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Sommerschule zu „Natur und Normativität“ in Linz war ein voller Erfolg

[11.08.2025]

Zum 12. Mal fand die internationale und interdisziplinäre Sommerschule zur Integrativen Bioethik statt. Die Teilnehmenden trafen sich dieses Jahr im österreichischen Linz.


Foto: Lehrgebiet Philosophie II
Gruppenfoto im Innenhof des barocken Sankt Florian in Oberösterreich

Die nunmehr zwölfte Veranstaltung in der Reihe der internationalen und interdisziplinären Sommerschulen zur Integrativen Bioethik fand dieses Jahr im österreichischen Linz statt – vom 30. Juni bis zum 4. Juli. Für die Organisation zeichnete das Institut für Praktische Philosophie/Ethik der Katholischen Privat-Universität unter der Aufsicht von Dr. Max Gottschlich verantwortlich. Das Thema der Sommerschule lautete „Natur und Normativität“.

Foto: Lehrgebiet Philosophie II
Prof. Dr. Stavroula Tsinorema (Kreta) sprach über: The Normative and the Natural. A Critique of Contemporary Naturalisms from the Standpoint of “Reason’s Demand of Unity”

Internationale Kooperation und kultureller Austausch

Neben den thematischen Schwerpunkten ist hervorzuheben, dass die Sommerschule zum dritten Mal in Folge aus ERASMUS+-Mitteln finanziert werden konnte. Das hierzu genutzte Blended Intensive Programme (BIP) erlaubte es den teilnehmenden Universitäten – hier sechs an der Zahl: die FernUniversität in Hagen, die Aristoteles-Universität Thessaloniki, die Katholische Stiftungshochschule München-University of Applied Sciences, die Universität Sofia „St. Kliment Ohridsky“, die Universität von Kreta (UoC) sowie die Universität Zagreb – eine gemeinsame physische Mobilität mit virtueller Komponente auszurichten. Neben einem inhaltlich reichen und vielfältig gestalteten Programm wurde auch der kulturelle Austausch betont. Zu nennen ist beispielsweise der Tagesausflug in das barocke Stift Sankt Florian, eines der größten und bekanntesten Klöster Österreichs, welches durch seine imposanten Barockräume, die berühmte Bruckner-Orgel, die mehr als 150.000 Werke umfassende Bibliothek und einen Besuch der Gruft mit dem Sarkophag des Komponisten Anton Bruckners bei allen Teilnehmern einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Begeisterte Studierende

Matija Vigato, eine Zagreber Doktorandin, berichtet: „Die Teilnahme an der Sommerschule war eine inspirierende Erfahrung, die meine Sichtweise auf das Konzept der Natur und ihre Rolle in aktuellen ethischen Debatten verändert hat. Durch die Vorlesungen und Diskussionen mit Kollegen aus ganz Europa wurde ich dazu angeregt, diese Fragen anhand ihrer tieferen philosophischen Grundlagen in Konzepten wie Sittlichkeit und Selbstnormativität der Natur zu betrachten. Ein Highlight war der Ausflug zum Stift St. Florian, wo der Klang der Bruckner-Orgel und die Führung zum Nachdenken über die Verflechtung von Kultur, Geschichte und Natur anregten.“

Foto: Lehrgebiet Philosophie II
Im Augustiner Chorherrenstift gibt es mehr als 150.000 Bände in der Bibliothek zu bestaunen.

Marcus Miebach, Student an der FernUniversität in Hagen, ergänzt: „Der Zeitpunkt, an der Sommerschule teilzunehmen, erwies sich für mich als genau richtig. Ich stehe am Anfang des zweiten Abschnitts des Masterstudiums, in dem es gilt, Schwerpunkte für den weiteren Studienverlauf zu setzen. Die Sommerschule hat mich sehr darin bestärkt, meinen Fokus auf die Bioethik beizubehalten und in ihrem integrativen Ansatz zu vertiefen. Besonders angesprochen haben mich die Vorträge, die sich auf eine Spurensuche in der Philosophiegeschichte begeben und gezeigt haben, dass Anliegen der integrativen Bioethik im besten Sinne zeit- und raumlos sind.“

Und Fotios Papadopoulos, ein Master-Student der Universität zu Kreta, bemerkt schließlich: „Die Veranstaltung bot einen hervorragenden Rahmen, um das komplexe Zusammenspiel zwischen Natur und Normativität aus einer wirklich interdisziplinären Perspektive zu erforschen. Besonders geschätzt habe ich die Gelegenheit, meine Arbeit über die ethischen und rechtlichen Dimensionen von Human Enhancement im militärischen Kontext vorzustellen, wobei ich mich auf Fragen der Verantwortung, Zustimmung und Würde konzentrierte. Das Feedback und die anschließende Diskussion halfen mir, meine Argumente in den breiteren philosophischen und bioethischen Debatten zu verorten.“

Foto: Lehrgebiet Philosophie II
Zagreber Delegation: Matija Vigato (dr. v. l.), Prof. Dr. Hrvoje Jurić (r. außen), Prof. Dr. Marko Kos (zw. v. r)

Resümee und Ausblick

Prof. Hoffmann zog wie folgt Resümee: „Ich bin natürlich auch sehr zufrieden mit dem Verlauf der diesjährigen Sommerschule in Linz. Verraten kann ich schon, dass die nächste Sommerschule auf der Insel Kreta stattfinden wird. Wir werden Sie auf der Homepage zur Integrativen Bioethik an der FernUniversität sowie auf den bekannten Kanälen darüber auf dem Laufenden halten.“ Der konkrete Ausrichtungsort wird, so Prof. Hoffmann weiter, Rethymnon sein. Das ist insofern bemerkenswert, als diese Hafenstadt an der Nordküste der Insel Kreta schon einmal die Sommerschule beherbergte und zwar im Jahr 2013. Prof. Hoffmann und die anderen Kooperationspartner freuen sich folglich schon jetzt auf eine Rückkehr nach Griechenland.