Aktuelles Archiv

"Zur Relevanz der Rechtsphilosophie": Tagung aus Anlass des Erscheinens der Zeitschrift für Rechtsphilosophie (ZRph). Neue Folge.

Die Redaktion einer interdisziplinären Fachzeitschrift für Philosophen und Juristen wandert zur FernUniversität in Hagen: Neue Herausgeber der interdisziplinären „Zeitschrift für Rechtsphilosophie“ (ZRPh) sind die beiden FernUni-Professoren Thomas Sören Hoffmann und Stephan Stübinger. Die 2003 von Heinrich Wilms gegründete Fachzeitschrift erscheint jetzt mit dem Zusatz „Neue Folge“.

Daher findet am 9. und 10. Februar 2017 an der FernUniversität in Hagen eine Fachtagung „Zur Relevanz der Rechtsphilosophie“ statt, auf der sechs der neu nominierten Beiratsmitglieder Positionen insbesondere zur rechtsphilosophischen Strafbegründung, aber auch zu anderen rechtsphilosophischen Themen zur Diskussion stellen werden. Drei Vorträge werden einen philosophischen, drei weitere einen juristischen Schwerpunkt haben.

Prof. Dr. Stephan Stübinger ist Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht und Strafrechtsgeschichte und Rechtsphilosophie an der FernUniversität, Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann leitet das Lehrgebiet Philosophie II, Praktische Philosophie: Ethik, Recht, Ökonomie in Hagen. Sie werden aus Sicht der Philosophie und der Rechtswissenschaft in das Thema der Tagung einführen. Vortragende sind Prof. Dr. Kathrin Gierhake (Regensburg), Prof. Dr. Dieter Hüning (Trier), PD Dr. Jakub Kloc-Konkołowicz (Warschau), Prof. Dr. Dr. Milan Kuhli (Hamburg), Prof. Dr. Markus Rothhaar (Eichstätt) sowie Prof. Dr. Benno Zabel (Bonn).

Interessierte sind eingeladen, an der öffentlichen Veranstaltung teilzunehmen, die im Rahmen des Hagener Forschungsdialogs der FernUniversität stattfindet. Anmeldungen sind nicht notwendig. Veranstaltungsort ist das Seminargebäude der Hochschule, Universitätsstraße 33, Trakt A, 58097 Hagen, Räume 4 und 5. Beginn ist am 9. Februar um 13.30 Uhr.

Das Programm und weitere Informationen sind unter http://dgphil.de/uploads/media/1484047171-Prof.-Dr.-Thomas-Soeren-Hoffmann.pdf zu finden.


Bioethik im Kontext IV: Philosophie im Dialog mit den Lebenswissenschaften. Grundlegungs- und Anwendungsfragen

FernUniversität in Hagen veranstaltet in Kooperation mit vier südosteuropäischen Partneruniversitäten vom 04.-10. September 2017 eine internationale Sommerschule zum Thema: Bioethik im Kontext IV: Philosophie im Dialog mit den Lebenswissenschaften. Grundlegungs- und Anwendungsfragen. Veranstaltungsort ist das Gästehaus der Sofioter Universität St. Kliment Ohridski in Kiten, Bulgarien.

Die Entwicklungen in den „Life Sciences“ und die damit einhergehenden neuen biomedizinischen Möglichkeiten sind immer wieder beeindruckend, werfen zugleich aber viele Fragen von hoher ethischer und gesellschaftlich-politischer Relevanz auf. Bioethische Kompetenz erweist sich dabei in besonderem Maße als Kompetenz einer informierten und verantwortlichen Vermittlung, wie sie nicht in je fachwissenschaftlicher Perspektive alleine gewonnen werden kann. Im Rahmen der Sommerschule sollen bioethische Grundlegungs- sowie aktuelle Anwendungsfragen, die sich aus der Begegnung mit den „Life sciences“ ergeben, aus multinationaler, interdisziplinärer wie normativer Perspektive diskutiert werden.

Für die Zulassung zur Sommerschule können sich Studierende des Masterstudiengangs „Philosophie – Philosophie im europäischen Kontext“ sowie Doktoranden der Philosophie in der Zeit vom 01. Januar 2017 bis 30. April 2017 bewerben. Die Zulassung zur Sommerschule umfasst die Kosten für die Unterbringung sowie den Transfer von Sofia nach Kiten. Ggf. kann auch ein Zuschuss zu den Reisekosten gewährt werden.

