Durchbruch beim Zugang zu ostasiatischen Bildungsmärkten

Aktuelles - November 2016

Die FernUniversität in Hagen und die King Mongkut's University of Technology North Bangkok (KMUTNB) haben ein binationales Promotionsabkommen unterzeichnet. Die Dekane der Fakultät für Mathematik und Informatik der FernUniversität in Hagen, Prof. Dr. Jörg Desel, und der Faculty of Information Technology der KMUTNB, Assoc. Prof. Dr. Phayung Meesad, tauschten bei einem Treffen die von ihnen, der Rektorin der deutschen und dem Präsidenten der Bangkoker Universität unterzeichnete Erweiterung des bereits seit 2008 bestehenden Kooperationsvertrages aus. Statt der bisher notwendigen Einzelfallentscheidungen in beiden Hochschulen darüber, ob eine Doktorandin oder ein Doktorand aus Thailand den Doktorgrad dort und in Deutschland erreichen können soll, ist dies nun generell geregelt. Der bürokratische Aufwand reduziert sich dadurch erheblich.

Foto: FernUniversität
Von Seiten der FernUniversität nahmen am Vertragsaustausch unter anderem Dekan Prof. Jörg Desel (Mitte), Prof. Herwig Unger (rechts neben dem Dekan) und Prof. Wolfgang Halang (4.v.li.) teil.

Lob kommt vom Leiter des Informationszentrums des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Bangkok: „Binationale Promotionen kommen (hier) bisher kaum vor. Und wenn doch, dann ad hoc auf der Basis von Einzelvereinbarungen. In der Regel streben die Studierenden ausschließlich einen deutschen, europäischen oder amerikanischen Abschluss an. Thailändische Bildungseinrichtungen, Ministerien und Stipendiengeber haben dagegen einheimische Abschlüsse im Fokus. Insofern ist das Abkommen mit der KMUTNB bemerkenswert, denn damit bekommt die FernUniversität einen Fuß in den thailändischen Bildungsmarkt, nach dem viele deutsche Unis händeringend suchen.“ Prof. Desel ergänzt: „Dass wir mit unserem Engagement dort richtig liegen, wird nicht zuletzt durch zahlreiche Kooperationen anderer, auch sehr renommierter Hochschulen dort belegt. Wir leisten mit unserer Vereinbarung Pionierarbeit.“ Unterstützt wird das Projekt der Hagener Fakultät für Mathematik und Informatik nicht nur vom DAAD, sondern auch von der Deutschen Botschaft in der thailändischen Hauptstadt, die einen Arbeitsschwerpunkt auf Bildung und Kultur gelegt hat.

In Bangkok wird für die administrative Unterstützung der erweiterten Zusammenarbeit sowie als Anlaufstelle für Interessierte und zur Betreuung von Promovierenden gerade ein Kontaktpunkt eingerichtet, der im Frühjahr 2017 seinen Betrieb aufnehmen soll. Er wird von einer wissenschaftlich Beschäftigten der KMUTNB betreut werden, die die Fakultät für Mathematik und Informatik in Hagen bereits besucht hat, um intensiv über alles Wichtige unterrichtet zu werden.

Gerd Dapprich, 28.11.2016

Nachtrag Dezember 2016

Kontaktpunkt der FernUniversität in Bangkok Foto: privat
Einrichtung des Kontaktpunktes an der KMUTNB in Bangkok
Düring | 12.08.2021