Sommersemester 2018

Modul 7 G: Krise der Moderne: Zivilisationsbrüche und Neuorientierungen

Aktuelles zum Modul:

Fristen zum Auslaufen des M.A. Europäische Moderne
- veröffentlicht am 30. Oktober 2023

Inhalte

04235: Vor dem Ersten Weltkrieg trat in allen europäischen Gesellschaften ein tiefgehender Widerspruch zwischen einerseits den überkommenen politischen Institutionen, Organisationen und Handlungsmustern sowie den immer deutlicher hervortretenden Tendenzen zu einer fundamentalen gesellschaftlichen Basisdemokratisierung andererseits auf. Dieser Widerspruch wird im europäischen Zusammenhang und Vergleich am Beispiel von drei zentralen Konfliktfeldern mit kommentierten Readern behandelt: 1. Frage des Frauenwahlrechts, 2. Problematik des Sozialstaates und der Integration der Arbeiterbewegung, 3. Ende der liberalen Honoratiorenpolitik und der Entwicklung eines rechten Radikalismus.

34226: Der Erste Weltkrieg, die ‚Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts‘, gilt als eine grundlegende Weichenstellung der neueren Geschichte im Übergang vom ‚langen‘ 19. Jahrhundert mit seinen bürgerlich-liberalen Entwicklungstendenzen zum ‚kurzen‘ 20. Jahrhundert der Massendemokratie und des Sozialstaats einerseits, der totalitären Herrschaft und der Massenvernichtung andererseits. Hatte die Forschung lange die zukunftsweisenden Aspekte der kriegsbedingten Entwicklungen an Front und „Heimatfront“ betont, so betont man jüngst statt der spezifischen Wirkungen des Krieges zuletzt wieder mehr die längerfristigen Kontinuitäten. Der Kurs behandelt vor diesem Hintergrund die verschiedenen Ebenen des Krieges im internationalen, vor allem europäischen Zusammenhang und Vergleich. Er bietet einen Überblick über den Forschungsstand und führt in offene Forschungsfelder sowie -kontroversen ein. In sechs Kapiteln werden zentrale Themenbereiche vorgestellt: 1. Imperialismus und Kriegspolitik, 2. Politisches System, Kriegswirtschaft und soziale Militarisierung, 3. Frauenarbeit und Geschlechterverhältnisse, 4. Das soldatische Kriegserlebnis, 5. Zur Kulturgeschichte des Krieges, 6. Antikriegsbewegungen und Revolutionen.

04227: Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert entstanden geistige Strömungen und gesellschaftliche Bewegungen, die sich jenseits unmittelbarer sozialer und politischer Interessensartikulation mit neuartigen Problemen der modernen industriekapitalistischen Gesellschaft auseinandersetzten und dabei eigentümliche Verbindungen von ‚fortschrittlichen‘ und ‚rückwärtsgewandten‘ Orientierungen und Perspektiven ausbildeten. Im Mittelpunkt stand die Entfremdung des Menschen und seiner Natur in der rationalen, urbanisierten, industriellen Welt der Moderne und das Ringen um die Möglichkeiten, diese Entfremdung aufzuheben. Vor allem die komplexen Vermengungen emanzipatorischer und regressiver Tendenzen in der Jugendbewegung, der bürgerlichen und proletarischen Lebensreformbewegung sowie in den kulturkritischen und kulturpessimistischen Denkströmungen der Zeit werden im Kurs behandelt.

04207: Der Kurs behandelt die krisenhaften gesellschaftspolitischen Entwicklungen im Europa der Zwischenkriegszeit. In der ersten KE geht es um die sog. Versailler Nachkriegsordnung, d. h. um die in den Pariser Vorortverträgen ausgehandelte Neuordnung der europäischen Landkarte nach dem Zusammenbruch der Vielvölkerreiche Russland, Österreich-Ungarn und Osmanisches Reich sowie der Niederlage des Deutschen Reiches. Die zweite KE stellt die Entwicklung der politischen Kräfte von der Revolution bis zum aufkommenden Faschismus dar. Abschließend werden in der dritten KE die kulturellen Deutungsmuster vorgestellt, die das gesellschaftspolitische Leben der Zeit geprägt haben.

