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Carbon2Chem® Konferenz 2023

[19.10.2023]

6. Konferenz zur nachhaltigen chemischen Konversion in der Industrie

Am 17. Oktober fand die 6. Konferenz des Forschungsprojektes Carbon2Chem®in Düsseldorf statt, initiiert von den Projektkoordinatoren Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT), die thyssenkrupp AG und das Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (MPI CEC).
Die Konferenz begann am Dienstagmorgen mit allgemeinen Ansprachen, gefolgt von fachspezifischen Keynotes, u.a. aus der Chemieindustrie, der deutschen Zementwerkindustrie und der Wasserstoffforschung. Auch das Thema Kommunikation und Gesellschaft wurde durch zwei Fachvorträge beleuchtet und diskutiert.

Der Projektkoordinator Dr. Markus Oles eröffnete mit dem ersten Vortrag, bilanzierte sehr positiv und betonte die gute Rezeption des Projektes in Wissenschaft und Industrie. Zudem habe man in Hinblick auf die technische Forschung viel erreicht: Die Gasreinigung funktioniere, man produziere starkes Methanol und könne sich nun anderen Punktquellen zuwenden.

Im darauffolgenden Grußwort zeigte sich Til Mannsmann (BMBF-Innovationsbeauftragter »Grüner Wasserstoff«) sehr optimistisch, insbesondere bzgl. der Wasserstoffverfügbarkeit für die CCU-Technologie, welche durch die neue Wasserstoffstrategie des Bundes stark vorangetrieben worden sei. Außerdem sei es wichtig, die entwickelten Technologien nun auf weitere Industriezweige zu übertragen.

Die wesentlich kritischere Perspektive nahm Robert Schlögl (Projektkoordinator und Präsident der Humboldt-Stiftung) ein. Aktuelle Gesetzgebung und hohe Energiepreise seien Hürden für die Implementierung der CCU-Technologie. Insofern, so prophezeite Schlögl, würde die erste CCU-Technologie wohl im Ausland zum Einsatz kommen. Als Errungenschaft betrachtete er, neben der CCU- Kerntechnologie, das Forschungsteam. Man habe ein Innovationsökosystem geschaffen, welches mindestens so wertvoll sei, wie die technischen Entwicklungen. Dieses Team solle zusammenstehen, egal was die Zukunft bringe.

Das Carbon2Chem® Projekt befindet sich aktuell in den letzten Zügen der 2.Phase. Die potenzielle 3.Projektphase soll im Sommer 2024 starten. Geplant ist, die Forschungsergebnisse praktisch zu erproben und die CCU – Technologie auch auf weitere Branchen neben der Stahlindustrie zu übertragen.

Weitere Informationen

Pressemitteilung FraunhoferUMSICHT

Julia Reinermann | 09.04.2024