Hybride Veranstaltung

Thema:
John Locke: “An Essay Concerning Human Understanding”
Veranstaltungstyp:
hybrid
Semester:
Wintersemester 2025/26
Zielgruppe:
BA KuWi: Modul 25401/P1; Modul 25404/P4; MA Phil: Modul 26401/I; Modul 26403/III; Modul 26405/V; AT Phil; Interessierte
Ort:
Hagen
Adresse:
Campus Hagen
FernUniversität in Hagen, Campus, Gebäude 11, Raum D1005

und online
Termin:
16.01.2026 bis
18.01.2026
Zeitraum:
Freitag, 16. Januar 2026, 15-21 Uhr,
Samstag, 17. Januar 2026, 10-20 Uhr,
Sonntag, 18. Januar 2026, 10-14 Uhr.
Leitung:
Prof. Dr. Martin Lenz
Anmeldefrist:
27.10.2025 bis 09.01.2026
Anmeldung:
Die verbindliche Anmeldung erfolgt über das untenstehende Formular.
Auskunft erteilt:
Doris Meyer
E-Mail: lehrgebiet.lenz
Telefon: +49 2331 987-2150
Hinweis:
Veranstaltung wird als Seminar im Sinne der Studienordnung anerkannt. Es wird eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt.

Seminar zu John Locke: An Essay Concerning Human Understanding

Ziele

• Kenntnisse der Philosophie Lockes

• Einordnung seines Denkens in den historischen Kontext

• Verständnis unserer (historischen) Vorurteile

• Entwicklung der Kompetenz, historische Texte kritisch zu analysieren und mit modernen Ansätzen zu vergleichen

John Locke (1632–1704) zählt zu den bedeutendsten britischen Philosophen. Neben seinen politischen Abhandlungen hat insbesondere sein Essay über den menschlichen Verstand (London 1689) die philosophischen Debatten nachhaltig geprägt, etwa über die Grundlagen und Grenzen menschlichen Wissens, das Verhältnis von Denken und Sprache, die Intentionalität sowie den Begriff der Person. Ausgehend von der Struktur des Essays werden wir zentrale Abschnitte dieses Textes sowie wichtige Interpretationsansätze aus der Sekundärliteratur einer eingehenden Lektüre unterziehen. Auf Grundlage einer sorgfältigen Rekonstruktion des Essays werden wir zentrale Themen seines Werkes in den historischen Kontext einordnen und seine Positionen im differenzierten Vergleich mit zeitgenössischen Debatten neu bewerten.

Textgrundlage

Zur Vorbereitung und im Seminar empfehle ich Ihnen die folgende Textgrundlage: Locke, John, An Essay Concerning Human Understanding, ed. Peter H. Nidditch, Oxford: Clarendon Press 1975.

Als Sekundärtext empfehle ich Ihnen: Lowe, E. J., Locke on Human Understanding, London und New York: Routledge 1995.

Wenn Sie andere Ausgaben des Essay verwenden wollen, steht Ihnen dies natürlich frei, doch werden wir den Originaltext als Referenz benutzen.Der Essay ist sehr lang, folgende Passagen, die ich hier zugleich thematisch ordne, sollten Sie aber gelesen haben. (NB: Der Essay besteht aus vier books, die in entsprechende chapters eingeteilt sind, letztere wiederum in paragraphs. Ich gebe jeweils Buch und Kapitel und manchmal auch die Pragraphen an. Wenn Sie dieser Zuordnung folgen, können Sie die Angaben auf jede Textausgabe übertragen.) Zu den Abschnitten im Originaltext nenne ich Ihnen auch die entsprechenden Erläuterungen von Lowe:

Aims and Structure of Locke’s Essay

Texts: Essay, book I, ch. i (Introduction) / book IV, ch. xxi

Additional literature: Lowe, ch. 1

Locke’s Theory of Ideas

Texts: Origin of Ideas: book II, ch. i, § 1-9; § 23-25–ch.iii, § 2 / Qualities:

book II, ch. viii, § 1-15 / Mental Operations: II, ix, 1-2; 8-11; II, xi, 1; 8-11; 15 / Complex

Ideas: II, xii, 1-7 / Mixed Modes: II xxii, 1; 4 / Substances: II, xxiii, 1-4; 11-12 / Semantic

Evaluability: II, xxxii, 1-9; 13-15

Additional literature: Lowe, ch. 2 & 3

Locke on Language and Essences

12.12.2013 Texts: book III, i-iii; vii / IV, v

19.12.2013 Texts: book III, vi

Additional literature: Lowe, ch. 4 & 7

Locke on Personal Identity

Texts: book II, xxvii

Additional literature: Lowe, ch. 5

Locke on the Limits of Knowledge

Texts: book IV, i / IV, iii, 1-5; 8; 14 / IV, iv, 1-7; 11-14; IV, viii, 1-3

Additional literature: Lowe, ch. 8

Ansatz

Das Seminar bietet eine Einführung in die Philosophie Lockes und zwar insbesondere in dessen Erkenntnistheorie sowie die Philosophie des Geistes und der Sprache. Sie konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Lockeschen bzw. frühneuzeitlichen und modernen Konzepten der Erkenntnistheorie und versucht, (a) Lockes Philosophie in dieser Hinsicht zu erschließen und (b) unsere Sichtweisen auf Philosophie und Geschichte näher zu beleuchten. Warum habe ich diese beiden Aspekte ausgewählt? Ich denke, dass eine wichtige Aufgabe der Philosophie darin besteht zu untersuchen, was wir eigentlich tun: wie und warum wir es tun; und ob wir es auch anders machen könnten. Deshalb möchte ich Sie ermutigen, sowohl über Ihre Herangehensweisen an die Philosophie als auch über die in den Text behandelten Probleme nachzudenken. Ziel ist es, Ihnen zu ermöglichen, sich Wissen über (die Geschichte der) Philosophie auf begründete Weise anzueignen. Das bedeutet, ein Verständnis für die Grenzen und Beschränkungen Ihres Wissens sowie für das Wissen selbst zu entwickeln. Klingt das offensichtlich? Nun, Philosophen tun sich oft schwer, wenn sie versuchen, das Offensichtliche in Frage zu stellen oder zu erklären.