Erwartet werden ein aussagekräftiges Motivationsschreiben mit Lebenslauf sowie überdurchschnittliche Leistungen im bisherigen Studium. Im Rahmen der Sommerschule ist ein Referat von ca. 20 Minuten zu übernehmen resp. ein bioethisches Arbeitsprojekt zu präsentieren. Die Referate können zu Hausarbeiten ausgebaut und insbesondere für die Module II, III, V, VIII und IX anerkannt werden. Ebenso können im Rahmen der Sommerschule Abschlussarbeiten konzipiert und vorbesprochen werden. Die Tagungssprache ist Englisch; einzelne Vorträge werden unter Umständen auch in deutscher Sprache gehalten.

Aktuelle Informationen finden Sie hier.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte an:

Dr. Marcus Knaup

FernUniversität in Hagen
Institut für Philosophie
Lehrgebiet für Philosophie II
Universitätsstraße 33
58084 Hagen

Mail: Marcus.Knaup


Sommerschule 2016: Bioethik im Kontext

Bioethik-Sommerschule am Starnberger See war ein voller Erfolg [externer Link]

Mit einer Sommerschule in Tutzing am Starnberger See konnte vom 20. Juni bis zum 26. Juni 2016 eine erfolgreiche Reihe internationaler Sommerschulen zur Bioethik fortgesetzt werden, die unter Federführung von Verantwortlichen der FernUniversität schon vor fünf Jahren konzipiert worden sind. Nach einer Sommerschule in Berlin (2012) und auf Kreta (2013) war es nun schon die dritte Sommerschule, die vom Lehrgebiet „Praktische Philosophie – Ethik, Recht, Ökonomie“ der FernUniversität in Hagen maßgeblich konzipiert und geleitet wurde. Außer der FernUniversität waren auch diesmal wieder die Universitäten Zagreb, Sofia, Thessaloniki und Kreta mit von der Partie, erstmals auch die KU Eichstätt, die KU Linz sowie die Politische Akademie in Tutzing.

Die Tage am Starnberger See standen unter dem Thema Bioethik als wissenschaftliches und gesellschaftliches Projekt: Die Idee einer integrativen Bioethik.“ Unter dem Stichwort „Integrative Bioethik“ geht es um gleichzeitig methodologische wie anwendungsbezogene Grundfragen bioethischer Theorie und Praxis, die im Blick auf einen ebenso nicht-reduktionistischen wie ergebnisorientierten Dialog verschiedener Perspektiven zu bearbeiten sind. „Eine produktive Beziehung zwischen bioethischen Fragen und philosophischer Reflexion zeichnet die Integrative Bioethik aus“, wie Prof. Hrvoje Juric von der Universität Zagreb unterstrich.

Auf dem dichten Programm standen Vorträge, Seminare und Workshops mit ausgewiesenen Fachvertretern aus unterschiedlichen Disziplinen: von den Naturwissenschaften über die Politikwissenschaft und Theologie zur Philosophie. In verschiedenen Foren konnten die Studenten eigene Abschlussarbeiten und Promotionsprojekte an den jeweiligen Universitäten, aber auch ihre praktische Arbeit im Krankenhaus und der Pflegeberatung vorstellen und diskutieren, wie Dr. Marcus Knaup vom Institut für Philosophie der FernUniversität erklärt.

„Die Sommerschule in Tutzing war für mich eine echte Bereicherung und ich bin sehr froh, die Gelegenheit bekommen zu haben, teilnehmen zu dürfen. Ich bin allgemein ein Fan von Präsenzseminaren, weil man sich dort intensiv mit einem philosophischen Thema auseinandersetzt. Die Sommerschule hat diese Seminare nun jedoch um einiges übertroffen“, so Martina Heinemann, die an der FernUniversität Philosophie studiert. „Besonders spannend war auch der Austausch mit den europäischen Kollegen, durch die auch kulturelle und rechtliche Unterschiede im Bereich der Bioethik klarer geworden sind“, wie ihre Hagener Kommilitonin Julia Debernitz ergänzt und noch einmal die traumhafte Lage am Starnberger See hervorhebt. Die beiden sind sich einig: „Es war eine sehr intensive und anregende Woche, die leider viel zu schnell verging.“ Das sieht auch Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann so. „Mit den alten und neuen Partnern sind wir uns einig, dass unsere Kooperation unbedingt fortgesetzt werden soll: wir haben alle sehr viel gelernt und dabei auf Grundfragen der modernen Bioethik auch durchaus neue Antworten entwickelt“, so Hoffmann. „Und ich darf schon verraten, dass die nächste Sommerschule im Juni 2018 stattfinden wird. Dann geht es wieder nach Tutzing an den Starnberger See!“

