Präsenz-Seminar

Kommentar:

Gesellschaft ist in der Soziologie seit jeher ein vieldeutiger Begriff, der von den einen selbstverständlich gebraucht, von anderen lediglich in einer sehr spezifischen Weise verwendet und von dritten explizit abgelehnt wird. Gerade in den letzten Jahrzehnten ist der Gesellschaftsbegriff in der Soziologie aufgrund seiner essentialisierenden bzw. homogenisierenden Tendenzen verstärkt in Kritik geraten, bzw. aufgrund seiner nationalstaatlichen bzw. anthropozentrischen Engführungen problematisiert worden. Gleichzeitig erweist sich der Begriff für die Auseinandersetzung gerade mit größeren kollektiven Zusammenhängen bzw. Formen kollektiver Selbstbeschreibungen nach wie vor für sehr gewinnbringend. Ernesto Laclau und Chantal Mouffe sprechen vor diesem Hintergrund von Gesellschaft als einem „unmöglichen“ und gleichzeitig „notwendigem Objekt“ (Laclau/Mouffe 2001:149f). In der gezielten Beschäftigung mit ausgewählten Theorieansätzen wollen wir uns im Seminar mit diesem Spannungsfeld und den unterschiedlichen Weisen befassen, diesem zu begegnen.

In diesem Sinne stellt das Seminar eine weiterführende Auseinandersetzung mit dem Kurs Gesellschaftstheorien dar: Neben der gezielten und strukturierten Auseinandersetzung mit einzelnen Gesellschaftstheorien wollen wir diese auch kritisch befragen und vergleichend diskutieren und uns somit einen systematischen Überblick über das weite Feld der Gesellschaftstheorien verschaffen.

Voraussetzungen für die Teilnahme:

Erarbeitung des Kursmaterials und zusätzlicher Lektüre zur Vorbereitung der Sitzungen, Bereitschaft zur Übernahme eines Gruppen-Referats, Diskussionsbereitschaft.

Die Rahmenbedingungen (Corona-Schutzverordnung) hinsichtlich der Durchführung des Seminars werden zeitnah bekannt gegeben