Zum Ansatz im Seminar

Der Kurs wird im Seminarstil abgehalten und sollte ausreichend Raum für Diskussionen bieten. Ich erwarte nicht, dass Sie bereits über irgendwelche Fähigkeiten verfügen, aber Sie sollten lernen, ein Verständnis des Texts anhand der folgenden Punkte aufzubauen und zu artikulieren: Was sagt der Text? Was sind hier wesentliche Argumente oder Begriffe? Was sagt er nicht? Was sind stillschweigende Annahmen? Warum werden bestimmte Dinge überhaupt gesagt? Können sie in unsere zeitgenössischen Ideen und Kontexte übersetzt werden? Wenn nicht, warum nicht?

Denken Sie nicht, dass Diskussionen eine Ablenkung vom Lernprozess sind. Diskussionen sollten Ihnen helfen, akademische Gewandtheit im Umgang mit Ideen, Fragen, Argumenten und Terminologie zu erlangen. Die meisten Dinge, die ich Ihnen erzähle, können Sie woanders lesen. Was Sie woanders nicht tun können, ist, sie durch Gespräche lebendig werden zu lassen. Der Texte, den wir diskutieren, ist ja recht alt. Dennoch (oder deshalb) kann es sein, dass Sie diesen Text jetzt zum ersten Mal begegnen. Diese Konfrontation macht die Sache interessant! Im Seminar sollten Sie lernen, sich den Stoff, den ich unterrichte, anzueignen, indem Sie ihn auch mit Ihren eigenen Ansichten und Interessen vermischen. In diesem Sinne hoffe ich auch, von Ihnen zu lernen. In jedem Fall sollten Sie Folgendes tun:

1. Lesen Sie die zugewiesenen Passagen vorher. Das betrifft hier nun vor allem die bereits genannte Textgrundlage. Warum? Einfach, weil ich sie voraussetze, und wenn Sie sie nicht gelesen haben, werden Sie keine Ahnung haben, worum es in der Diskussion geht.

2. Bereiten Sie mindestens drei Fragen zum Text schriftlich vor. In meinem Blogpost über Fragen finden Sie Einzelheiten dazu, wie man eine Frage strukturiert.

3. Versuchen Sie, die Fragen im Kurs bei mir oder einem Kommilitonen zur Sprache zu bringen. Formulieren Sie Ihre Frage also schriftlich und strukturieren Sie diese etwa folgendermaßen:

• Ziel/Thema: sagen Sie, worum es in der Frage geht

• Frage: formulieren Sie die eigentliche Frage

• Voraussetzung/Motivation: geben Sie eine kurze Erklärung, warum die Frage aufkommt

• Geben Sie einen kurzen Vorgriff auf mögliche Antworten (bei Diskussionen ist dies hilfreich, um Folgefragen vorzubereiten)

4. Führen Sie ein Notizbuch für Ihre Fragen und Erkenntnisse, um Ihren Fortschritt und Ihre Ideen im Auge zu behalten.

5. Wenn Sie ein Referat zu einer Passage oder einem Interpretationsansatz halten möchten, melden Sie sich bitte vorher bei mir. Dann kann ich Ihnen auch gezielt weitere Literaturhinweise geben. In jedem Fall sollten Sie sich auf etwa 10-20 Minuten beschränken, in denen Sie:

- eine konkrete Textpassage oder Interpretationsthese in den Fokus rücken,

- eine bestimmte Frage (bezogen auf einen problematischen Aspekt) aufwerfen,

- erläutern, warum die Frage aufkommt,

- einen Weg aufzeigen, wie die Frage beantwortet werden kann,

- andeuten, was man gegen diese Antwort einwenden könnte,

- andeuten, was sich auf diesen Einwand erwidern ließe

Die ersten vier Punkte dienen dem Verständnis; die letzten zwei sollen die Diskussion vorbereiten.

6. Ganz gleich, ob Sie sich jetzt schon für eine konkrete Prüfungsform interessieren oder nicht, konsultieren Sie den Hagener Leitfaden für philosophische Arbeiten.

Online-Anmeldung

Bitte füllen Sie das Formular vollständig aus. (Wenn Sie eine verschlüsselte Übertragung der Daten wünschen, wählen Sie in der Adresszeile Ihres Browsers „https://“ statt „http://“ und laden Sie diese Seite neu.) Eine Bestätigung über Ihre Teilnahme senden wir in den nächsten Tagen an Ihre E-Mail-Adresse.

Ich melde mich für: Hybride Veranstaltung John Locke: “An Essay Concerning Human Understanding” (16.01.2026 bis 18.01.2026 in Hagen) verbindlich an.

Ich studiere im Studienabschnitt
Kontaktinformationen
Frau Herr ohne
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Tanja Moll | 19.11.2025