Weitere Informationen sowie Fotos von der Sommerschule 2016 finden Sie hier.


Fachtagung vom 28. September 2015 in Berlin

Fachtagung: „Was heißt: In Würde sterben?“ – Wissenschaft und Politik im Gespräch

In Deutschland steht mit der geplanten Reform der gesetzlichen Regelung der Suizidbeihilfe die Frage, was als „gutes Sterben“ gelten kann, erneut im Zentrum öffentlicher Debatten – inzwischen unüberhörbar begleitet von der anderen Frage, ob es nicht auch ein „gutes Töten“ gebe und dieses gesellschaftlich anzuerkennen sei. Debatten wie diese liegen im Trend einer Zeit, in der sich die physisch alternden Gesellschaften des Westens dazu entscheiden, neue Formen der Gesundheits- und Biopolitik zu erproben: Formen, mit denen das Leben und Sterben der Menschen immer mehr zum Objekt gesellschaftlicher Verwaltung bis hin zur ungeschminkten Kosten-Nutzen-Rechnung wird. Es liegt entsprechend auf der Hand, daß es im Kern längst um basale Prinzipien wie den Primat des Lebens und die prinzipielle Geltung des Tötungsverbots, ebenso aber um das Verständnis des Arztberufs und eine neue Rolle der bis vor kurzen noch hippokratischen Medizin geht.
Konkrete Fragen, die im Raum stehen, lauten: Kann der Suizid durch den Gesetzgeber als unterstützenswerte Tat anerkannt werden, die Mitwirkung daran generell folgenlos bleiben? Werden auf diesem Wege Autonomie und ein menschenwürdiges Miteinander gefördert oder gerade nicht?
Die interdisziplinäre Fachtagung „Was heißt: In Würde sterben?“, die am Montag, dem 28. September 2015, von 11.30 bis 17.00 Uhr im Regionalzentrum Berlin der FernUniversität Hagen stattfindet, will ein Bewußtsein dafür schaffen, was jenseits aller kurzatmigen Pragmatik längst auf dem Spiel steht. Sie bietet so ein Forum zur Erörterung der Tiefendimension einer mehr als nur politischen Frage. Gleichwohl adressiert sie bewußt die Politik: Experten aus verschiedenen Disziplinen kommen mit Bundestagsabgeordneten über Fragen zu Leben und Tod ins Gespräch, bei denen es zuletzt um das Gesicht und die künftige Lebenswirklichkeit unserer Gesellschaft geht.


Internationale Fachtagung „Fichtes Geschlossener Handelsstaat – Über Ort und Ortlosigkeit der Ökonomie im transzendentalen System“ vom 28. bis 30. November 2014 in Berlin

Die Internationale Fachtagung widmet sich am Ende des Fichtejahres 2014 dem wichtigsten Beitrag zu einer „philosophischen Ökonomie“, die der Philosoph Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) unter dem Titel Der geschloßne Handelsstaat im Jahr 1800 veröffentlichte.

Diese in der philosophischen Forschung deutlich vernachlässigte bzw. zumeist allenfalls unter ideologischen Vorzeichen gelesene Schrift soll auf der Tagung in historischer wie systematischer Hinsicht neu erschlossen und auf seine Tragweite hin geprüft werden.

Fichte kann als Vertreter einer rechts- und kulturphilosophisch ansetzenden „politischen Ökonomie“ gelesen werden, die gerade nicht nach schlichter Maßgabe der Moral verfährt, sondern von Freiheitsinstitutionen her denkt. Zugleich stellt Der geschloßne Handelsstaat die Frage nach dem „Ort“ oder auch der „Ortlosigkeit“ der Ökonomie für ein Denken, das als transzendentalphilosophisches im Bereich des Apriorischen verankert ist.

