Inhalte
Dieses Modul geht in transnationaler Perspektive der Frage nach, welche politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Transformationsprozesse während des 19. und 20. Jahrhunderts die Herausbildung einer vielfältigen Europäischen Moderne prägten. Im Zuge ökonomisch-struktureller Veränderungen unterlagen die europäischen Gesellschaften dieser beiden Jahrhunderte vielfältigen Transformationsprozessen, der sich unter anderem in der Formierung der bürgerlichen Gesellschaft abbildete.
Die erste Lerneinheit (LE1) behandelt schlaglichtartig (und mit Schwerpunktsetzung auf der deutschen Entwicklung) wichtige gesellschaftsgeschichtliche Problembereiche vom ausgehenden 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert, dem sogenannten Bürgerlichen Zeitalter. Die ausgewählten Studien zu den drei Rahmenthemen ‘Gesellschaft im Wandel’, ‘Lebenswelten in der Moderne’ sowie ‘Europäische Moderne und Erfahrungen von Krise’ berücksichtigen die ganze Bandbreite sozio-ökonomischer, geschlechtergeschichtlicher, ökologischer und kultureller Aspekte. Anhand ausgewählter Beispiele soll in diesem Kontext erstens der These von der Transformation moderner Gesellschaften nachgegangen, zweitens der ‘Mythos Moderne’ am Beispiel spezifischer Lebenswelten veranschaulicht und drittens Gesellschaft(en) der (europäischen) Moderne in ihrer Ambivalenz kritisch hinterfragt werden.
Lerneinheit 2 (LE2) „Globalgeschichte Europas (1918-1989): Klasse, Geschlecht, Globalisierung“ untersucht globale Prozesse der Angleichung aber auch der lokalen Differenzierung von Körperpraktiken, sozialer Gruppenbildung sowie von Konsummustern im kurzen 20. Jahrhundert. Vertieft wird dieser Zugriff anhand einer transnationalen Perspektivierung der sozialen Ordnungskategorien Geschlecht und Klasse.
Die Lerneinheit 3 (LE3) „Geschichte des Finanzkapitalismus“ untersucht die Rolle globaler Finanzmärkte vom späten 18. bis zum ausgehenden 20. Jahrhundert. Der Fokus liegt auf Entwicklungen in Deutschland, Großbritannien und den USA. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei einerseits der Verflechtung von Markt und Staat, andererseits der Einbettung von Marktverhältnissen in (trans-)kulturelle und (trans-)gesellschaftliche Strukturen.
Der Online-Kurs/Lerneinheit 4 (LE4) „Wissensgeschichte in globaler Perspektive“ untersucht in einem ersten Schritt, wie ‚Wissen‘ als historischer Untersuchungsgegenstand definiert werden kann. Exemplarisch an zwei Feldern (dem Kolonialismus, der Ökonomie) wird nachgezeichnet, wie ‚Wissen‘ zwischen Räumen zirkulierte und unterschiedlichste Akteur:innen an seiner Verbreitung beteiligt waren.
Die Lerneinheit 5 (LE5) „Die Industrialisierung“ behandelt den grenzüberschreitenden Prozess der Industriellen Revolution, der zum Übergang von Alteuropa in die Phase der Europäischen Moderne beitrug und deren von nun an dominierende ökonomische, soziale, politische und kulturelle Entwicklungsdynamik prägte. In dieser Lerneinheit stehen aus einer transnationalen Perspektive ökonomische Transformationsprozesse und der durch sie miteingeleitete gesellschaftliche Wandel im Vordergrund.
In der Lerneinheit 6 (LE6) „Geschichte des Wohlfahrtsstaats in Europa“ wird seine von Krisen und Neuorientierungen begleitete Entwicklung seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert zusammenfassend und vergleichend vorgestellt, wobei sowohl unterschiedliche Ausprägungen als auch vereinheitlichende Tendenzen bei der Herausbildung wohlfahrtsstaatlicher Systeme in Europa in den Blick genommen werden.
Um zur Modulabschlussprüfung zugelassen zu werden, müssen Sie das Modul 26211 ordnungsgemäß belegt haben.
