Sommersemester 2021

Modul 26601/Modul 1: Perspektiven und Theorien der Soziologie

Inhalte

Das Modul 26601 muss belegt werden, wenn Sie dieses Modul studieren möchten.

Lern-Einheit
Titel
LE1: Einführung in soziologische Denkweisen
LE2: Soziologische Praxistheorien
LE3: Pierre Bourdieu
LE4: Einführung in die Systemtheorie
Lerneinheiten

Am Anfang des Master-Studiengangs steht mit Modul 1 eine vertiefende Auseinandersetzung mit soziologischen Theorien. Das Modul ist eng auf das weitere Modul der Grundlagenphase (Modul 2) abgestimmt, insofern beide Module jeweils verschiedene und sich gegenseitig ergänzende Instrumentarien zur soziologisch angeleiteten Berufstätigkeit vermitteln. Das Modul 1 zu den theoretischen Instrumentarien hat zusätzlich die Funktion, mit Hilfe eines Kurses zur „Soziologischen Denkweise“ eine gemeinsame Basis für die späteren Studienphasen zu schaffen. Hier geht es darum, die bereits im B.A.-Studium erworbenen soziologischen Kenntnisse der Studierenden im Hinblick auf die Anforderungen des Studiengangs „Soziologie – Zugänge zur Gegenwartsgesellschaft“ zu erweitern und zu vertiefen.

Grundlage für alle weiteren Inhalte des Moduls bildet daher LE1 „Einführung in soziologische Denkweisen“. Dieser Kurs versammelt wichtige Ansätze soziologischer Klassiker, um die Grundströmungen der Soziologie ins Gedächtnis zu rufen und schafft damit eine gemeinsame Ausgangsbasis für die Entfaltung soziologischer Phantasie. Ausgehend von der grundlegenden Diskussion der vorgestellten soziologischen Denkweisen, die auch die Gründe für einen methodisch fundierten und theoretisch ausgerichteten Zugang der Soziologie zur Gegenwartsgesellschaft thematisiert, werden zwei moderne Klassiker dieses soziologischen Denkens im Rahmen zweier separater Kurse eingehender vorgestellt:

LE3 „Pierre Bourdieu“ bietet einen Überblick über das umfangreiche Werk von Bourdieu und diskutiert seine Theorie der Praxis, die zugleich als Kultursoziologie als auch als allgemeine Soziologie gelten kann. Dazu hat Bourdieus Ansatz den beachtlichen Vorzug, sich strikt an empirische Forschungen zu binden, so dass hier zentrale Fragen der kultursoziologischen und allgemeinen empirischen Feldforschung erörtert werden.

LE4 „Einführung in die Systemtheorie“ skizziert und problematisiert im Gegenzug in Grundzügen die Theorie Niklas Luhmanns und ordnet die Systemtheorie in die soziologische Diskussion ein. Nach einer kurzen Werkübersicht und einer Rekonstruktion von Luhmanns Theorieverständnis geht es zunächst um das Paradigma selbstreferentieller Systeme. Anschließend rücken psychische und soziale Systeme als besondere Systemtypen in ihrer spezifischen Eigenart in den Fokus und dienen zugleich als Beispiel eines Verhältnisses, welches Luhmann als strukturelle Kopplung bezeichnet. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Luhmanns Ausführungen zu sozialer Differenzierung. Zum Abschluss werden Luhmanns Rationalitätsbegriff und das Verhältnis der Systemtheorie zur gesellschaftlichen Praxis erörtert.

Diese beiden Lerneinheiten „Pierre Bourdieu“ und „Einführung in die Systemtheorie“ stellen die beiden Theorien nicht nur dar, sondern diskutieren auch die Möglichkeiten und Grenzen zur Weiterentwicklung beider Ansätze, so dass die Studierenden einen kritischen Umgang mit soziologischen Großtheorien und Forschungsansätzen einüben können.

