren ihre kommunikativen Kompetenzen sowie ihre Präsentationsfähigkeit;
  • haben durch die Integration digitaler Lehr-/Lernformen innerhalb des Moduls ihre Fähig­keiten im Umgang mit neuen Medien erweitert und können differenziert mit unter­schiedlichen medialen Lernangeboten umgehen.

Die Studierenden haben durch die Prüfungsvorbereitung und Prüfungsform der Haus­arbeit die Fähigkeit erlangt, komplexe Inhalte auf fachwissenschaftlichem Niveau zu recherchieren und in eigenständiger Weise aufzubereiten und darzustellen. Sie können eigene Fragestellungen entwickeln, relevante von irrelevanten (medialen) Quellen unter­scheiden und über die Kurse hinaus soziologische Fachliteratur unterschiedlicher Medien recherchieren, beschaffen und im Rahmen der Erstellung der Hausarbeit nutzen. Rele­vante Ergebnisse zur Beantwortung der Fragestellung können sie identifizieren, schriftlich präsentieren und in einen größeren Bedeutungszusammenhang stellen, indem sie sie argumentativ in einen schlüssigen Text einbetten.

Zugang zu den Lernmaterialien und weiteren studienrelevanten Informationen, sowie Kontakt zu den Betreuenden und den Mitstudierenden erhalten Sie in der
moodle Lernumgebung des Moduls.
Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die BelegerInnen des Moduls automatisch geöffnet.

Aktuelles

Sehr geehrte Studierende, aufgrund der Corona-Krise ist der Hochschulbetrieb derzeit eingeschränkt. Alle Mitarbeiter_innen des Lehrgebiets sind – so weit möglich – im Home-Office tätig. Über E-Mail sind wir weiterhin für Sie zu erreichen. Für die mündlichen Prüfungen, die jetzt ausfallen mussten, werden wir so bald wie möglich Nachholtermine anbieten. Die Zeiträume für die mündlichen Prüfungen finden Sie auf den jeweiligen Modulseiten. Für Haus- und Abschlussarbeiten sowie für die Einschreibung und Wiederbelegung gelten Ausnahmeregelungen, die zentral festgelegt werden. Bitte informieren Sie sich hierüber auf den Seiten der FernUniversität. Wir hoffen, dass Sie gut durch diese Zeit kommen, mit herzlichen Grüßen aus Hagen, Ihr Lehrgebiet Soziologie III.

Downloads

Hinweise zur Hausarbeit

Hinweise zur Bachelor- oder Master-Abschlussarbeit

Leitfaden für das wissenschaftliche Arbeiten im Institut für Soziologie

Modulbeauftragte

Voraussetzungen für die Zulassung zur Prüfung

Einschreibung in den Studiengang und Belegung der Kurse des Moduls

Prüfungsformen

Form Prüfungsnummer Termin Anmeldeschluss
Hausarbeit 107052 während des Semesters 15.12.2019

 

Zur Prüfungsanmeldung

Bitte denken Sie daran, Ihre Hausarbeit auch via E-Mail als Word- und PDF-Datei einzureichen. Dies gilt ebenso für Ihre Abschlussarbeit.

 

Weitere Informationen zum Modul

Lehrformen

Selbststudium mit Print- und Onlinematerial

Dauer

1 Semester

Häufigkeit

Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten

Umfang

Workload: 450 h, ECTS-Punkte: 15

Teilnahmevoraussetzungen

Keine

Voraussetzungen für die Vergabe von ECTS-Punkten

Belegung aller Kurse und erfolgreicher Abschluss der Prüfung

Stellenwert der Note für die Endnote

15/120