Wintersemester 2019/20

Modul MANDL 3: Kulturwissenschaftliche Perspektiven der Literaturwissenschaft

Inhalte

Das Modul MANDL 3 besteht aus mehreren Kurseinheiten:

(1) Gender/Interkulturalität: Theorien und Lektüren: Der Kurs führt zunächst in aktuelle Modelle von Gender und Interkulturalität ein, um anschließend ihren historischen und systematischen Anwendungsbereich an literarischen Beispielen aus der frühen Neuzeit, dem 18. Jahrhundert, dem poetischen Realismus des 19. Jahrhunderts, der klassischen Moderne und der Gegenwartsliteratur zu erkunden.

(2) Die Arbeit (in) der Literatur: Im Gegensatz zu einem verbreiteten Gerücht stellen die Phänomene Arbeit und Ökonomie einen Hauptgegenstand der deutschsprachigen Literatur spätestens seit dem 19. Jahrhundert dar. Der Studienbrief führt zunächst in die Begriffs- und Kulturgeschichte der Arbeit ein, um anschließend exemplarische Stationen ihrer literarischen Problematisierung vom 19. bis zum 21. Jahrhundert abzuschreiten. So soll der vieldiskutierte Wandel der Arbeit historisch, kulturwissenschaftlich situiert und der Anteil von Literatur an ihm transparent gemacht werden.

(3+4) Einführung in die Literatur- und Kulturgeschichte des Hörens: Der aus zwei Teilen bestehende Kurs führt die Fruchtbarkeit kulturwissenschaftlicher Perspektiven auf die Literaturgeschichte vor. Zunächst beschreibt er das Hören als inter- und transdisziplinären Gegenstand, dessen Umfang nur im Zusammenspiel physikalischer, anthropologischer, philosophischer, soziologischer und kulturgeschichtlicher Ansätze ermessen werden kann. In der Folge werden entscheidende Stationen der Kulturgeschichte des Akustischen vornehmlich anhand des literarischen Wissens vom Hören rekonstruiert. Sie reichen von antiken Mythen über das Barock, vom 18. ins 20. Jahrhundert und bis hin zur Gegenwartsliteratur.

(5) Bildmedien: Der Kurs widmet sich in einem ersten, theoretischen Teil Grundfragen der Bildwissenschaft: Was ist überhaupt ein Bild? Welchen Stellenwert haben Bilder für eine Kultur? Wie kommt es zu Idolatrie (Bilderverehrung) und Ikonoklasmus (Bilderzerstörung)? Der zweite Teil beleuchtet verschiedene Bildmedien und Dimensionen von Bildlichkeit, wobei historische und strukturelle Aspekte miteinander verknüpft werden. Dabei geht um prähistorische Bilder ebenso wie um Bilder auf Münzen, um die Bedeutung des Spiegels ebenso wie um Bildformate im öffentlichen Raum, um die Camera Obscura ebenso wie um die Frage nach Bild und Täuschung. Der Studienbrief unternimmt es, der Frage nach den Bildmedien mit Hilfe der Kategorien des Formats und der Institution nachzugehen.

(6) Der literarische Bildkommentar: Die Frage nach der Beziehung zwischen Bildern und Texten hat eine lange Tradition. Sie wird in diesem Studienbrief anhand eines berühmten praktischen Falls in ihren verschiedenen Schattierungen entfaltet anhand der ausführlichen Kommentare, die Georg Christoph Lichtenberg den im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts entstandenen Kupferstich-Zyklen von William Hogarth gewidmet hat. Da diese Kupferstiche Geschichten erzählen, lassen sich hier Probleme der literarischen Bildbeschreibung ebenso diskutieren wie die Möglichkeiten des Erzählens in Bildern. Gibt es eine Sprache der Bilder? Was fügt die sprachliche Beschreibung den Bildern hinzu?

Der Kurs 37303 muss belegt werden, wenn Sie dieses Modul studieren möchten.

Kurs-Nr.

Titel

SWS
37303 

Kulturwissenschaftliche Perspektiven der Literaturwissenschaft:

Pflichtkurse

  • Gender / Interkulturalität: Theorien und Lektüren
  • Die Arbeit (in) der Literatur – Literatur- und kulturwissenschaftliche Perspektiven auf die Ökonomie
8

Wahlpflichtkurse 
A) Hören und Akustik

  • Einführung in die Literatur- und Kulturgeschichte des Hörens (2 Teile)

 

Wahlpflichtkurse
B) Bild und Sehen

  • Bildmedien
  • Literatur und Medien I: Der literarische Bildkommentar – Aspekte, hermeneutische Probleme und Fallbeispiele: Lichtenbergs Hogarth-Kommentare