LE2 „Soziologische Praxistheorien“ liefert eine erste Systematisierung soziologischer Praxistheorien und verdichtet die Darstellung zu einer einführenden Skizze des poststrukturalistischen Materialismus. Vor diesem Hintergrund ist der Kurs darauf ausgerichtet, eine aktuelle soziologische Fachdiskussion um den Zugang zur Gegenwartsgesellschaft mit Hilfe der Begriffe Praktik, Praxisformation und Praxis darzustellen und in ihren Konsequenzen für soziologische Forschung zu diskutieren.

Dieser Kurs nimmt sehr eng Bezug auf die Lerneinheit „Einführung in soziologische Denkweisen“, so dass das Modul insgesamt stringent gerahmt ist, um die Studierenden an den qualifizierenden Master-Studiengang heranzuführen. Außerdem schaffen die Studieninhalte des Moduls die Möglichkeit, soziologische Problematisierungen mit Hilfe von Theorien einzuüben und soziologische Fragestellungen zu generieren, die im weiteren Verlauf des Studiums immer wieder aufgegriffen werden können.

>>> Modul 26601 belegen

Das Modul hat eine neue Modulnummer erhalten. Sollten Sie die Materialien über die alten Kursnummern 03198 bzw. 03619, 03676 und 03677 bereits belegt haben (max. 7 Semester her), erhalten Sie kostenfreien Zugriff auf die Online-Version des aktuellen Kursmaterials unter der neuen Modulnummer 26601. Setzen Sie dafür bei der Belegung des Moduls das Wiederholerkennzeichen (WHK).

Zugang zu den Lernmaterialien und weiteren studienrelevanten Informationen sowie Kontakt zu den Betreuenden und den Mitstudierenden erhalten Sie in der

moodle Lernumgebung des Moduls.
Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die BelegerInnen des Moduls automatisch geöffnet.

Lernergebnisse/Kompetenzen

Fachkompetenzen:

Den Studierenden sind in vertiefender Weise soziologische Denkweisen vertraut, sie haben die vor dem Masterstudium erworbenen Grundkenntnisse der Soziologie aufgefrischt und sind auf die wissenschaftliche Ausrichtung des Master-Studiengangs fokussiert. Die Studierenden kennen verschiedene soziologische Denkweisen und erinnern die damit verbundenen relevanten Theorien, Modelle und Begriffe der Soziologie.

Sie kennen das Werk Pierre Bourdieus und Niklas Luhmanns und verstehen die Grundzüge von Bourdieus Theorie der Praxis und der Luhmannschen Systemtheorie. Die Studierenden kennen darüber hinaus die Grundlagen gegenwärtiger soziologischer Praxistheorien und den poststrukturalistischen Materialismus im Speziellen. Sie sind in der Lage, die kennengelernten soziologischen Theorien wiederzugeben, zu erläutern, zueinander in Beziehung zu setzen und fachlich einzuordnen.

Mit Hilfe der bereitgestellten theoretischen Werkzeuge der unterschiedlichen Theorierichtungen können die Studierenden Wechselwirkungen zwischen Individuum und Gesellschaft analysieren und in ihrer Reichweite beurteilen. Ergebnisse dieser Analysen können sie theorieintern wie auch aus unterschiedlichen soziologischen Denkweisen heraus miteinander in Bezug setzen und vergleichen. Sie sind befähigt, gemäß anerkannter Techniken wissenschaftlichen Arbeitens soziologisch relevante theoretische Fragestellung zu entwickeln und die Wahl der zur Beantwortung eingesetzten theoretischen Werkzeuge methodologisch zu begründen.

Sie sind sicher im Umgang mit wichtigen soziologischen Theorieströmungen, die für den weiteren Studienverlauf grundlegend sind, und können die erworbenen Theoriekenntnisse auf soziologische Problemstellungen, die in den thematischen Schwerpunkten behandelt werden, anwenden. In Kombination mit der Einübung der soziologischen Denkweise schafft das Modul dadurch die Basis für ein die soziologischen Grundkenntnisse vertiefendes Masterstudium.