Lern-Einheit | Titel | Vorschau |
Pflicht: Alle drei Einheiten sind Pflicht | ||
LE1: | Mythos Moderne. Bürgertum – Geschlechterrollen – Verwerfungen (Prof. Dr. A. Przyrembel) | |
LE2: | Globalgeschichte Europas (1918-1989): Klasse, Geschlecht, Migration (online) (Prof. Dr. A. Przyrembel) | |
LE3: | Geschichte des Finanzkapitalismus (Dr. A. Neumann) | |
Wahlpflicht: Eine Einheit ist zu wählen | ||
LE4: | Wissensgeschichte in globaler Perspektive (online) (Prof. Dr. A. Przyrembel) | |
LE5: | Die Industrialisierung (online) (Dr. A. Neumann) |
|
LE6: | Geschichte des Wohlfahrtsstaats in Europa (Dr. A. Neumann) |
Zugang zu den Lernmaterialien und weiteren studienrelevanten Informationen, sowie Kontakt zu den Betreuenden und den Mitstudierenden erhalten Sie in der
moodle Lernumgebung des Moduls.
Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die BelegerInnen des Moduls automatisch geöffnet.
Modulbeauftragte
LG Geschichte der Europäischen Moderne
Prof. Dr. Alexandra Przyrembel
email: alexandra.przyrembel
Tel.: +49 2331 987 – 2110
LG Geschichte der Europäischen Moderne
Dr. Arndt Neumann
email: arndt.neumann
Tel.: +49 2331 987 – 2764
LG Geschichte der Europäischen Moderne
Jutta Bürger-Kaiser
E-Mail: sekretariat.przyrembel
Tel.: +49 2331 987 – 2110
Fax: +49 2331 987 – 4393
Sprechzeiten: Mo-Do: 10:00-14:00 Uhr
Raum: B0.014
Lernergebnisse/Kompetenzen
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Moduls sind die Studierenden in der Lage,
- europäische Dynamiken und Mentalitäten aus kulturgeschichtlicher Perspektive einzuordnen und zu systematisieren.
- Transformations- und Innovationsprozesse des 19. und 20. Jahrhunderts, insbesondere die Herausbildung kapitalistischer Strukturen und die Herausbildung des Wohlfahrtstaates zu analysieren.
- die Ausbildung globaler Wissenskulturen hinsichtlich der Dialektik von Diversität, Differenz und Homogenisierung zu bewerten.
- die Entwicklung von Geschlechterverhältnissen zu beurteilen und diese Prozesse in nationaler und transnationaler Perspektive zu klassifizieren.
- aus dem Erlernten eigene Schlussfolgerungen zu ziehen und neue Fragestellungen zu entwickeln.
Die Studierenden haben
- die Fähigkeiten zum selbstorganisierten, forschenden Lernen ausgebaut, indem sie zeit- und ortsunabhängig lernen.
- die Fähigkeit zum kooperativen Lernen durch die Teilnahme an Online-Kursen, durch Selbststudium innerhalb von Lerngruppen und durch die Teilnahme an Präsenz- und Online-Seminaren eingeübt.
- erweiterte Medienkompetenzen durch die Integration digitaler Lehr-/Lernformen innerhalb des Moduls erworben.
- im Rahmen der individuellen und/oder kollaborativen Auf- und Vorbereitung der Modulinhalte ihre Fähigkeit, Lern- und Arbeitsprozesse zeitlich, sachlich und sozial zu organisieren, entwickelt und gestärkt.
- komplexe Inhalte auf fachwissenschaftlichem Niveau zu präsentieren und in einen größeren Bedeutungszusammenhang argumentativ einzubetten, dies betrifft vor allem die Vielfalt der europäischen Moderne im 19. und 20. Jahrhundert.
Schritte zur Modulprüfung
Bitte vergessen Sie nicht, jede Prüfung unter Angabe der Prüfungsform und des Moduls beim Prüfungsamt bis zum 15. Juni (Sommersemester) bzw. 15. Dezember (Wintersemester) anzumelden.
