Sommersemester 2023

Modul 5 G: Politische Gestaltung: Revolution, Staat und Verfassung

Inhalte

34214: Die Wurzeln der politischen Theorie des modernen Rechts- und Verfassungsstaates liegen im Staatsdenken der Frühen Neuzeit. Zentrale Prinzipien wie Staatsräson, Souveränität und Gewaltenteilung wurden erstmals in dieser Zeit formuliert, lange bevor sie praktisch durchgesetzt wurden. Zugleich aber wussten sich die Klassiker der modernen politischen Theorie (Machiavelli, Bodin, Hobbes, Locke, Montesquieu, Rousseau) traditioneller politischer Diskurse verpflichtet: gerade ihre neuen Konzepte entfalten sie stets in kritischer Auseinandersetzung mit den Leitbildern der Antike (Polis, Republik) und des Alten Testamentes (sakrales Königtum). In diesem Sinn behandelt der Kurs klassische Positionen der modernen politischen Theorie im Spannungsfeld von Traditionsbindung und Antizipation.

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34215: Unter dem Stichwort des ‚Absolutismus‘ ist der spezifisch europäische Weg der Herausbildung des ‚modernen‘ Staates seit langem ein zentraler Gegenstand der historischen Forschung und Lehre. Der Kurs dokumentiert die wichtigsten Ergebnisse der neueren Forschung zum Absolutismus, einerseits im Hinblick auf den sachlichen Ertrag , andererseits aber auch im Hinblick auf offene Forschungsfragen und kontroverse Einschätzungen. Dadurch vermittelt er neben solidem Fachwissen zugleich einen Einblick in die Schwierigkeiten und die Zeitgebundenheit historischer Begriffsbildung, die im Lichte des laufenden Forschungsprozesses immer wieder korrigiert und modifiziert werden muss. Der Kurs umfasst drei Teile: eine Darstellung mit ausführlicher Bibliographie (KE 1), einen Quellenteil (KE 2) und einen umfangreichen Reader mit Beiträgen aus der Forschungsliteratur (KE 3).

04222: Die Französische Revolution von 1789 bis 1799 wird in der neueren Forschung nicht nur als eine Keimzelle der modernen Politik im engeren Sinne, sondern auch der modernen, die ganze Gesellschaft ergreifenden, demokratisch fundierten politischen Kultur insgesamt aufgefasst. Der Kurs versucht, den weitgefächerten Forschungsstand in weiterführender Weise zu bündeln, indem der revolutionäre Prozess als gesellschaftspolitisches Experimentierfeld betrachtet wird. Er behandelt dementsprechend die in der Revolution hervortretenden Ebenen, Formen und Elemente moderner Politik von der Etablierung der bürgerlichen Öffentlichkeit über die Ausbildung politischer Richtungen und die Probleme politischer Gewalt bis zu den verschiedenen verfassungsstaatlichen Gestaltungsformen, er thematisiert aber auch die von der Revolution entwickelten Ansätze zur politischen Neugestaltung der Gesellschaft, ihrer sozialen Beziehungen und ihrer kulturellen Ausdrucksformen. Die Antriebskräfte, Leitvorstellungen, Widersprüche und weiterreichenden Wirkungen der in der Revolution etablierten gesellschaftspolitischen Moderne werden dabei in das Zentrum der Betrachtung gerückt.

04107: Der Kurs behandelt die Entwicklung europäischer Verfassungsstaatlichkeit zwischen österreichischem Josephinismus und französischer Julirevolution. Dabei versteht sich „Verfassung“ nicht als starrer normativer Rahmen, sondern in empirisch-historischem Sinn als politischer Interaktionsraum zwischen staatlicher und gesellschaftlicher Ebene. Behandelt werden die Verfassungstypen Aufgeklärter Abolutismus, Bürokratischer Absolutismus, Bonapartismus sowie Konstitutionelle Monarchie und Parlamentarische Monarchie. Der Kurs wird als Online-Kurs auf Moodle angeboten. Dort erhalten Sie Zugang zum Studienbrief und zu weiteren Kursmaterialien mit umfassenden Quellen-, Bild- und Kartenanhängen.

04108: Der Kurs folgt den methodischen Grundlinien seines Vorgängers. Im Mittelpunkt stehen die Verfassungstypen Parlamentarismus, Monarchischer Konstitutionalismus, der deutsche Typ der Konstitutionellen Monarchie und konstitutionelle Sonderformen wie der Bonapartismus Napoleons III. oder der italienische Trasformismo.