Es soll vor allem die noch immer verborgene Aktualität exemplarisch aufgezeigt werden, so etwa an Hand des Zusammenhangs von Freiheit und Eigentum, an Hand der von Fichte besonders herausgestellten Problematik der politischen Dimension des Geldes oder auch im Blick auf das Problem transnationaler Märkte.

Die Tagung findet vom 28. November 2014, 14.00 Uhr bis 30. November 2014, 13 Uhr im Regionalzentrum Berlin der FernUniversität in Hagen im „Quartier I“ im Gebäude „Dom Aquarée“ statt (Heiligegeistkirchplatz/Ecke Spandauer Straße, 10178 Berlin). Sie schließt einen öffentlichen Abendvortrag des kanadischen Fichte-Forschers Prof. Dr. Douglas Moggach (Ottawa) mit ein. Der Vortrag steht unter dem Titel

Was heißt es, heute ein Idealist zu sein? Fichte über Freiheit und Geschichte

und findet am Freitag, dem 28. November , um 18.30 Uhr im Quartier I im DomAquarée statt.

Hinweis zur Teilnahme an der gesamten Tagung: In beschränktem Umfang können noch einige Interessierte zur Teilnahme an der gesamten Tagung zugelassen werden. Dazu ist die Einsendung eines kurzen Motivationsschreibens an den Veranstalter: Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann, Institut für Philosophie der Fernuniversität in Hagen, Lehrgebiet Praktische Philosophie I, Universitätsstr. 33, 58084 Hagen erforderlich.

Das aktuelle Programm (PDF 199 KB).


Hegelkongreß in Buenos Aires in Hagener Mitverantwortung markiert neue Dimension des deutsch-lateinamerikanischen Forschungsaustauschs auf dem Gebiet der Philosophie

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Begrüßung der Teilnehmenden durch Bernhard Graf von Waldersee, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Argentinien, Schirmherr des Kongresses.
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Prof. Dr. Martín Zubiria, Leiter des Zentrums für klassische deutsche Philosophie (CEFiCLA) der Universidad Nacional de Cuyo, Mendoza (Argentinien), Gastprofessor an der Fernuniversität in Hagen im WS 2012/13; Bernhard Graf von Waldersee, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Argentinien, Schirmherr des Kongresses;Prof. Dr. Javier González, Dekan der Facultad de Filosofía y Letras (Fakultät für Philosophie und Literaturwissenschaften) der gastgebenden Universidad Católuica Argentina (UCA), Buenos Aires;Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann, Hagen, Mitinitiator und Leiter des Kongresses;Prof. Dr (v.l.n.r.) Héctor Ferreiro, Buenos Aires, Mitinitiator und Leiter des Kongresses; Dr. Urs Urban, Leiter des DAAD in Buenos Aires.
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Ein studentisches Streichtrio gab der Eröffnung des Hegel-Kongresses einen festlichen Rahmen.
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Die Direktorin des Instituts für Philosophie an der UCA, Frau Prof. Dr. Maja Lukac de Stier, begrüßt den deutschen Botschafter Bernhard Graf von Waldersee.

Unter der Schirmherrschaft des deutschen Botschafters untersuchten 150 Vorträge Probleme und Perspektiven der Hegelschen Philosophie – Netzwerk im Aufbau

„Eindrucksvoll“ belege die Zahl der Anwesenden, „wie groß das Interesse in dieser Region an der deutschen Philosophie von Kant bis Hegel ist“; es zeige sich hier, „daß wir auch und gerade bei grundlegenden Fragen der Philosophie erwarten können, daß alle Seiten“ in einem grenzüberschreitenden Austausch zu „neuen Vorstellungen“ und „Erkenntnissen“ gelangen könnten. Mit diesen Worten eröffnete der deutsche Botschafter in Argentinien, Bernhard Graf von Waldersee, der die Schirmherrschaft über die Großveranstaltung übernommen hatte, den 1. Deutsch-lateinamerikanischen Hegelkongreß, der vom 19. bis zum 21. Mai in Verantwortung der Fernuniversität in Hagen und der Universidad Católica Argentina (UCA) in Buenos Aires stattfand und mehr als 150 Referenten sowie insgesamt etwa 200 Teilnehmer angezogen hatte.