In der Prüfung sollten Sie in der Lage sein, auf der Basis der Studienbriefe den Prüfenden Ihre eigenständige Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema deutlich zu machen. Dies setzt eine über die Inhalte aller Kurse eines Moduls hinausgehende Beschäftigung mit der themenspezifischen Literatur und dem Forschungsdiskurs voraus.
weiterlesen...Bei einer mündlichen Prüfung können (und sollen) Sie die Schwerpunkte im Vorfeld mit Ihrer Prüferin bzw. Ihrem Prüfer absprechen. Dabei empfiehlt sich die Schwerpunktsetzung auf einen bestimmten Kurs –von diesem Schwerpunkt aus sind in der Prüfung die Bezüge zu den Inhalten der übrigen Kurse herzustellen. Je nach Prüferin oder Prüfer werden Sie um die Vorbereitung von einem oder zwei Themenschwerpunkten gebeten. Nach konkreter Absprache erarbeiten Sie ein Exposé, das von den Prüfenden per Mail oder telefonisch mit Blick auf eine eventuelle Überarbeitung kommentiert wird. Das zwei- bis dreiseitige Exposé sollte einen Abriss der Themenfelder, Leitfragen und Thesen, eine Gliederung sowie eine Kurzbibliografie zentraler Forschungsliteratur, mit der Sie sich innerhalb der Themen auseinandergesetzt haben, umfassen.
Bei Videoprüfungen bitte besonders frühzeitig mit dem Prüfer oder der Prüferin (siehe untenstehende Übersicht), dem Prüfungsamt und dem Studienzentrum wegen der Koordination eines Termins in Verbindung setzen!
Siehe: Sonderregelungen
Interessenten melden sich bitte zuerst bei den betreffenden Lehrgebieten, um einen Termin, eventuell auch einen Ersatztermin, bei der gewählten Prüferin oder dem Prüfer zu vereinbaren. Jede Prüfung wird von einer Beisitzerin oder einem Beisitzer hinzugezogen, die bzw. der vom Lehrgebiet bestimmt wird, protokolliert.
Klären Sie bitte anschließend an dem von Ihnen gewählten Studienzentrum, ob zum vereinbarten Termin eine technische Betreuung gewährleistet ist und eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter während der Video-Prüfung anwesend sein kann. Anschließend melden Sie sich bitte beim Prüfungsamt, Frau Tyler, Tel. +49 2331 987-4626
Für Themenabsprachen zu den einzelnen Kursen wenden Sie sich bitte an folgende Ansprechpartnerinnen (verstehen Sie bitte die Angabe eines Prüfungsbetreuenden, zu der Sie aufgefordert werden, als rein formal: Für die tatsächliche Betreuung entscheidend sind die oben angegebenen Kursbetreuerinnen und Kursbetreuer):
Kurs | Epoche/ Region |
Ansprechpartnerin/ Prüferin |
Mythos Moderne. Bürgertum – Geschlechterrollen – Verwerfungen |
Neuzeit |
Prof. Dr. Alexandra Przyrembel |
Globalgeschichte Europas (1918-1989): Klasse, Geschlecht, Migration |
Neuzeit |
Prof. Dr. Alexandra Przyrembel |
Geschichte des Finanzkapitalismus | Neuzeit |
Dr. Arndt Neumann |
Wissensgeschichte in globaler Perspektive (online) | Neuzeit |
Prof. Dr. Alexandra Przyrembel |
Die Industrialisierung | Neuzeit |
Dr. Arndt Neumann |
Geschichte des Wohlfahrtsstaats in Europa | Neuzeit |
Dr. Arndt Neumann |
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Prüfung!
Prüfung
Prüfungsform | Prüfungsnummer | Termin | Anmeldeschluss |
Mündliche Prüfung | 107144 |
02. – 06.03.2026 |
15.12.2025 |
Weitere Informationen zum Modul
Lehrformen
Selbststudium mit Print- und Onlinematerial
Umfang
Workload: 450 h, Credits: 15 ECTS
Häufigkeit
Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten
Dauer
1 Semester
Teilnahmevoraussetzungen
i.V.
Voraussetzungen für die Vergabe von Kreditpunkten