04109: Lange vor den „Parteien“ im modernen Sinn bildeten sich in Europa politisch-weltanschauliche Richtungen heraus. Die Anfänge dieses Vorgangs lagen noch vor der Französischen Revolution, als die Aufklärungsbewegung und die Reaktionen darauf bereits eine Differenzierung der entstehenden öffentlichen Meinungsbildung mit sich brachten. Bei aller regionalen Unterschiedlichkeit blieb das Gegeneinander von „Liberalen“ und „Konservativen“ lange bestimmend; erst die Modernisierung des Konservatismus durch Anpassung an die Bedingungen der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft sowie auf der anderen Seite das Anwachsen des Sozialismus zur Massenbewegung der Arbeiterklasse ermöglichten jene Dynamisierung der Parteiensysteme um 1900, die mit der Demokratisierung der politischen Ordnung einherging und dazu beitrug. Der Kurs stellt – mit einer Schwerpunktsetzung auf Deutschland – politisch-soziale Ideen, Organisationen und Bewegungen Europas zwischen 1770 und 1930 dar und analysiert sie im Hinblick auf ihre Intentionen und Wirkungen.

Wahlpflichtkurse (8 SWS sind zu wählen):

Kurs-Nr.
Titel SWS
34214 Political thought in early modern Europe (Dr. J. Breittruck) 2
34215 Absolutismus (Dr. J. Breittruck) 2
04222 Die Französische Revolution (Prof. Dr. W. Kruse) 2
04107 Europäische Verfassungsgeschichte I (1730-1830) (Online-Kurs in Moodle) 2
04108 Europäische Verfassungsgeschichte II (1830-1914) (Prof. Dr. A. Przyrembel) 2
04109 Vom Geheimbund zur Massenpartei (Dr. J. Pleinen) 2

Zugang zu den Lernmaterialien und weiteren studienrelevanten Informationen, sowie Kontakt zu den Betreuenden und den Mitstudierenden erhalten Sie in der
moodle Lernumgebung des Moduls.
Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die BelegerInnen des Moduls automatisch geöffnet.

Modulbeauftragte

    LG Geschichte der Europäischen Moderne
    Apl. Prof. Dr. Wolfgang Kruse
    Tel.: 02331/987-2121
    email: wolfgang.kruse

        LG Geschichte der Europäischen Moderne
        Apl. Prof. Dr. Wolfgang Kruse
        Tel.: 02331/987-2121
        email: wolfgang.kruse

          Lernergebnisse/Kompetenzen

          Die Studierenden

          • haben sich die Studierenden mit ausgewählten Schwerpunkten der Staats- und Verfassungstheorie, Herrschafts- und Verfassungs- sowie Revolutionsgeschichte und der Geschichte der politischen Bewegungen beschäftigt,
          • sind in der Lage sich im Gesamtkontext europäischen Wandels zu orientieren und dessen Grundzüge zu verstehen
          • und können mittels Kenntnisse vom Gesamtkontext mittels Deduktion und Transfer wissenschaftliche Vertiefungen und Problematisierungen individuell leisten.

           

          Schritte zur Modulprüfung

          Durch die Prüfungsleistungen sollen Sie zeigen, dass Sie alle Kurse des Moduls durchgearbeitet und sich grundlegende Kenntnisse zu den zentralen Themen des Moduls angeeignet haben. Das heißt, dass wir als Prüfer grundsätzlich die Kenntnis aller Kurse (und ggf. weiterer Pflichtliteratur) voraussetzen. Praktisch gesehen ist es natürlich unmöglich, diese Kenntnisse in ihrer ganzen Breite umfassend und lückenlos überprüfen zu wollen. Das geht nur punktuell, d.h. durch sinnvoll ausgewählte Schwerpunkte, wobei die Art der Schwerpunktsetzung von der Prüfungsleistung abhängt, für die Sie sich entscheiden. Grob gesagt lässt sich in der mündlichen Prüfung noch am ehesten in die Breite gehen, während in der Hausarbeit die Vertiefung ansteht und die Klausur wiederum irgendwo dazwischen liegt. Für alle drei Prüfungsformen gilt aber, dass im Vorfeld spezifische Vertiefungsthemen abgesprochen und in einem Exposé erläutert werden sollten. Konkret und im Einzelnen:

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          Bei einer mündlichen Prüfung empfiehlt sich in der Regel die Schwerpunktsetzung auf einen bestimmten Kurs oder ein allgemeines Rahmenthema, jeweils in Verbindung mit einem eingegrenzten, mit weiterführender Literatur zu erarbeitenden Vertiefungsbereich. Im WS 2021/22 werden mündliche Prüfungen in diesem Modul weiterhin nur digital angeboten. Setzen Sie sich dafür bitte besonders frühzeitig mit dem Prüfer oder der Prüferin wegen der Koordination eines Termins in Verbindung setzen!

          In einer Klausur werden zu dem abgesprochenen Themenbereich drei Fragen gestellt, von denen eine auszuwählen und zu bearbeiten ist. Auch die Klausuren werden im WS 2021/22 weiterhin online geschrieben.

