Abschlussarbeit

Bachelorarbeit: "Analyse der herausgeforderten Semantik in abstrakter Argumentation"

Ansprechperson:
Lars Bengel
Status:
in Bearbeitung

Beschreibung:

Das Konzept der abstrakten Argumentation ist ein stark erforschtes Thema im Bereich Künstliche Intelligenz. Die meisten Ansätze stützen sich dabei auf die abstrakten Argumentationssysteme begründet durch Dung [3] im Jahr 1995. Diese Argumentationssysteme können als gerichtete Graphen dargestellt werden. Die Knoten des Graphen stellen hierbei Argumente dar und die gerichteten Kanten repräsentieren Konflikte zwischen den Argumenten. Eine Kante von Argument ’a’ zu Argument ’b’ bedeutet also, dass ’a’ ’b’ widerlegt und es somit angreift.

Ein zentraler Aspekt der abstrakten Argumentation sind die Semantiken. Dabei handelt es sich um Funktionen, die Mengen von Argumenten (genannt Extensionen) bestimmt, die als zulässig betrachtet werden können. Ein relativ neuer Ansatz zur Konstruktion von zulässigen Extensionen ist die Serialisierbarkeit [5]. Dabei handelt es sich um ein nicht-deterministisches Verfahren bei dem eine Ex-tension iterativ aus minimal zulässigen Mengen (auch initiale Mengen genannt) konstruiert wird. Insbesondere unterscheidet man zwischen unattackierten, alleinstehenden und herausgeforderten initialen Mengen. Beispielsweise lässt sich die grundierte Semantik dadurch charakterisieren, dass nur unattackierte initiale Mengen selektiert werden und genau dann terminiert wird, sobald es keine weiteren unattackierten Mengen mehr gibt. Mit diesem Konzept lassen sich die meisten auf Zulässigkeit basierenden Semantiken aus der Literatur charakterisieren sowie auch komplett neue Semantiken definieren [5, 2].

Ziel der Abschlussarbeit ist es die herausgeforderte Semantik zu untersuchen, bei der nur unattackierte und herausgeforderte initiale Mengen selektiert werden können. Dabei soll das Verhalten der Semantik analysiert und in Relation zu anderen Semantiken gesetzt werden. Außerdem soll die Komplexität [4] der Semantik betrachtet werden sowie die Erfüllung von Postulaten für Semantiken aus der Literatur [1] untersucht werden.

References

[1] Pietro Baroni and Massimiliano Giacomin. “On principle-based evaluation of extension-based argumentation semantics”. In: Artificial Intelligence 171.10-15 (2007), pp. 675–700.

[2] Lars Bengel and Matthias Thimm. “Serialisable Semantics for Abstract Argumentation”. In: Computational Models of Argument. IOS Press, 2022, pp. 80–91.

[3] Phan Minh Dung. “On the acceptability of arguments and its fundamental role in nonmonotonic reasoning, logic programming and n-person games”. In: Artificial intelligence 77.2 (1995), pp. 321–357.

[4] WolfgangDvor ́akandPaulEDunne.“Computationalproblemsinfor- mal argumentation and their complexity”. In: JOURNAL OF APPLIED LOGICS-IFCOLOG JOURNAL OF LOGICS AND THEIR APPLICA- TIONS 4.8 (2017), pp. 2557–2622.

[5] Matthias Thimm. “Revisiting initial sets in abstract argumentation”. In: Argument & Computation 13.3 (2022), pp. 325–360.

09.04.2024