34245: Der Kurs behandelt an ausgewählten Beispielen Widersprüche und Konflikte der modernen Gesellschaft im frühen 20. Jahrhundert. Es geht dabei um den Umgang mit Umweltproblemen, um die Zuwanderung ausländischer Arbeitnehmer sowie um die Jugendbewegung und die Ausbildung von Geschlechterrollen.

34228: Der Kurs beschäftigt sich mit der Herausbildung und Entwicklung des europäischen Wohlfahrtsstaats von den 1880er Jahren bis in die Gegenwart. Behandelt werden die unterschiedlichen Dimensionen, Phasen, Typen, Konfliktfelder und Wirkungen sowie die allgemeineren gesellschaftlichen Zusammenhänge, europäischen Übereinstimmungen und spezifisch nationalen Ausprägungen europäischer Sozialstaatlichkeit im internationalen Vergleich.

Wahlpflichtkurse (8 SWS sind zu wählen):

04235 Konfliktfelder der modernen Massendemokratie um 1900: Frauenwahlrecht, Integration der Arbeiterschaft, Rechtsradikalismus 2 SWS
34226 Der Erste Weltkrieg 2 SWS
04227 Kulturkritik und Lebensreformbewegung (1870-1939) 2 SWS
04207 Demokratie und Diktatur zwischen den Weltkriegen 2 SWS
34245 Konfliktfelder der modernen Massengesellschaft 2 SWS
34228 Geschichte des Wohlfahrtsstaats in Europa von den 1880er Jahren bis 2010 2 SWS

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Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die BelegerInnen des Moduls automatisch geöffnet.

Modulbeauftragte

    LG Geschichte der Europäischen Moderne
    Apl. Prof. Dr. Wolfgang Kruse
    Tel.: 02331/987-2121
    email: wolfgang.kruse

        LG Geschichte der Europäischen Moderne
        Jutta Bürger-Kaiser
        E-Mail: sekretariat.przyrembel
        Tel.: +49 2331 987 – 2110
        Fax: +49 2331 987 – 4393
        Sprechzeiten: Mo-Do: 10:00-14:00 Uhr
        Raum: B0.014

          Lernergebnisse/Kompetenzen

          Die Studierenden

          • können die Krisenhaftigkeit der Moderne im historischen Zusammenhang thematisieren
          • können diese an zentralen Gegenstandsbereichen vertiefend erläutern;
          • strukturieren, problematisieren und ordnen die Krise der europäischen Moderne, ihre diversen Erscheinungsformen und kontemporären Lösungsversuche vor dem Hintergrund des säkularen Modernisierungsprozesses im ‚langen’ 19. Jahrhundert selbständig ein;
          • entwerfen und setzen geeignete Fragestellungen und Perspektiven zur Untersuchung ausgewählter Teilbereiche und Prozesse im Zusammenhang der Krise der Moderne um.

          Prüfung

          Prüfungsform Prüfungsnummer Termin Anmeldeschluss
          Klausur 104273 Mittwoch, 12.09.2018, 14-18 Uhr 15.06.2018
          Hausarbeit 104272 während des Semesters 15.06.2018
          Mündliche Prüfung 104274 während des Semesters 15.06.2018

          Für die Klausur zum Abschluss von Modul 7 G werden persönliche Vertiefungsschwerpunkte abgesprochen, deren Anlage vor der Themenstellung in einem Exposé erläutert werden soll. Bitte setzen Sie sich rechtzeitig mit dem Betreuer in Verbindung.

          Zur Prüfungsanmeldung

           

          Weitere Informationen zum Modul

          Lehrformen

          Studienbrief, Präsenzveranstaltungen, Moodle, Digitale Lehr-/Lerntools

          Dauer

          1 Semester

          Häufigkeit

          Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten

          Umfang

          Workload: 450 h, Credits: 15 ECTS

          Teilnahmevoraussetzungen

          Keine

          Voraussetzungen für die Vergabe von Kreditpunkten

          Belegung und Durcharbeitung aller Kurse und erfolgreicher Abschluss der Prüfung

          Stellenwert der Note für die Endnote

          15/120