Buchprojekte

  • Doing Research CoverBild: LG Mediendidaktik

    Forschung wird zunehmend aus Sicht ihrer Ergebnisse gedacht – nicht zuletzt aufgrund der Umwälzungen im System Wissenschaft. Der Band lenkt den Fokus jedoch auf diejenigen Prozesse, die Forschungsergebnisse erst ermöglichen und Wissenschaft konturieren. Dabei ist der Titel Doing Research als Verweis darauf zu verstehen, dass forschendes Handeln von spezifischen Positionierungen, partiellen Perspektiven und Suchbewegungen geformt ist. So knüpfen alle Beitragenden auf reflexive Weise an ihre jeweiligen Forschungspraktiken an. Ausgangspunkt sind Abkürzungen – die vermeintlich kleinsten Einheiten wissenschaftlicher Aushandlung und Verständigung.

    Der in den Erziehungs-, Sozial-, Medien- und Kunstwissenschaften verankerte Band zeichnet ein vieldimensionales Bild gegenwärtigen Forschens mit transdisziplinären Anknüpfungspunkten zwischen Digitalität und Bildung.


    Herausgeberinnen: Prof. Dr. Sandra Hofhues (FernUniversität in Hagen), Prof. Dr. Konstanze Schütze (Universität zu Köln)

    Verlag: transcript

    Reihe: Science Studies

    Link zum Buch: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-5632-9/doing-research-wissenschaftspraktiken-zwischen-positionierung-und-suchanfrage/

  • Mit der Optimierung des Lehrens und Lernens durch Daten, Zahlen und Algorithmen nehmen die Nutzung digital erzeugter Daten oder automatisierte Auswertungsmethoden zu. Daten lassen sich nahezu beliebig miteinander verknüpfen und digitale Geräte, einzelne Plattformen und technische Ökosysteme befinden sich inzwischen im Dauerbetrieb. Scheinbare „Gewissheiten“ und vermeintlich objektive(re) Rückmeldungen bestimmen so die pädagogische Praxis mit. Die Beiträger*innen des Bandes setzen sich kritisch mit (digitalen) Vermessungspraktiken in pädagogischen Kontexten und der allumfassenden Quantifizierung auseinander. Neben aktuellen Forschungsprojekten, die die dargelegten Ambivalenzen empirisch in den Blick nehmen, reflektieren darüber hinaus Interviews von Lehrenden und Lernenden die Erkenntnisse sowie eigene Erfahrungen für die Gegenwartsgesellschaft.

    Herausgeberinnen: Univ.-Prof.‘in Dr’in Mandy Schiefner-Rohs, Univ.-Prof.‘in Dr’in Sandra Hofhues und Univ.-Prof. Dr. Andreas Breiter

    Verlag: transcript

  • Die Hochschule und das Studium sind ebenso wie alle Bildungseinrichtungen von gesellschaftlichen Krisen, Entwicklungen und Phänomenen sowie bildungspolitischen Bestrebungen betroffen. Sie rahmen, durchdringen und transformieren die Gegenwart des Studierens und lassen Fragen aufkommen, wie Menschen unter diesen Bedingungen eigentlich studieren bzw. studieren können. Mit diesen Fragen und besonders den Praktiken des Studierens beschäftigt sich das geplante Buchvorhaben und füllt so eine forscherische ebenso wie eine ‚praktische‘ Lücke.Diese Lücke betrifft aktuelle Fragen im Kontext von Subjekt- und Hochschulbildung ebenso wie solche Fragen, die angesichts von Digitalisierung und gesellschaftlichen Krisen nicht nur ‚nach Corona‘ in den Hochschulen rege diskutiert werden. Das geplante Buchvorhaben schließt somit an bestehende Herausgeber*innenbände an, die empirisch auf einzelne Fragestellungen des Studierens blicken und/oder hochschuldidaktische Fragen beantworten. Das Buchvorhaben gibt Autor*innen zugleich den Raum, um unterschiedliche Themen und Fragen in Bezug auf ein Studieren in der Gegenwart und Praktiken des Studierens nachzugehen. Durch die praxeologische Grundausrichtung eröffnet das geplante Handbuch zum Studieren auch neue bzw. bisher kaum erschlossene Diskurslinien im genannten Themenfeld.

    Herausgeberinnen: Univ.-Prof.‘in Dr’in Sandra Hofhues und Jennifer Grüntjens

    Verlag: Beltz

  • Praktiken stellen zunehmend eine Gegenstands- und Forschungsperspektive in Sozial- und Erziehungswissenschaften dar, die sowohl theoretische als auch empirische Ausdifferenzierungen erfahren. In einem möglichst breiten Verständnis stellen Praktiken bewusstes und unbewusstes Alltagshandeln dar, das in einem strukturierten und strukturierenden Verhältnis zu Gesellschaft und Kultur steht und – im Verhältnis zu Norm- oder Symbolsystemen, Kommunikation und Interaktion sowie Diskurs – als kleinste Einheit des Sozialen verstanden werden kann (Reckwitz, 2003). Mit Schatzki (2002) gesprochen handelt es sich bei Praktiken um einen „organized nexus of doings and sayings“ (ebd., S. 77) sowie um Routinen und Aspekte der Inkorporiertheit von Wissen und von Performativität des Handelns.