Im Rahmen der Belegung der Vertiefungsmodule werden die Studienunterlagen der Pflichtkurse und beider (!) Wahlpflichtkurse („A“ und „B“) versendet. Die Auswahl der Schwerpunkte erfolgt individuell und muss erst später angegeben werden. Soll das Modul mit einer Hausarbeit oder einer mündlichen Prüfung abgeschlossen werden, ist der Wahlschwerpunkt im Rahmen der Themenabsprache mit dem/der Prüfenden festzulegen. Für die Klausur gibt es am Prüfungstag ein gemeinsames Aufgabenheft mit zwei Aufgaben pro Schwerpunkt. Erst durch die Auswahl der Klausuraufgabe wird die Schwerpunktwahl ersichtlich. Zur Prüfungsanmeldung muss noch kein Schwerpunkt angegeben werden.

Zugang zu den Lernmaterialien und weiteren studienrelevanten Informationen, sowie Kontakt zu den Betreuenden und den Mitstudierenden erhalten Sie in der
moodle Lernumgebung des Moduls.
Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die BelegerInnen des Moduls automatisch geöffnet.

Modulbeauftragte

    LG Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medientheorie
    Prof. Dr. Uwe Steiner
    Tel.: +49 2331 987-2517
    E-Mail: uwe.steiner

        LG Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medienästhetik
        Prof. Dr. Michael Niehaus
        Tel.: +49 2331 987-4212
        E-Mail: michael.niehaus

            LG Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medientheorie
            Leyla Pektas
            Tel.: +49 2331 987–4882
            E-Mail: leyla.pektas

                LG Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medienästhetik
                Dorothea Rehmus-Fittje
                Telefon: +49 2331 987 – 4200
                E-Mail: dorothea.rehmus-fittje

                  Lernergebnisse/Kompetenzen

                  Nach dem erfolgreichen Abschluss des Moduls sind die Studierenden in der Lage,

                  • Gender- und Interkulturalitätstheorien zu referieren, zu reflektieren und anzuwenden,
                  • Literatur mit dem Fokus auf konkrete, kulturwissenschaftlich ausgerichtete Probleme und Gegenstände zu analysieren,
                  • zu begründen, wie dicht Kulturgeschichte, hier exemplifiziert durch die Probleme Arbeit, Ökonomie und Geschichte des Hörsinns, sowie der Geschichte der Bildgebung mit der Geschichte der Literatur, mit literarischen Praktiken, Verfahren und Inhalten verflochten ist und den Stellenwert von Literatur in der Kulturgeschichte abzuleiten.
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                  Die Studierenden haben

                  • die Fähigkeiten zum selbstorganisierten Lernen ausgebaut, indem sie zeit- und ortsunabhängig lernen.
                  • die Fähigkeit zum kooperativen Lernen durch die Teilnahme an Online-Kursen, durch Selbststudium innerhalb von Lerngruppen und durch die Teilnahme an Präsenz- und Online-Seminaren eingeübt.
                  • erweiterte Medienkompetenzen durch die Integration digitaler Lehr-/Lernformen innerhalb des Moduls erworben.
                  • im Rahmen der individuellen und/oder kollaborativen Auf- und Vorbereitung der Modulinhalte ihre Fähigkeit, Lern- und Arbeitsprozesse zeitlich, sachlich und sozial zu organisieren, entwickelt und gestärkt.
                  • überdies erlernt, komplexe Inhalte auf fachwissenschaftlichem Niveau zu präsentieren und in einen größeren Bedeutungszusammenhang argumentativ einzubetten.

                  Prüfung

                  Prüfungsform Prüfungsnummer Termin Anmeldeschluss
                  Klausur 109033 Montag, 02.03.2020, 14-18 Uhr 15.12.2019

                  Hausarbeit

                  109032

                  Während des Semesters

                  15.12.2019
                  Mündliche Prüfung

                   

                  109034

                  Während des Semesters

                  15.12.2019

                   

                  Zur Prüfungsanmeldung

                   

                  Weitere Informationen zum Modul

                  Lehrformen

                  Studienbrief, Präsenzveranstaltungen, Moodle, Digitale Lehr-/Lernformate

                  Umfang

                  Workload: 450 h, Credits: 15 ECTS

                  Häufigkeit

                  Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten

                  Dauer

                  1 Semester

                  Teilnahmevoraussetzungen

                  Keine

                  Voraussetzungen für die Vergabe von Kreditpunkten

                  Belegung und Bearbeitung aller Kurse des Moduls; erfolgreich abgeschlossene Modulprüfung

                  Stellenwert der Note für die Endnote

                  15/120