Online-Seminar

Thema:
Soziologisch denken. Zugänge zur soziologischen Theorie
Zielgruppe:
MA Soz: Modul 26601/1;
Ort:
Zoom
Termin:
25.10.2023 bis
17.01.2024
Zeitraum:
25.10.23; 15.11.23; 06.12.23; 20.12.23; 17.01.24, jeweils von 17:00 bis 20:00 Uhr
Leitung:
Prof. Dr. Frank Hillebrandt
Anmeldefrist:
15.10.2023
Anmeldung:
Ihre Anmeldung richten Sie bitte, unter Angabe Ihrer Postanschrift, Matr.Nr., des Studienganges und Ihres Studienstatus` an Doris Meyer im Sekretariat des Lehrgebietes Soziologie 1: sekretariat.soziologie1@fernuni-hagen.de

Kommentar:

Die Denkweise der Soziologie unterscheidet sich von der des Alltags grundlegend. Dieser Unterschied wird vor allem dann spürbar, wenn ein vertiefendes Studium der Soziologie im Master angestrebt wird, das eine wissenschaftliche Perspektive der Soziologie in den Mittelpunkt des soziologischen Arbeitens rückt. Dazu wird eine soziologische Denkweise benötigt, die sich von den Gewissheiten des Alltags löst und das Selbstverständliche als eine unwahrscheinliche Möglichkeit unter vielen anderen denken kann. Erfahrungsgemäß fällt es schwer, sich diese Denkweise über die Lektüre von Einführungen in die Soziologie anzueignen. Sie muss immer wieder neu trainiert werden. Das Seminar wendet sich an alle Studierenden, die durch ein solches Training, Sozialität in neuer, soziologisch fundierter Weise verstehen wollen. Unter diesem Gesichtspunkt werden im Seminar der Ansatz von Michel Foucault zur Disziplinargesellschaft, der von Judith Butler zu einer neuen Theorie der Versammlung, der von Bruno Latour zu einer „neuen Soziologie für eine neue Gesellschaft“ sowie der von Frank Hillebrandt zu einer „Ereignistheorie für eine Soziologie der Praxis“ untersucht. Dabei geht es um die Fragen, wie soziale und gesellschaftliche Zusammenhänge gedacht, analysiert und beschrieben werden können. Zudem werden Schlüsselbegriffe soziologischen Denkens vorgestellt, die vor allem eine Distanzierung zu herkömmlichen Alltagsverständnissen von sozialen Ereignissen erleichtern und damit eine systematisch-wissenschaftliche Herangehensweise ermöglichen sollen. Voraussetzungen für die Teilnahme: Grundkenntnisse der Soziologie (das Seminar richtet sich vor allem an Masterstudierende der Soziologie), Kenntnisse der nach Ihrer Anmeldung zugänglich gemachten Literatur und Bereitschaft, sich auf die Soziologie als Wissenschaft einzulassen. Bitte fügen Sie Ihrer Anmeldung eine Word-Datei mit Antworten auf die folgenden drei Fragen bei:

  1. Welche Theorien der Soziologie haben Sie bisher kennengelernt und welche hat es Ihnen in besonderer Weise ermöglicht, die Gesellschaft und die Sozialität neu zu sehen? Bitte erläutern Sie kurz, wie diese Theorie das für Sie leisten konnte.
  2. Wozu benötigt die Soziologie soziologische Theorien mit spezifischen Fachbegriffen, warum reicht ihr die Alltagssprache nicht, um soziologische Forschung zu betreiben?
  3. Was sind Ihre ganz persönlichen Gründe dafür, Soziologie weiterführend zu studieren?

Diese Antworten bilden die Grundlage für die erste Seminarsitzung am 25.10.2023

Literatur:

Butler, Judith 2016: Anmerkungen zu einer performativen Theorie der Versammlung, Berlin: Suhrkamp.

Foucault, Michel 1977: Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses, Frankfurt:M.: Suhrkamp.

Hillebrandt, Frank 2018: Soziologisch denken. Grundlagen und Theorien, Wiesbaden: Springer VS.

Hillebrandt, Frank 2023: Ereignistheorie für eine Soziologie der Praxis. Das Love and Peace Festival auf Fehmarn und die Formation der Pop-Musik, Wiesbaden: Springer VS.

Latour, Bruno 2007: Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft, Frankfurt/M.: Suhrkamp.

08.04.2024