In der Tat übertraf der Kongreß auch die Erwartungen seiner Organisatoren. „Ein Ereignis dieser Größenordnung und von gleicher thematischer Breite und Intensität hat es in Lateinamerika noch nicht gegeben. Es ist erstmals gelungen, diejenigen, die sich wissenschaftlich mit Hegel beschäftigen, aus fast ganz Südamerika zusammenzubringen. Dazu kamen Gäste aus anderen Ländern und Kontinenten, die wir hier begrüßen konnten. Wir haben es mit einer neuen Dimension des internationalen philosophischen Austauschs mit Lateinamerika zu tun“, stellt im Rückblick Professor Dr. Héctor Ferreiro fest, der den Kongreß zusammen mit seinem Hagener Kollegen Professor Dr. Thomas Sören Hoffmann seit etwa zwei Jahren vorbereitet hat und an der UCA der verantwortliche Gastgeber der Veranstaltung war. Prof. Dr. Hardy Neumann von der Katholischen Universität Valparaíso in Chile ergänzt: „Der Kongreß war erfreulicherweise auch für junge Leute sehr attraktiv. Ich weiß von chilenischen Studenten, die sich ganz auf eigene Kosten auf den Weg nach Buenos Aires gemacht haben, um bei diesem Kongreß dabeizusein!“

Das Thema des Kongresses – „Metaphysik – Metaphysikkritik – Neubegründung der Erkenntnis“ scheint zu dieser Attraktivität beigetragen zu haben: Fragen wie die, ob metaphysische Themen „erledigt“ sind oder das Nachdenken weiter herausfordern oder wie man die Frage nach dem „Ganzen“ mit Hegel wachhalten kann, wurden in theoretischer, aber auch praktischer Hinsicht in fünf bis sechs parallel stattfindenden Sektionen engagiert, manchmal auch kontrovers diskutiert. „Für viele Lateinamerikaner bot der Kongreß erstmals die Gelegenheit, mit international renommierten Fachleuten wie Anton Koch, Walter Jaeschke, Birgit Sandkaulen oder Jürgen Stolzenberg zusammenzutreffen und sich mit ihnen auszutauschen. Ich bin sicher, daß wir das, was hier so gut angefangen hat, beim nächsten Kongreß in drei Jahren erfolgreich werden fortführen können!“, so Professor Ferreiro. Daß die Veranstaltung sowohl von der Internationalität der Forschung am Hagener Institut für Philosophie zeuge wie den Bildungsauftrag widerspiegele, den sich die Fernuniversität zu eigen gemacht habe, unterstrich im übrigen der Rektor der Fernuniversität, Professor Dr. Helmut Hoyer in einem Grußwort, das er an alle am Kongreß Beteiligten übermitteln ließ. „Der Mensch ist, was er als Mensch sein soll, erst durch Bildung“ – Hoyer verwies auf dieses Hegelzitat und sprach von einem „Dach von Bildung“, unter dem Menschen gleich welcher Herkunft zusammenfinden können.

Fernuniversität koordiniert deutsch-lateinamerikanisches Forschungs- und Promotionsnetzwerk

Ferreiro und Hoffmann verbindet neben gemeinsamen Forschungsinteressen und einem vom DAAD geförderten Austauschprogramm zu Themen der klassischen deutschen Philosophie vor allem die Zusammenarbeit in dem neu geschaffenen Deutsch-lateinamerikanischen Forschungs- und Promotionsnetzwerk Philosophie (FILORED), dessen Koordination bei der Fernuniversität in Hagen liegt. In FILORED arbeiten aktuell neben der Fernuniversität in Hagen die Ruhr-Universität Bochum, die UCA und die Katholische Universität Valparaíso (Chile) mit, das Projekt expandiert jedoch schon: „In Buenos Aires haben sich weitere Bewerber für eine Kooperation in FILORED gemeldet und vorgestellt, und zwar konkret einige wichtige Universitäten aus Costa Rica, Kolumbien, Brasilien und Peru“, berichtet Projektkoordinator Thomas Sören Hoffmann. „Und es gibt jetzt auch auf deutscher Seite neue Interessenten. Wir haben aktuell ein Bewerbungsverfahren festgelegt und werden uns die Kandidaten näher ansehen. Die Sache verspricht spannend zu werden!“ Im Aufbau begriffen ist derzeit eine Online-Plattform, die zum einen der Präsentation der Projekte und Ergebnisse von FILORED dienen soll, zum anderen aber vor allem als Instrument bei der Förderung von binationalen Promotionen zu Themen rund um Kant und den Deutschen Idealismus gedacht ist. Die Fernuniversität unterstützt die Einrichtung der Plattform durch Mittel aus der Nachwuchsförderung; mit Dr. Valentin Pluder, der dem Lehrgebiet von Professor Hoffmann zugeordnet ist, konnte im Mai ein eigener Mitarbeiter zur Betreuung der Plattform angestellt werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Veranstaltungsseite.