Weitere Schlüsselkompetenzen:

Die Studierenden

  • können im Rahmen der individuellen und/oder kooperativen Bearbeitung der Modulinhalte Lern- und Arbeitsprozesse zeitlich, sachlich und sozial organisieren;
  • bauen die Fähigkeiten zum selbstorganisierten Lernen aus, indem sie zeit- und ortsunabhängig lernen, ein Zeitmanagement erstellen und dessen Umsetzung und Einhaltung eigenständig organisieren;
  • haben durch die Integration digitaler Lehr-/Lernformen innerhalb des Moduls ihre Fähigkeiten im Umgang mit neuen Medien erweitert und können differenziert mit unterschiedlichen Medialen Lernangeboten umgehen;
  • können Angebote verschiedener digitaler Medien zum Selbststudium sowie zur aktiven Teilnahme in Online-Lerngruppen synchron und asynchron nutzen und aktiv mitgestalten;
  • sind imstande durch die Teilnahme an Präsenz- und Online-Seminaren kooperativ zu lernen.
  • Die Studierenden haben durch die Prüfungsvorbereitung und Prüfungsform der Hausarbeit die Fähigkeit erlangt, komplexe Inhalte auf fachwissenschaftlichem Niveau zu recherchieren; sie können für die von ihnen entwickelten Fragestellungen relevante von irrelevanten medialen Quellen unterscheiden und über die Kurse hinaus soziologische Fachliteratur unterschiedlicher Medien recherchieren, beschaffen und im Rahmen der Erstellung der Hausarbeit nutzen. Zur Beantwortung der Fragestellung relevante Ergebnisse können sie identifizieren, schriftlich präsentieren und in einen größeren Bedeutungszusammenhang in einem argumentativ aufeinander aufbauenden Fließtext einbetten.   
  • Die Studierenden haben durch die Prüfungsvorbereitung und Prüfungsform der  mündlichen Prüfung die Fähigkeit erlangt, komplexe Inhalte auf fachwissenschaftlichem Niveau in unterschiedlichen Medien zu recherchieren, relevante Ergebnisse zu identifizieren und auf eine von ihnen entwickelte Themenanforderung zu beziehen. Die Ergebnisse der Recherche können sie kommunikativ darstellen, indem sie diese in komprimierter Form und an der Themenstellung orientiert mündlich präsentieren, im Rahmen der Diskussion im Prüfungsgespräch in einen größeren Bedeutungszusammenhang argumentativ einbetten und weiterführende Fragen kommunikativ kompetent beantworten können.

Modulbeauftragte

Voraussetzungen für die Zulassung zur Prüfung

Einschreibung in den Studiengang und Belegung der Kurse des Moduls

Prüfungsformen

Form Prüfungsnummer Termin Anmeldeschluss
mündliche Prüfung 107014 während des Semesters 15.06.2021
Hausarbeit 107012 während des Semesters 15.06.2021

Achtung: Bitte achten Sie bei der Wahl der Prüfungsform darauf, dass Sie laut Studienordnung vor der Zulassung zur Master-Abschlussarbeit mindestens 2 Module mit einer mündlichen Prüfung und mindestens 3 Module mit einer Hausarbeit abgeschlossen haben müssen.

Zur Prüfungsanmeldung

 

Weitere Informationen zum Modul

Lehrformen

Selbststudium mit Print- und Onlinematerial

Dauer

1 Semester

Häufigkeit

Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten.

Umfang

Workload: 450 h, ECTS-Punkte: 15

Teilnahmevoraussetzungen

Keine

Voraussetzungen für die Vergabe von ECTS-Punkten

Belegung aller Kurse und erfolgreicher Abschluss der Prüfung

Stellenwert der Note für die Endnote

15/120