    Während in der Medienpädagogik als Wissenschaftsdisziplin Praktiken sukzessive mehr Aufmerksamkeit erfahren (Bettinger & Hugger, 2020), ist ihre Bedeutung für Mediendidaktik und ihre Forschung im engeren Sinne bislang weitestgehend ungeklärt und bleibt implizit.

    Der Sammelband „Praktiken in der Mediendidaktik“ setzt diesen Theorie- und Forschungskomplex in das Zentrum und verknüpft ihn mit aktuellen Diskursen, theoretischen und empirischen Perspektiven und Phänomene der Mediendidaktik sowie mit ihren disziplinären Bezügen zur Medienpädagogik, kritischer Medienbildung und Informatik, critical educational technology oder auch den critical data studies. Die Beiträge des geplanten Bandes bilden damit sowohl die Breite der Felder der Mediendidaktik als auch ihre Vielfältigkeit an Praxis-, Theorie- und Forschungsperspektiven ab.

    Der Sammelband knüpft inhaltlich und zeitlich an die Ringvorlesung „Mediendidaktik“ an der FernUniversität in Hagen im WiSe 2023/2024 und SoSe 2024 an und verfolgt somit nicht zuletzt den Anspruch, Universität und Studium als Orte der Diskursentwicklung zu verstehen und ein kritisches Hinterfragen des Status Quo zu ermöglichen.

    Herausgeber*innen: Christian Helbig und Univ.-Prof.‘in Dr’in Sandra Hofhues

    Verlag: tbd.

  • In der Bildungseinrichtung Hochschule, in bildungspolitischen Schriften, aber auch in Diskursen der Hochschulforschung werden häufig Überlegungen und (Vor-)Annahmen zu den Bedürfnissen, Rollen, An- und Herausforderungen ‚der‘ Studierenden angestellt. Diese begründen sich oftmals in Soll-Vorstellungen (Normal-)Studierender, mit ‚Normal’-Biographien bzw. bestimmten soziökonomischen Eigenschaften, Lebensumständen, Interessen und Zielen, welche sich wiederum auf die Ausgestaltung von nicht nur Lehr-Lernarrangements, sondern auch der Organisation des Studiums auswirken. Dabei wird außer Acht gelassen, dass – wie auch aktuelle Studierendenbefragungen zeigen – die Studierendenschaft längst deutlich heterogener ist und sich durch eine Vielfalt von Biographien, (Vor-)Erfahrungen, Motivationen und soziokulturellen Hintergründen auszeichnet. Das geplante Buchvorhaben soll hier anschließen und (Fern-)Studierende sowie ihre Lebensrealitäten und Übergänge innerhalb des Studiums in den Mittelpunkt rücken. Studierende und ihre spezifischen Gegenwarten, die heute von Heraus- und Anforderungen wie Krieg, Pandemie, Care-Arbeit, (Neben-)Berufstätigkeit oder prekären Wohnverhältnissen geprägt werden, sollen betrachtet werden, um nicht zuletzt zu spezifischeren Bildern und Vorstellungen von (Fern-)Studierenden zu gelangen.

    Gleichzeitig schließt das Buch als Projektpublikation an das BMBF-geförderte Verbundprojekt „Transition into Distance Education (TiDe): Studieneingang ins Fernstudium“ an, dessen Ziel es ist, Erkenntnisse hinsichtlich des Fernstudiums an nicht-staatlichen Hochschulen im organisationalen Vergleich mit der einzigen staatlichen Fernuniversität in Deutschland zu gewinnen. Übergreifend soll die Forschungsfrage beantwortet werden, inwiefern sich Unterschiede in den studentischen Erfahrungsräumen von staatlichen und nicht-staatlichen Hochschulen feststellen lassen. Damit nimmt TiDE Fernstudierende in den Blick, die aufgrund ihres Alters und ihrer Lebenssituation überwiegend nicht als ‚Normalstudierende‘ bzw. im Fachdiskurs als nicht-traditionelle Studierende betrachtet werden und fragt, wie sie sich in der Studieneingangsphase einfinden und welche kritischen Anforderungen sich durch die spezifischen Rahmenbedingungen ihres Fernstudiums für sie ergeben. Mit dem Buchvorhaben besteht demnach die Möglichkeit, Studierende in einem größeren Rahmen, z. B. über Fernstudierende, zu fokussieren und zu erörtern, was es bedeutet, (Fern-)Studierende*r zu werden, zu sein und letztendlich nach dem Studium zu bleiben.

    Insgesamt knüpft das Buchvorhaben so an zwei praktische und forschungsseitige Lücken an: zum einen, indem vielfältige Lebensrealitäten Studierender betrachtet werden, und zum anderen, indem Fernstudierende, die seit den frühen 2000ern kaum noch wissenschaftliche Beachtung finden, in den Fokus gerückt werden.

    Herausgeberinnen: Dr.‘in Sabrina Schaper, Jennifer Lange und Univ.-Prof.‘in Dr’in Sandra Hofhues

    Verlag: Beltz

Mediendidaktik | 09.04.2024