Internationales Forschungscolloquium zur Philosophie Hegels lockt zahlreiche Gäste ins Fernstudienzentrum Wien

Foto: FernUniversität

„Zur Logik des Wesens“ lautete der Titel eines internationalen Forschungscolloquiums, das am 13. und 14. Dezember 2013 auf Initiative des Lehrgebiets Philosophie II im Fernstudienzentrum Wien stattfand. Gegenstand des Colloquiums, an dem Referenten von sechs Universitäten aus vier Ländern teilnahmen, war der mittlere Teil der Hegelschen „Wissenschaft der Logik“, die „Wesenslogik“, die 1813, also vor 200 Jahren, erschienen ist. So spröde das Thema wirken konnte, lockte die Veranstaltung insgesamt mehr als 50 Personen an, die teils an der gesamten Veranstaltung, teils an deren öffentlichen Teilen – einem Abendvortrag und einer abschließenden Podiumsdiskussion – teilnahmen. Den Abendvortrag hielt der Gast mit der weitesten Anreise: Professor Dr. Héctor Ferreiro aus Buenos Aires, der über „Hegels Kopernikanische Wende der Philosophie“ sprach und dabei nicht zuletzt die Überwindung eines reduktionistischen Naturalismus durch Hegel vorstellte. Ferreiro plädierte dabei zugleich dafür, die Hegelsche Philosophie auch Vertretern der analytischen Philosophie nahezubringen, die sich teilweise bereits selbst von früheren Vorurteilen gegenüber dem dialektischen Denken verabschiedet hätten. Daß die Hegelsche Philosophie gerade in der Wesenslogik eine unbedingt einschlägige Kritik an bloßen Verstandesstandpunkten, etwa an dem der mit der analytischen Philosophie zurückkehrenden Ontologie, enthält, führte Dr. Dr. Max Gottschlich (Linz) aus, der in seinem Beitrag zugleich eindrücklich an den Wiener Philosophen Franz Ungler (1945-2003) erinnerte, in dessen Lebenswerk die „Wesenslogik“ eine zentrale Rolle gespielt hat und dem auch andere Teilnehmer der Tagung wichtige Anregungen verdankten. Über den Aufbau und die Aufgabe der „Wesenslogik“ im Gesamtrahmen der „Wissenschschaft der Logik“ sprach Prof. Dr. Klaus J. Schmidt vom Hegelarchiv (Bochum), während Prof. Dr. Theodoros Penolidis (Aristoteles-Universität Thessaloniki) aus seinen aktuellen Forschungen zur logischen Vermittlungsform im Wesen berichtete. Den komplexen Hegelschen Erscheinungsbegriff, der die Mitte des „Wesens“ ausmacht, untersuchte sodann Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann (Hagen), während Hegels Theorie des Absoluten und der Wirklichkeit von zwei Hagener Nachwuchswissenschaftlern, Dr. Valentin Pluder und Daniel Wenz, dargestellt wurden. Am Ende der Tagung war ein Gesamtpanorama der Themen des „Wesens“ (Identität, Widerspruch, Grund, Ding-an-sich, Wirklichkeit, Kausalität, Wechselwirkung usw.) entfaltet worden, das nur zu einer neuen und konzentrierten Befassung mit Hegels Logik insgesamt einladen konnte.