          Bei einer Hausarbeit geht es darum, aus dem thematischen Feld des Moduls eine relativ enge (und als solche genau abgegrenzte) Fragestellung selbständig zu vertiefen. Dies bedeutet in der Regel, dass Sie sich nicht nur innerhalb des Moduls, sondern sogar innerhalb eines Kurses oder eines anderen passenden Themas mit Hilfe weiterer Literatur ‚spezialisieren’ und je nach Thema ggf. auch mit Quellen arbeiten.

           

          Mündliche Prüfung

          Anmeldeschluss – Prüfungsamt:            15.06.2023

          Thema und Termin Ihrer Prüfung sprechen Sie bitte mit einem der Modulbetreuer ab:

          Prof. Dr. Wolfgang Kruse oder Dr. Dennis Schmidt

          Sie sollten frühzeitig, spätestens zwei Wochen vor Ihrer mündlichen Prüfung, ein Exposé vorlegen, aus dem die Umrisse der Themen, die verfolgten Fragestellungen und die zugrunde gelegte Literatur hervorgehen.

          Prüfungszeitraum: Während des Semesters

          Prüfungsort: Im WS 2021/22 werden mündliche Prüfungen in diesem Modul weiterhin nur digital angeboten.

           

          Klausur

          Anmeldeschluss – Prüfungsamt:           15.06.2023

          Bitte setzen Sie sich nach erfolgter Prüfungsanmeldung mit einem der Modulbetreuer wegen der Themenabsprache in Verbindung.

           

          Hausarbeit

          Anmeldeschluss – Prüfungsamt:            15.06.2023

          Bitte beachten Sie, dass ein abgestimmtes Exposé (Einleitung, Gliederung, Quellen- und Literaturverzeichnis, Matrikelnummer, Name und Adresse, Angaben zum Studierendenstatus: Vollzeit/Teilzeit) Voraussetzung für die Themenstellung beim Prüfungsamt ist. Daher ist eine frühzeitige Einreichung des Exposés einem der Modulbetreuer besonders wichtig. Diese sollte im Wintersemester 2021/22 erfolgen bis spätestens:

          bis spätestens:28. 7. 2023
          (Achtung: es gibt keine gesonderten Bearbeitungszeiten für Teilzeit- und Vollzeitstudierende mehr)

           

          Nach der endgültigen Themenstellung und Mitteilung des Abgabedatums (durch die Betreuungsperson über das Prüfungsamt) haben Sie 8 Wochen Zeit, die Arbeit beim Prüfungsamt einzureichen (nicht beim Betreuer oder der Betreuerin!).

          Die digitale Version schicken Sie bitte direkt per E-Mail an Ihren Prüfer.

          Auf das Deckblatt Ihrer Hausarbeit notieren Sie bitte Name, Matrikelnummer, Post- und E-Mail-Adresse, Titel der Arbeit, Betreuerin/Betreuerin, Modul und Abgabedatum.

          Bitte vermeiden Sie die feste Bindung (auch Spiralbindung) Ihrer Hausarbeit.

          Länge der Hausarbeit: 20 – 25 Seiten, 1,5-zeilig, 12 pt, ausreichend Korrekturrand.

          Prüfung

          Prüfungsform Prüfungsnummer Termin Anmeldeschluss
          Klausur 104253 siehe Klausurtermine 15.06.2023
          Hausarbeit 104252 während des Semesters 15.06.2023
          Mündliche Prüfung 104254

          LG Geschichte und Gegenwart Alteuropas:
          18. – 21.9.2023

          alle anderen Lehrgebiete:

          nach Absprache

          15.06.2023

          Bitte beachten Sie, dass die Einreichung von Hausarbeiten im Modul 5G ausschließlich postalisch erfolgt. Details finden Sie in unter Prüfungen/Hausarbeit in diesem Studienportal.

          Zur Prüfungsanmeldung

           

          Selbstlernkurs

          zur Benutzung der Universitätsbibliothek und zur Literaturrecherche 
          (Recherche in Katalogen und Datenbanken, Bestellen von Aufsätzen bzw. Zugriff auf elektronische Medien wie E-Books und E-Journals):
          Literaturrecherche für Studierende der Neueren deutschen Literatur- und Medienwissenschaft, Geschichte, Philosophie – FernUniversität in Hagen

           

          Weitere Informationen zum Modul

          Lehrformen

          Studienbrief, Präsenzveranstaltungen, Moodle, Digitale Lehr-/Lerntools

          Dauer

          1 Semester

          Häufigkeit

          Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten

          Umfang

          Workload: 450 h, Credits: 15 ECTS

          Teilnahmevoraussetzungen

          Keine

          Voraussetzungen für die Vergabe von Kreditpunkten

          Belegung und Durcharbeitung aller Kurse und erfolgreicher Abschluss der Prüfung

          Stellenwert der Note für die Endnote

          15/120