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Seminar "Privatrecht und Krisenzeiten (Bürgerliches Recht, Prozessrecht und Immaterialgüterrecht)" im WS 2020/2021

[03.12..2020]

Im Wintersemester 2020/2021 biete ich im Rahmen des Bachelor-Studienganges ein Abschlussseminar zum Thema „Privatrecht und Krisenzeiten (Bürgerliches Recht, Prozessrecht und Immaterialgüterrecht)“ an.

Krisen und Umbrüche kennzeichnen die soziale, politische und wirtschaftliche Entwicklung einer Gesellschaft seit jeher. Das Recht reagiert auf diese Entwicklungen und spiegelt sie wider. Negative Ereignisse wie Krieg, Pandemien oder Finanzkrisen, aber auch positives Geschehen, wie der Zusammenschluss zu einem Staatenverbund oder der technische Fortschritt, nehmen großen Einfluss auf das (geltende) Recht. Der aktuell größte Wandel folgt wohl aus der voranschrei-tenden Globalisierung. Die Vorteile liegen auf der Hand, doch sind die rechtlichen Herausforderungen, die durch eine vernetzte Welt entstehen, nicht von der Hand zu weisen. Die COVID-19 Pandemie zeigt die mitunter enormen Auswirkungen auf unseren Alltag. Die Rechtsordnung muss(te) darauf beinahe täglich reagieren und menschliche sowie politische Belange berücksichtigen und möglichst zu einem guten Ausgleich bringen. Andere Umbrüche ziehen sich über einen längeren Zeitraum hin, etwa der Klimawandel.

Das Seminar versucht, durch einen Blick auf unterschiedliche „Krisensituationen“ zu verstehen, wie das Privatrecht in der Krise funktioniert und wie zivilrechtliche Sachverhalte in Zeiten des Umbruchs behandelt werden. Konkret widmet sich das Seminar Umbrüchen und deren Folgen im Bürgerlichen Recht, im Zivilprozessrecht und im Immaterialgüterrecht. Dabei kann der Blick auch über das nationale Recht hinausgehen. Das Bürgerliche Recht stand u.a. in der Weltwirtschaftskrise gegen Ende der 1920er Jahre vor großen Herausforderungen, musste im vergangenen Jahrhundert aber auch zwei Kriege und z.B. die deutsche Wiedervereinigung bewältigen. Das Immaterialgüterrecht beziehen wir ein, weil es durch die Digitali-sierung und Vernetzung der Welt eine besonders rasante Entwicklung genommen hat. Die Digitalisierung befördert auch Veränderungen auf der Ebene der Zivilverfahren, etwa ein neues Verständnis des Mündlichkeitsprinzips. Die „Corona-Krise“ hat diese Entwicklungen noch beschleunigt.

Eine Liste mit Vorschlägen für mögliche Seminarthemen finden Sie hier am Seitenende. Selbstverständlich können interessierte Studierende auch eigene Themenvorschläge machen. Die Vergabe der konkreten Seminarthemen erfolgt jeweils per E-Mail oder telefonisch in einem persönlichen Gespräch. Eine Vorbesprechung in Hagen ist nicht erforderlich, wohl aber die Teilnahme an dem Blockseminar in Hagen, welches voraussichtlich vom 27.01.2021 - 29.01.2021 an der FernUniversität in Hagen in Präsenz oder als Online-Seminar (Adobe Connect) stattfinden wird.

Wir werden zu Beginn des Semesters – nach der Anmeldephase – möglicherweise eine freiwillige Hybrid-Lehrveranstal-tung (Online- und ggf. Präsenzteilnahme möglich) als Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten anbieten. Weitere Informationen hierzu werden gegebenenfalls auf unserer Webseite veröffentlicht.

In der Regel ist das Seminarthema die Grundlage der Bachelorarbeit (§ 18 I 4 PrüfungsO).

Für Fragen stehen Ihnen meine wissenschaftlichen Mitarbeiter, Frau Nora Wahbé (E-Mail: nora.wahbe, Tel.: 02331 / 987 – 2186) und Herr Roman Konertz (E-Mail: roman.konertz, Tel.: 02331 / 987 – 4158), gern zur Verfügung.

Themenliste (PDF 84 KB)

Andrea Ebel-Heerdt | 08.04.2024