Sehr lebendig gestaltete sich zuletzt die Abschlußdiskussion, in der die Referenten zusammen mit dem Plenum zu bilanzieren versuchten, worin denn nun die konkreten Inspirationen und Provokationen des „Wesens“ für die Philosophie lägen. In diesem Rahmen übte Prof. Dr. Wolfdietrich Schmied-Kowarzik (Universität Kassel) auch Kritik an Hegel, bei dem ihm der Schritt in eine philosophisch motivierte Praxis zu kurz zu kommen schien. Nicht alle Referenten und Teilnehmer teilten diese Position, woraus sich eine angeregte und anregende Diskussion zwischen verschiedenen Perspektiven auf Hegel ergab. Gemeinsam wurde freilich festgehalten, daß Texte wie der Hegelsche immer wieder zu Klärung grundlegendster Fragestellungen auf höchstem Niveau einladen und deshalb Tagungen wie das Wiener Forschungscolloquium für Fachleute, Studierende und allgemein an der Philosophie Interessierte höchst willkommen sind.

Foto: FernUniversität
Zahlreiche Gäste nahmen am Forschungscolloquium teil
Foto: FernUniversität
Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann (Hagen) referierte

Zweijähriges Deutsch-argentinisches Austauschprogramm führt erste Fachtagung in Buenos Aires durch

„Logik und nachmetaphysisches Denken“ lautet der Titel eines auf zwei Jahre angelegten Forschungs- und Austauschprogramms zwischen der FernUniversität in Hagen und der Universidad Nacional San Martin (UNSAM), Buenos Aires, in dem es um die „metaphysikkritische“ Funktion der Thematisierung des Logischen in der Philosophie zwischen Kant und Hegel geht. Das Programm, das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem argentinischen Wissenschaftsministerium (MINCyT) gefördert wird, sieht einen Austausch von Promovierenden und Dozenten vor, die ihre Forschungen in einen entsprechenden internationalen Rahmen stellen wollen. Kurz vor Ende des ersten Förderjahres fand nun in Buenos Aires eine erste Fachtagung statt, auf der Zwischenergebnisse und Forschungsthesen präsentiert und zur Diskussion gestellt wurden. Mit insgesamt 13 Vorträgen, die, bei starker Einbeziehung des wissenschaftlichen Nachwuchses, angeregt diskutiert wurden, konnten die beiden Projektverantwortlichen Prof. Dr. Héctor Ferreiro (Buenos Aires) und Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann (Lehrgebiet Philosophie II, Hagen) ein anspruchsvolles Programm präsentieren, das die meisten thematischen Facetten des Forschungsprojekts abbilden konnte. Für das kommende Jahr ist außer einem Hegel-Kongreß in Buenos Aires eine weitere, dann abschließende Projekttagung geplant.

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"Deutsch-lateinamerikanische Mitwirkende am PROALAR-Workshop in Buenos Aires (vlnr): Dr. Jens Lemanski, Hagen; Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann, Hagen; Prof. Dr. Maria L. Lukac de Stier, Buenos Aires; Prof. Dr. Héctor Ferreiro, Buenos Aires; Prof. Dr. Martín Zubiria, Mendoza; Patrick Tschirner, MA, Hagen".

Summer School Bioethics in Context II

Ein Rückblick auf unsere DAAD-Sommerschule zur Bioethik, die vom 31. Aug.-13. Sept. 2013 auf Kreta stattgefunden hat:

http://www.fernuni-hagen.de/universitaet/newsletter/lehreundweiterbildung/33-news-kreta.shtml


Neue Internet-Seite zu Bruno Liebrucks (1911-1986)

Am 12. Oktober 2011 jährte sich der Geburtstag des deutschen Sprachphilosophen Bruno Liebrucks zum einhundertsten Mal. In Kooperation mit dem Institut für Philosophie an der KTU Linz hat das Lehrgebiet Philosophie II aus diesem Anlaß eine neue Internet-Seite geschaffen, die eine intensive wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Werk von Bruno Liebrucks, das auf unverwechselbare Weise um die großen philosophischen Klassiker wie Platon, Kant und Hegel kreist, anregen soll. Die Seite enthält Angaben zur Biographie, zum Werk und zur Forschungsliteratur zu Liebrucks und wird laufend erweitert und aktualisiert. Die Seite ist unter http://www.bruno-liebrucks.de/ aufrufbar.

09.04.2024