Online-Seminar
- Thema:
- Wie wir soziale Wirklichkeit über Protokolle erschließen - Interview, Genogramm, Sitzordnung
- Adressatenkreis:
- MA Soz: Modul E2; Modul E5; B.A. PVS Modul S3
- Ort:
- Online
- Adresse:
- wird noch bekannt gegeben
- Termin:
- 26.11.2021
bis
27.11.2021 - Zeitraum:
- Freitag, 26.11.2021, 16 bis 19 Uhr
Samstag, 27.11.2021, 10 bis 18 Uhr - Leitung:
-
Prof. Dr. Dorett Funcke
Franziska Krüger - Anmeldefrist:
- 22.11.2021
- Anmeldung:
- Anmeldung über das untenstehende Anmeldeformular
- - Änderungen halten wir uns im Rahmen der Corona-Bestimmungen vor -
Inhalt und Ziel des Seminars
Aus mikrosoziologischer Perspektive interessieren wir uns für das Zusammenspiel von Struktur und Handeln im Rahmen von Sozialbeziehungen, insbesondere im Kernbereich der Paar- und Familiensoziologie. Dabei verfolgen wir ganz unterschiedliche Fragen: Was macht Familie heute aus? Welche Bedingungen erzeugen alternative, vom Modell der Kernfamilie abweichende Familienformen für die Sozialisation des Nachwuchses? Welchen Vergesellschaftungsprozessen unterliegt das Familienleben? Wie bildet sich in Paarbeziehungen eine gemeinsame Ordnung der innerfamilialen Praxis aus?
Das Seminar lädt dazu ein, verschiedene Datenprotokolle sozialer Wirklichkeit und die Grundlagen ihrer Auswertung kennenzulernen. Gemeinsamer Bezugspunkt der Interpretation ist ein Verständnis von sozialer Wirklichkeit, demnach diese über die Objektivität sozialer Strukturen einerseits und über die Sinnhaftigkeit sozialen Handelns andererseits konstruiert ist. Ein Auswertungsverfahren das dies berücksichtigt, ist an einer empirisch fundierten Theoriebildung orientiert, bei der aus dem Material heraus Konzepte und Theoriestücke entwickelt werden. Über den methodischen Zugang der fallrekonstruktiven Familienforschung (Hildenbrand) und unter Anwendung der Grounded Theory (Glaser/Strauss) und der Methode der Objektiven Hermeneutik (Oevermann) wollen wir gemeinsam ganz unterschiedliche Datentypen interpretieren (Interview, Genogramm, Sitzordnung, Klingelschild etc.).
Im Zentrum des Seminars steht die gemeinsame Praxis der sequenzanalytischen Auswertung. Gerne können Sie auch eigenes Datenmaterial in das Seminar einbringen, das wir dann vor dem Hintergrund einer zentralen Fragestellung auswerten.
Das Ziel des Seminars besteht darin, dass Sie im Seminar angeleitet eigene Erfahrungen mit der fallrekonstruktiven Auswertung verschiedener Datentypen sammeln. Sie lernen zentrale theoretische Konzepte der interpretativen Sozialforschung kennen und auf das empirische Material anzuwenden. Sie können außerdem zwischen Erhebungs- und Auswertungsmethoden differenzieren und kennen die Verfahrensschritte eines rekonstruktiven Auswertungsprozesses im Paradigma der qualitativen Sozialforschung.
Ablauf
Freitag
Nach einer kurzen Einführung in die fallrekonstruktive Familienforschung, ihre Methoden und methodologischen Prinzipien möchten wir anhand ersten Datenmaterials in die Praxis der Auswertung einsteigen.
Samstag
Vorgesehen ist für den zweiten Seminartag, weitere Protokolltypen kennenzulernen und in gemeinsamer Analyse die Auswertungspraktiken weiter einzuüben.
Eine Reflexion und Diskussion der verschiedenen Datentypen, der methodischen Verfahrensschritte und der gewonnen Erkenntnisse zum Gegenstandsbereich der Mikrosoziologie bilden den Abschluss des Seminars.
Informationen zur Teilnahme und Teilnahmevoraussetzung
Die Studienbriefe Ihres belegten Moduls (S3, E2, E5) bilden die Grundlagenlektüre für das Seminar.
Darüber hinaus werden wir in Moodle weitere Lektüre einstellen, die Sie bitte in Vorbereitung auf das Seminar lesen.
Wir ermuntern auch die Studierenden am Seminar teilzunehmen, die im Rahmen von Qualifikationsarbeiten empirisches Datenmaterial sequenzanalytisch auswerten möchten.
Teilnahmebescheinigung
Die Teilnahmebescheinigung wird nur bei vollständiger Teilnahme ausgestellt.